Der JtaturarjL
für
naturgemäße Vehan-lnng -es menschlichen Körpers
in gesunden und kranken Tagen.
Herausgeber und Redakteur: Gustav Wolbold in Oberlößnitz bei Dresden.
Mitredakteur: Theodor Hahn auf der obern Waid bei St. Gallen.
Monatlich erscheint eine Nummer L 1 Bo^en; ferner vom Februar an
aller2Monate einelit. Beilage L^Bogen; somit jäjjrliri) 15Bogen,
preis für ganz Deutschland 5ist.; für Oesterreich 3 fl. Pap.: für die
Schweiz, Holland, Frankreich, Italien rc. 6 fr. 50 C. Zn beziehen:
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In der Schweiz bei T h. H a h n. Einzelne Nummern 40 Pf.
Inserate: Die durchlaufende Zeile oder deren Raum 30 Pf.
Inhalt: Votivtafel: Schweizerische Volksabstimmung über Impfzwang.
1. Meine vegetarianische Pcopagandareise von Dr. F. W. Dock. (Schluß.)
2. Listerismus von Adolf Graf Z e d t w i tz.
3. Mein Besuch in Davos (Januar 1880.) Bon einem süddeutschen Vegetarier.
4. Heilung einer Herzerweiterung von Dr. Ungerleider.
5. Zum Luxemburger Schrotbrotrezept. — Gründung von Vereinen. — Prießnitzbüsten.
Briefwechsel. Privatstrafentilgungsfonds. Inserate. Litterarische Beilage IV.
Einund-
zwanzigster
Jahrgang.
August.
1882.
M 8.
Votivtasel.
Motto: Vox populi, vox dei!
Das schweizerische Reserendumskomitee hat gegen das am 14. Februar l. I. von den
Bundesbehörden erlassene Seuchen- und Epidemiengesetz das Referendum ergriffen
und am 13. Mai denselben die ansehnliche Zahl von 80 000 Unterschriften behufs Veran
lassung der Ende Juli stattfindenden Volksabstimmung zugestellt.
Das erwähnte Komitee ist von der Ansicht ausgegangen, daß ein Gesetz, in welches der
Impfzwang mit solchen drakonischen Zwangsmaßregeln — Geldbußen bis auf Fr. 2000
oder ein Jahr Gefängnis — aufgenommen worden ist, unmöglich vom Schweizervolke still
schweigend gut geheißen werden könne. Dasselbe steht im grellen Widerspruch mit der von
Ler Bundesverfassung dem Schweizerbürger garantirten persönlichen Freiheit und Unver
letzbarkeit der Person und es ist daher zu bedauern, daß das Volk genötigt wird, mit
Mühe und Kosten seine Rechte gegenüber seinen eigenen Vertretern zu wahren.
Telegraphische Depesche an die Redaktion vom 30. Juli aus St. Gallen lautet:
„Das Schweizervolk hat den Impfzwang mit 191000 gegen
44000 Stimmen verworfen!"
Hurrah! Vivat Helvetia! Pereant Jmpfmediei!
MP- Depesche an Frau Germania in Berlin:
^Sofort Impfzwang ebenfalls aufheben!" Sonst unsterbliche
Blamage! Pereat Jenner für immer!