Volltext: Der Naturarzt 1885 (1885)

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rigkeiien abzukürz en, bescheidet er sich, im bloßen Indikativton zu lehren: „Solche Ursa 
chen, solche Wirkungen" und stellt der F r e i w i l l i g k e i t d e s E i n z e l n e n anheim, durch 
gesundheitsgemäße Zucht wieder zur Genesung zurückzukehren, nur daß bei Wahl einer „Spe 
zialkur" das Warnungswort beherzigt werde: Eines schickt sich nicht für Alle! 
Nun wie gefallt dir, lieber Leser, dieses neueste Produkt des echten Hygienischen Apostels? 
Es verlohnt sich meiner Ansicht nach nicht, viel Worte darüber zu verlieren, nur das möchte 
ich bez. der beiden angegriffenen gestorbenen Persönlichkeiten bemerken, daß unter dem „ver 
storbenen Meister", der selbst Morphium geschluckt und solches Gift auch seinen Patienten 
verordnet, Th. Hahn gemeint ist, der, wie er mir selbst einmal schrieb, wegen seiner höllischen 
Mastdarmschmerzen allerdings Morphium in homöopathischen Dosen genommen; aber daß er 
solches auch seinen Patienten in seiner Naturheilanstalt verordnete, ist mir gänzlich unbekannt. 
Was den hämischen Ausfall auf Rauhe anbelangt, so hätte N. an's Glashaus denken sollen, 
in dem er selbst sitzt, denn von ihm habe ich auch schon Persönliches gehört, das ihm wirklich 
keine Ehre macht, das aber mit seiner: Schriften Nichts zu thun hat und darurn 
schweigt ein anständiger Mensch davon! Und zu den N.schen unlobenswerten Eigen 
schaften gehört auch die: von zu haltenden „Vorträgen" zu sprechen, während er in Wahr 
heit dabei auf einem Stuhle sitzt und gemütlich seine Weisheit monoton vom Blatte ab 
liest !! Bei einem.Andern würde N. einen solchen Humbug sicher nicht ungerochen lassen, 
bei ihm aber heißt es auch: Ja Bauer, das ist was Anderes (nämlich: ob ich es thue oder 
ein Anderer)! 
Ab. P. Los Angeles. Sie teilen mir mit, daß Sie meinen Rat in bezug auf Ver 
hütung der Seekrankheit dahin befolgten, daß Sie die ersten 4 Tage auf der See Nichts geges 
sen haben, was Ihnen gar nicht schwer gefallen, da Sie so wie so keinen Appetit gehabt; Sie 
möchten dreist behaupten, daß Sie sich am wohlsten von Allen an: Bord befunden haben 
und können daher dieses Mittel als probat empfehlen. Verschweigen wollen Sie indeß nicht, daß 
hier und da Einer, der tüchtig gegessen und gebürstet, unrechtlicher Weise auch verschont geblieben. 
Ab. G. in Meran. Sie schreiben: Ich habe schon lange gewünscht, daß zunächst das 
Haus W ö r m a n n auf das einzig ersprießliche vegetarische Regime verbunden mit der 
rationellen Behandlung aller Fieberkrankheiten aufmerksam gemacht würde. Sie kommen 
meinem Wunsche mit dem Artikel in Nr. 8 nach; ich habe sofort nach Lesung desselben an 
die Hamburger Firma geschrieben und auf Ihren Aufsatz aufmerksam gemacht, ausdrücklich 
bemerkend, daß derselbe, weil in allen Teilen auf unantastbarer Wahrheit beruhend, in sofortige 
Ausführung gebracht zu werden verdiene. 
Ab. S. in Dresden. Sie wünschen, daß neuerdings wieder ein Artikel über Magen 
katarrh im „N.-A." erscheinen möchte, da doch wenige von den jetzigen Abonn. den Jahrgang 
1867 besitzen. — Antw. Soll nächstens folgen. 
Ab. in Töplitz, Croatien. Sie fragen, ob Sie nicht auch einmal eine Probe mit Jä 
gerischer Wollkleidung machen sollten, da Sie mit dem Zustand Ihrer Haut noch immer nicht 
ganz zufrieden trotz einer mehr als 10jährigen Wasser-, Luft-, Licht-Behandlung nebst vegeta 
rischer Diät und glauben, daß eine solche ^Bekleidung Ihren alten trockenen Adam mehr zum 
Dünsten (also Ausscheidungen) anregen würde; wenn man seine Haut durch Waschungen, 
Licht- und Luftbäder auch ferner kultivire und pflege, so dürfte man deshalb der Verweichli- 
chung und Verwöhnung nicht Preis gegeben sein! Antw. Warum denn nicht, ein solcher 
Versuch kann Ihnen gar nicht schaden, es liegen mir mehre günstige Berichte über die Wir 
kung der Wollkleidung vor und ich selbst habe ganz im stillen durch ein modificirtes Tragen 
derselben seit 2 Jahren eine eminent günstige Wirkung an meiner tibia erzielt, indem dieselbe 
mich seit lange nicht mehr weder bei Tag noch bei Nacht gestört, ebenso wenig bei langen 
Bahnfahrten. Probiren geht über Studiren! Prof. Jäger sagt ja selbst: Glaubt 
niemand, auch mir nicht, sondern prüfet, was ich euch gesagt habe! 
wird der Jahrgang 1862 (Wasserfreund) unter vorheriger Preisangabe an die 
Expedition d. Bl. 
Schrot- oder Grahambrot. 
Der Unterzeichnete erlaubt sich mit bezug auf das in Nr. 6, Seite 79 Gesagte sein sorg 
fältig gebackenes Weizenschrotbrot in empfehlende Erinnerung zu bringen mit dem Be 
merken, daß er auch nach auswärts in Laiben u \ und 1 Kilo zu 15 und 30 Pf. jederzeit 
'versendet. E. Anger, Bäckermeister, Dresden, Ammonstr. 26. 
Verantwortlicher Redakteur, Herausgeber und Verleger: Gustav Wolbold in 
Oberlößnitz bei Dresden. — Druck von Julius Reichel in Dresden. 
Ausgegeben am 20. Oktober 1885. Mit Litter. Beilage V.
	        
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