Volltext: Der Naturarzt 1882 (1882)

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Gras geworfenen Plaid stundenlang wie im Traume gelegen, bewacht von 
meinem treuen Pudclhund. unfähig etwas zu lesen oder zu denken, bis nach 
einigen Tagen oder Wochen der Appetit wieder und mit ihm auch die Kraft 
kam, auf die nahen Hügel und Berge meines damaligen Aufenthaltsortes zu gehen, 
ja später Bergmärsche von 10—12 Stunden zu machen, ohne dabei d i e Mü 
digkeit zu spüren, die mir vorher 50—100 Schritte verursachten. 
Zum 2. Briefe. Die Unterleibs st örungen, die Ausscheidungen von 
Schleim re. betr., sind ganz in der Ordnung, sind-eine Folge der inneren 
Arbeit, ein jahrelanges Übel zu beseitigen, wozu seitens des Pat. nichts 
weiter erforderlich, als seine Natur bei dieser Arbeit zu unterstützen — durch 
Ruhe, größteMäßigkeitim Essen, reichlichen Luftgenuß und bei größerer 
innerer Hitze Kühlung durch Wassertrinken. Ümschläge, Packungen und Bäder rc. 
Nicht trotzdem — wie Pat. schreibt — sondern er st recht sollte derselbe 
wegen der starken Darmausleerungen gleich im Anfang täglich 1—2 feuchte 
Ganzpackungen bis zur guten Erwärmung vornehmen, wodurch er vielleicht den 
starken Migräneanfall verhütet, mindestens bedeutend abgeschwächt haben würde! 
Der geheimnisvolle Vorgang bei einem Migräncanfall, sowie auch der Zu 
sammenhang zwischen demselben und dem Darmkatarrh ist zur Zeit der Wissen 
schaft (s. 1881 Nr. 4) noch nicht bekannt, somit können wir uns hier auch 
bloß auf dem Felde der Vermutungen (Hypothesen) bewegen. Wegen neuer 
Verordnungen und Vorschriften über Diät rc., wie Pat. am Schluffe des ersten 
Briefs bemerkt, schrieb ich demselben, daß er namentlich bcz. Diät nur wie 
bisher fortleben solle, denn je länger er die einfachste Diät irr quäle 
et quanto auf seinen Körper einwirken lasse, desto besser die Folgen davon, 
desto eher dürfte sein Organismus sich von all' den eigenen thörichten Ein 
griffen und Excessen in früherer Zeck, wie von denen der Ärzte erholen und 
die Folgen derselben wieder gutmachen. Jahre lang muß eine solche Diät 
iu quäle et quanto wo nicht lebenslänglich fortgesetzt und nicht bloß 
ä la Karlsbader Wasser 4 Wochen lang beobachtet werden! Der hat den 
Geist und das Wesen der Naturheilkunde noch nicht im ABC begriffen, der 
solche Forderung stellt, als ob durch dieselbe in wenigen Wochen Alles wieder 
hergestellt werden könnte, was man durch jahrelange Dummheit selbst ver 
dorben hat und wozu noch die Ärzte durch ihre giftigen Heilmittel den Treff 
gegeben haben! Freilich giebt es auch wunderbare Ausnahmen, wie z. B. 
aus der Krankheitsgeschichte (Migräne) im Jahrg. 1881, Nr. 4—5 mit 
geteilt, zu ersehen ist, wo vom Beginn der Kur an bis zum Schluß, volle 12 
Wochen lang die Krankheit wie weggezaubert war» der sonst allwöchent 
lich ein Mal auftretende Anfall — nicht ein einziges Mal auftrat! 
Aber das ist eine Ausnahme, ist ein Glücksfall, der nicht maßgebend, wohl 
aber verlockend für unsere Behandlung ist. 
(Schluß folgt.) 
Zur Behandlung einer traumatischen Enhiindung des Skrotums. 
Brief eines auswärtigen Abonnenten 
nebst Nachwort vom Herausgeber. 
Es war ein finsterer, nebliger Dezcmberabend v. I., als ich, eine Rampe 
entlang fortschreitend, die an derselben auf die Straße führende Stiege ver 
fehlte und hierbei derart fiel. daß ich sofort das Gefühl einer Ergießung 
vom Zwerchfell ab in denHoden sackverspürte; konnte aber ohne
	        
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