Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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für 
naturgemäße Behandlung des menschlichen Körpers 
in gesunden und kranken Tagen. 
Herausgeber und Redacteur: Gustav Wolbold in Dresden. 
Mitredacteur: Theodor Hahn auf der Waid bei St. Gallen. 
Znhatt: Votivtafel: Mr. Taylor. 
1. Die Rachenbräune oder Diphtherie, von G. Wolbold. (Fortsetzung.) 
2. Btutarmuth und skrophulöses Siechthum von Oberstabsarzt Dr. D y e s. (Forts.) 
8. Meine Erfahrungen re. über V e g e t a b i l d i ä t von A. R i k l i. (Schluß.) 
4. Mein Besuch der rheiuischen Wasserheilanstalten. (Schluß aus v. Jahrg.) 
Correspondenz. Inserate. 
Votiotasel. 
Nach meiner Ansicht fehlt jedes Moment in der S t a t i st i k und dem jetzigen 
Stande der W i s f e n s ch a f t, welches die zwangsweise Durchführung der Impfung 
rechtfertigen und den Staat berechtigen könnte, sich zwischen die Eltern und die 
Gesundheit ihrer Kinder zu stellen. Bon Zeit zu Zeit wurde in dem Hause ziemlich viel 
über die Ansichten der Jmpfgegner und viel Widerwillen bezüglich ihrer Anschauungen, sowie 
Tadel über ihr Benehmen, daß sie sich der Impfung ihrer Kinder widersetzen,'geäußert. 
Man nannte sie vorurtheilsvolle Narren, eigensinnige Querköpfe rc., die sich gegen die selbst 
verständliche Wohlthat und die Voriheile ihrer Kinder stemmen und das Wohlwollen des 
Staates vereiteln. Wir können über die Jmpffrage kein allgemeines Urtheil fällen, ohne 
zu berücksichtigen, daß, was eine zweifellose Thatsache ist, im Lande eine sehr ansehnliche 
Partei existirt, die dem Prinzip der Impfung aus Ueberzeugung Opposition macht. 
Ich habe sehr viele Leute gesehen, die mir sagten, daß sie fest überzeugt seien, ihre Kinder 
feien an der Impfung gestorben und die mir Alles, was sich dabei ereignet, mit allen 
Details und Nebenumständen mittheilten. Nun mögen sie vielleicht im Unrecht sein, allein 
sie würden äußerst herzlos und gefühllos sein, wenn sie, da sie die Impfung für gefährlich 
halten, ihre Kinder der Impfung unterziehen ließen. Ich behaupte, daß bei diese m Stande 
der Jmpssrage jedes Element mangelt, welches den Zwang von Seiten des 
Staates rechtfertigen könnte! Bor Allem besteht jene Sicherheit der Resultate nicht, 
deren Jenner sich rühmte und woran er seiner Zeit als Thatsache glaubte. Während e r 
lebte, wurde die Impfung für eine absolute Kur und ein Specisikum gegen Blattern ge 
halten. Es heißt, daß geimpfte Kinder hinterher inokulirt wurdett oder daß man wenigstens 
Versuche damit machte und dieselben gänzlich fehlschlugen; damit sei der Beweis von der 
Vorzüglichkeit der Impfung geliefert! Allein, wenn das damals wahr gewesen, so ist 
es heute nicht der Fall, denn so oft eine Blatternepidemie herrscht, sterben Hunderte 
von Kindern, die geimpft wurden, an dieser Krankheit. 
Aus Taylors Rede g eg en d e n Imp fz w an g im englischen Parlament.