Volltext: Der Naturarzt 1882 (1882)

angegeben, dem ich gerne beifügen will, daß ich alles hier gesagte nach lang 
jähriger Erfahrung als richtig unterschreibe. In Note 2 spricht Hahn sich 
über den Wirrwarr aus, der daraus entstanden, daß Graham in seiner Abhandlung 
nicht näher die Bereitung des Mtgegohrenen Schrotbrotes angegeben, woraus 
dann neuere Übersetzer auf den Gedanken gekommen sind, Graham habe nur 
Wert auf die Bereitung von Brot aus ganzem Mehle gelegt, und nicht auch 
zugleich darauf, daß es ohne Hefe und Sauerteig bereitet werde. 
Note 3 handelt davon, daß nur Weizen das beste, nahrhafteste Brot für 
Menschen giebt; Note 4 handelt über dessen Wohlgeschmack, abhängig vom 
Boden und seiner Düngung; Note 5 über seinen Kleiengehalt insbesondere, 
wodurch es nahrhafter und billiger werde; Note 6 u. 7 behandelt dessen gesund 
heitbefördernden Wert resp. Wirkung; Note 8 spricht über die Berei 
tung des Schrotbrotes am eigenen Herde, da die Brotfrage für die 
Kulturvölker nunmehr zu einer Lebensfrage geworden sei; Note 9 handelt 
über das Mahlen der Weizenkörner und das Selbstmahlen auf H a n d s ch r ot - 
mühten, wodurch ein Mehl gewonnen werde, das zur Herstellung eines 
vortrefflichen (?) Schrotbrotes vollständig (?) genüge. Ich sehe mich 
hier genötigt, im Interesse der Wahrheit und aller Schrötbrotesser zwei 
Fragezeichen zu machen, denn mein Kollege hat hier einen großen Übel 
st and außer acht gelassen, der bei diesen Handschrotmühlen zur Zeit noch besteht 
und das durch sie gewonnene Mehl nie so sauber und wohlschmeckend werden 
läßt, als — das aus Weizenkörnern, die vorher in der Mühle auf dem Putz 
gang von ihrer äußersten Hülle und dem daran haftenden Schmutz 
befreit worden sind; man muß ein solches reines dunkel goldgelbes Korn gesehen 
und mit einem ungeputzten verglichen haben, uni den Unterschied begreifen zu 
können! Solchen ungeschälten Weizen kann man zwar auslesen wie die 
Hülsenfrüchte und dann waschen, wieder trocknen und hernach erst mahlen, aber 
diese Manipulation ist nur ein Notbehelf. Und von einem Müller eine Quanti 
tät Weizen sich putzen zu lassen, hält sehr schwer, gelingt nur wenigen, daher 
eine Hand putz Maschine zur Handschrotmühle zur Zeit noch ein frommer 
Wunsch, den zu befriedigen ich mir schon sehr viele Mühe, aber fruchtlos, ge 
geben. Note 9 bespricht die Feinheit des Mehles und berichtigt die 
Grahamsche Vorschrift eines nicht zu feinen Mehles; erwähnt ferner eines 
Surrogats des Schrotmehles, nämlich eine Mischung von feinem 
Mehl und Kleie ; in Note 10 spricht Verfasser über den Nährgehalt des Kornes 
je nach seiner Behandlung beim Mahlen und Beuteln; in Note 11 über Hefe 
und Sauerteig zum Brotbacken und das Stehenlassen des Teiges; in Note 12 
werden die Zusätze von Alkalien und Säuren zum Brodteig besprochen und 
total verworfen; in Note 13 wird über das Kneten des Teiges und Knet 
maschinen und in Note 14 über den Backofen gesprochen; in Note 15 über 
den Alkohol im Brode; in Note 16 kommt zum Schlüsse das süße, ei er« 
haltige Back werk zur Sprache und findet sein Verdammungs 
urteil, denn immer noch sei der Fleischgenuß — minder schädlich! 
Im Anhang bespricht Verfasser noch den Vorschlag von I. v. Liebig zu 
einer neuen Methode der Brotbereitung mit dem Hersford'schen Backpulver 
und giebt einen Aufsatz, betitelt „das beste Brot in gesunden und kranken Tagen" 
zum Abdruck in Zeitungen. 
Mögen nun recht viele Leser sich dieses Schriftchen kaufen, fleißig durchlesen 
und dann im Kreise ihrer Bekannten zirkulieren lassen, auch für den Abdruck des 
Aufsatzes in Tagesblättern Sorge tragen, denn was das Volk nicht weiß, weiß 
niemand.
	        
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