Volltext: Der Naturarzt 1882 (1882)

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lators " führte gleich nach dem ersten Bekanntwerden desselben zu praktischen 
Versuchen, welche wahrhaft überraschend günstige Resultate zu tage förderten, 
so daß die Professoren Billroth, Braun von Fernwald, Gustav 
Braun, D i t t l mir die schriftliche Anerkennung für diese Erfindung zu teil 
werden ließen. Daß die Bezeichnung Wärmeregulator richtig ist, erhellt 
schon daraus, weil derselbe wirklich eine Regulirung der Körperwärme nach 
lhermometrischen Graden auf zirkumskripte Partien in willkürlich be 
stimmter Dauer ermöglicht, daher keineswegs den herkömmlichen Namen der 
kalten oder warmen Überschläge mit den ihnen immanenten Ubelständen ver 
dient. Die bisher erzielten Erfolge mit diesen Apparaten sprechen auch für 
diese Bezeichnung. Nach den Gesetzen der Physik konnte mit den früheren 
Mitteln, nämlich den Eisbeuteln. Kataplasmen, warmen und kalten Kom 
press e n, weder eine gleichmäßige, noch eine k o n t i n u i r l i ch e Wirkung 
an einer bedeckten Körperfläche erzielt werden! Bei Überschlägen 
Prieß nitzscher Art, wo durch Erhalten der Eigenwärme des Körpers der 
Effekt erreicht werden soll, ist der stete Wechsel der Lufttemperatur und die 
oft unwillkürliche oder notwendige Entblößung des Körpers nachteilig; ferner 
wird in kurzer Zeit durch die Eigenwärme des dichtbedeckten Körperteiles die 
niedere Temperatur des Umschlages in eine höhere ungewünschte ver 
wandelt und dadurch eine wechselnde Wirkung hervorgebracht! 
Bereits haben sich einige Spitäler und Wasserheilanstalten mit 
meinem Würmeregulator versehen, auch fand schon von Seiten der Privat- 
Praktiker eine große Nachfrage nach denselben statt. 
In den angefügten Zeugnissen oben genannter Wiener Professoren wird 
hervorgehoben: 
Das anfängliche Mißtrauen der Patienten machte in den meisten Fällen rasch 
einer andauernden Begeisterung Platz, die durch die wohlthätige Wirkung der 
gleichmäßigen Wärmeentziehung und durch die wegen des Entfallens der 
Auswechslung der Umschläge oder des Eisbeutels ermöglichte Ruhe hervorgerufen 
wurde. „Ich halte das durch das Entfallen der Abwechslung ermöglichte Unge 
störtsein des Patienten, das kleine Volumen, Schonung des Wartepersonals und 
die Billigkeit der Anwendung, indem gewöhnliches Brunnenwasser vollkommen 
hinreicht, eine ausgiebige und andauernde Wärmeentziehung 
zu bewirken und häufig ein Wartepersonal überflüssig ist, für die Hauptvorzüge 
des Wärmeregulators! (Di-. Gerhol d.) 
Ich habe den Leiterschen Apparat an mehren Kranken, sowohl im Kranken 
haus als in der Privatpraxis, in Anwendung gebracht und hierbei die Erfahrung 
gemacht, daß der angestrebte Zweck, die Wärmeentziehung in einer viel einfachern, 
bequemeren, reinlicheren und vor Allem aber weitaus vollkommeneren 
Weise erreicht wird, als dies durch irgend eine der bisher üblichen Methoden 
möglich war. Dem Kranken und dem Wartepersonal ist hierbei das lästige, er 
müdende und umständliche Wechseln der Umschlüge erspart, die Wärmeentziehung 
ist eine eonstant gleichmäßige, ich möchte sagen: mit mathematischer 
Genauigkeit durchführbare, sie kann ganz beliebig, je nach dem speziellen Bedürfnis 
und dem Gefühl des Kranken aufs Genaueste regulirt werden und der mit dem 
gewöhnlichen Brunnenwasser erzielbare Effekt, die Grade der Abkühlung ist-ein viel 
-intensiverer, als er selbst nach länger dauernder Einwirkung durch Applikation 
von Eis erzielt werden kann ! Der Apparat hat mir in folgenden Fällen überraschende 
Dienste geleistet: Bei äußerst heftigen kongestiven Kopfschmerzen, bei Entzündung 
großer Gelenke, bei schweren Gelenkskontusionen mit starkem Bluterguß in die 
Umgebung und ganz besonders in einem Falle von beginnender Entzündung der
	        
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