Volltext: Der Naturarzt 1882 (1882)

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Vorwort ;um 21. Jahrgang. 
Molto: Yivat, floreat, crescat! 
Mit dem jetzt beginnenden Jahrgang tritt unsere Zeitschrift in das dritte 
Jahrzehnt ihres Bestehens und mit Bezug hierauf laufen von verschiedenen 
Seiten bei Erneuerung des Abonnements die herzlichsten Wünsche ein: „der 
N.-A. möge auch dieses Jahrzehnt glücklich vollenden und dabei 
wie im verflossenen seine Aufgabe — Aufklärung und Belehrung auf dem Gebiete 
der Heilkunde resp. Naturheilkunde, wie der persönlichen und öffentlichen Gesund 
heitspflege — mutig und beharrlich wie bisher verfolgen!" Mit Bezug hierauf 
bemerkt nun unser Hauptredakteur (G. W.), daß er deshalb, nämlich um noch 
länger der Zeitschrift sein Wissen und Können ungestörter und unge 
teilt e r widmen zu können, aus dem Stadtlärmen sich in die stille Umgegend 
geflüchtet hat, da ihm nachgerade die nun volle elf Jahre währende 
zweiteilige Arbeit, nämlich: persönliche Krankenbehandlung von früh 
bis spät mit dem oft ungestümen Verlangen soforti g er Hilfeleistung , auch 
nächtlicher, und die zahlreiche briefliche (auch telegraphische) Bera 
tung ebenfalls mit ungestümem Verlangen postwendender Beantwortung — sowie 
die Redaktion und Expedition des Blattes, mitunter auch auswärtige 
Konsultationen in Nah und Fern (vor 2 Jahren nach Schottland) — 
eine Last auf seine keineswegs gigantischen Schultern gewälzt hat, der er ferner 
nicht mehr gewachsen sich fühlt, da er schon im nächsten Jahre seine 6 
Jahrzehnte durchlebt hat und vor. Jahr bereits einige bedenkliche Symptome 
von Gehirnreizung, welches Organ ihm ja von der appr. Staatsheilkunde in 
frühester Jugend bei gefährlicher Kinderkrankheit arg mißhandelt wor 
den ist, bei ihm aufgetreten sind! — 
Bezüglich der Tendenz unserer Zeitschrift bleibt's selbstverständlich wie 
bisher und nur für neue Leser sei kurz bemerkt: daß wir zunächst den Glauben 
an medizinische Heilmittel, vollends solche, welche für Gesunde allgemein 
als wahre Gifte gelten, hartnäckig bekämpfen, weil wir jetzt kranken Menschen 
auf viel wissenschaftlichere und doch einfache und ganz unschädliche Weise zur 
Gesundheit zu verhelfen verstehen; zweitens, daß wir alle erprobten wie 
neuauftauchenden Lehren zur Erhaltung der Gesundheit und Ver 
längerung des Lebens, deren Komplex man jetzt Hygieine (sonst 
Makrobiotik) nennt und über welche die gelehrte Wissenschaft noch lange 
nicht einig i st, immer wieder von Neuem vorführen werden, drittens, 
daß wir an Beispielen aus unserer Praxis klar und deutlich zeigen werden, w i e 
man bei Alt und Jung zu verfahren hat, um ohne Apothekermittel auf die 
einfachste und sicherste Weise wieder gesund zu werden; wir werden 
viertens unsere Leser auf dem Laufenden erhalten über den medizinischen 
Staatszopf, genannt Impfung, mit seinem brutalen Zwang, ohne den 
aber heutigen Tages wohl kein Verständiger mehr an diesen Humbug glauben, 
geschweige sich ihm geduldig unterwerfen würde, da auch dieses abergläubische 
medizinische Vorbeugungsmittel nicht mehr in unsere aufgeklärte Zeit der Rein 
lichkeit paßt. Die Einrichtung mit der Litterarischen Beilage, aller 2 
Monate einen Bericht mit Besprechung passender neuer Schriften zu 
bringen, hat den Beifall unserer meisten Leser gefunden und wird somit auch 
ferner beibehalten werden. Wir empfehlen nun unser Unternehmen dem ferneren 
Wohlwollen der Leser und bitten solche um Verbreitung desselben in ihren Be 
kanntenkreisen, wozu ihnen Probennmmern zu Diensten stehen! 
Für die Redaktion: 
Gustav Wolbold in Oberlößnitz — Theodor Hahn auf der O. Waid (Schweiz).
	        
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