Volltext: Der Naturarzt 1882 (1882)

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leben, a l s irgend Jemand vor mir! Das ist doch immerhin ein recht faßbares, 
sachliches Resultat! — Milliarden schwerer Erkrankungen mit ihren Qualen 
und den Leiden für die Umgebung können während der Lebensdauer einer einzigen Menschen 
generation ganz verhütet werden, wenn man diejenigen Grundprinzipien allgemein an 
wendet, die i ch in Betreff der Verhütung der orientalischen B u b o n e n p e st, des 
Gelbfiebers, der Cholera, der typhösen Fieber, des epidemischen 
K i n d b e t t f i e b e r^s und der Pocken erringen half! 
Diese 6 zum Teil sehr ausführlichen Abhandlungen nebst den zwei weiteren — 
„Einige Beiträge zu den Entstehungsursachen der M alariafieber" und „Die Fort 
schaffung der städtischen Jmunditien und der Städtebau" 
bilden den Inhalt des mit lat. Lettern auf milchweißem Papier gedruckten 
stattlichen Buches, von dem die Abhandlung über die Pocken separat aus-, 
gegeben wurde unter dem Titel: 
Die Ausrottn ngs m öglichkeit der Pocken ohne jedes 
Impfen. Zur Belehrung für Jedermann, gr. 8. 88 S. Preis M. 1.20. 
Um meinen Lesern zu zeigen, wie der Verf. seinen Stoff bearbeitet hat, 
lasse ich den speziellen Inhalt dieser Abhandlung folgen: 
Einleitende Bemerkungen. 1. Das vermeintliche Schutzimpfen der Menschen mit 
echtem Pockenpustelgift, die Inokulation; 2. Das trotz der Gewaltakte und Schimpfereien 
der Jmpfinteressenten und Jmpfirrtümler endlich errungene gesetzliche Verbot der 
Inokulation ; 3. Das vermeintliche Schutzpockenimpsen bei den Schafen; 4. Das endlich 
errungene gesetzliche Verbot des Schäfpockenimpfens; 5. Was giebt den Pockenpusteln an 
den Euterzitzen der Kühe ihren Ursprung? 6. Da die Kuhpocken nur vom Menschen auf 
die Kuh übertragene Pocken sind, so steht die Kuhpockenimpfung in Betreff des verwendeten 
Jmpfgiftes f a st auf gleichem Niveau mit der früheren Inokulation. Hätte man 
bei der Inokulation nicht von schwer durchseuchten Variolakranken abgeimpfr, sondern wie 
später bei der Vaccination, vom Arm gesünderer Körper, so würde die Inokulation kaum 
schlimmere Folgen gehabt haben, als die Vaccination. 7. Die Vaccination, die 
Impfung mit dem vom Menschen der Kuh mitgeteilten Pockengift und deren Fabeleien 
und Wandlungen. 8. Ein wissenschaftlich stichhaltiges Kriterium, um noch mit fremdem 
Krankheitsgifte infizirte Pockenlymphe von nicht derartig additionell infizirter Lymphe 
unterscheiden zu können, giebt es bis jetzt nicht. 9. Eine durch allgemeine 
atmosphärische Verbreitung des Pockengiftes bedingte Pockengefahr für Alle giebt es 
gar nicht und zweifellos sind die Pocken auf dem bei weitem größten Teil der Erde 
eine ursprünglich eingeschleppte Krankheit. 10. Unter Gefährdung 
der Gesundheit und des Lebens der Kinder und Erwachsenen 
suchen die Zwangsimpfer mittelst künstlicher Erhaltung, Ver- 
m e h r u n g und Verbreitung des Pockengiftes Pockenausbrüche zu ver 
hüten, während doch von einem sichern Impfschutz gar keine Rede sein 
kann, und die ©äuftgfett*ber Pockenepidemien durch die Pockengiftkultur jeden 
falls nur vermehrt wird ! 11. Majoritätsgutachten und Impfen. 12. Der s ich er e 
Weg zur V e r h ü t u n g und Ausrottung der Pockenepidemien und die dringliche 
Notwendigkeit des strengsten Verbotes der Impfung! 
Am Schlüsse von Kapitel 12 sind noch 21 Sätze aufgeführt, in welchen be 
wiesen wird, daß es durchaus nicht genüge, wenn das Zwangsimpfungsgesetz 
einfach abgeschafft wird, und worin speziell angegeben ist, was man zur Verhütung 
der Ansteckung zu thun, und bei Behandlung von Pockenkranken zu beobachten hat, 
wobei aber, wie mich dünkt, der Verfasser wieder zu weit gegangen ist und sich 
z. B. mit den diesfallsigen Ansichten und Vorschriften von Dr. Oidtmann im 
Widerspruch befindet. Dem sei aber wie ihm wolle — lesenswert ist das Schrift- 
chen ohne alle Frage, da es auf Belehrung und Selbsthilfe des Publikums hin 
arbeitet und nicht dem Grundsatz huldigt — die Laien brauchen von alledem 
lediglich nichts zu verstehen, dafür seien die Ärzte da, welchen man nur zu 
folgen und zu gehorchen habe! 
21. A. v. Fragstein, Heizungs-Ingenieur. Was sollen wir brennen? 
Eine Studie zu Nutz und Frommen jeder Haushaltung, ob groß, ob klein. 
8, 98 S. Leipzig, R. Lincke. Preis M. 1,80.
	        
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