Volltext: Der Naturarzt 1882 (1882)

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Jur Technik der Behandlung des erkrankten menschlichen Körpers 
mit Wasser, 
oder: 
Ein neuer Wärmeregulator desselben 
mittelst Wärmeentziehung und Wärmezufuhr. 
Mit zwei Abbildungen. 
Vom Herausgeber. (Schluß.) 
Jos. Leiter bemerkt noch, daß bei Verwendung eines 8—lOgradigen 
Wassers der Körperteil, auf welchen der Regulator gelegt werden soll, mit 
Leinen oder Wollstoff zu bedecken sei, weil die gleichmäßige Wärmecnt- 
ziehung durch ein Wasser dieser Temperatur in den meisten Fällen gar nicht 
vertragen werde und diese Stoffe als schlechte Wärmeleiter den Effekt ver 
mindern. Das gleiche Verfahren soll auch bei der W ä r m e z u s ü h r u n g 
eingeleitet werden, während bei Wasser von + 15—20° K. für die Wärme 
entziehung das direkte Auflegen des Metallapparates auf den Körperteil bei 
den meisten Fällen angezeigt sei. Er fügt hinzu, daß es möglich sei, diese 
Apparate auch über den betreffenden Körperteil schwebend anzubringen, 
sowohl bei der Wärmezufuhr als auch bei der Wärmeentziehung, da der 
Effekt auch aus einiger Entfernung, nur etwas abge 
schwächt, erzielt werden kann, besonders wenn man von außen über den 
Apparat ein Tuch breitet, welches auch den betreffenden Körperteil bedeckt. 
Auf diese Weise können sehr schmerzhafte Körperstellen, etwa bei hochgradigen 
Entzündungen, Verbrennungen, der lokalen Wärmetherapie unterzogen werden. 
Nach jedem Gebrauch muß das in einem Regulator enthaltene Wasser durch 
Einblascn von Luft mit dem Munde ausgetricben werden. 
I. Leiter empfiehlt in seinem Schriftchen gleichzeitig den von ihm er 
fundenen Irrigations-Apparat zur Bespülung von Wunden, künstlicher 
Ernährung, zur Reinigung und Behandlung des Magens, des Rachens, der 
Vagina, der Blase und des Darmes. Er sagt: Erst in jüngster Zeit ist man 
durch praktische Erfahrungen zu dem Resultat, gelangt, daß man durch die ein 
fachen Irrigations-Kannen, wo durch den hydraulischen Druck Flüssig 
keiten mit genügender Kraft zur Wundbespülung und in Hohlräume befördert 
werden können, dem Zwecke einer diesbezüglichen Behandlung erkrankter Körper 
teile in weit höherem Maße entspricht, als mit den meisten früheren Apparaten 
(Spritzen), und zwar hauptsächlich wegen der leichten Regulirbarkeit und Gleich 
mäßigkeit des Druckes. Auch sind dieselben für das anliseptische Verfahren 
wegen der leichteren Reinigung vorteilhafter als die Apparate in Spritzform; 
da nun die heute gebräuchlichen Irrigations-Kannen aus oxidirbaren Metallen 
bestehen, so habe ich mir den Glastrichter von Hegar zur Konstruirung eines 
Jrrigateurs aus Glas zum Vorbilde genommen, einerseits wegen des stets rein 
zu erhaltenden durchsichtigen und dauerhaften Materials, hauptsächlich aber, 
um durch die Trichterform einen größern hydraulischen Druck zu erhalten, als 
es bei zylindrischen Gefäßen mit rechtwinklig abstehendem Auslaufrohr möglich 
ist. I. L e i t e r sagt schließlich: Um diesen Apparaten mit Rücksicht auf ihre 
Zweckmäßigkeit für alle angeführten Vorrichtungen Eingang zu verschaffen, habe 
ich so billige Preise gestellt, daß sie selbst von den Minderbemittelten beschafft 
werden können. 
In einer Nachschrift zu seiner Monographie sagt I. Leiter: Die 
Würdigung des richtigen physikalischen Prinzipes unseres „Wärmeregu-
	        
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