Volltext: Der Naturarzt 1879 (1879)

43 
Einige Begleitworte 
zu der 
beigelegten Petition deutscher Frauen an de» deutschen Reichstag 
um Aufhebung des Impfzwanges. 
Herr Dr. OldtlNlMN in L i n n i ch , unser unermüdlicher ärztlicher Agitator gegen 
Impfung und Impfzwang, hat mir eine Anzahl Exemplare seiner „Frauenpetition" 
zum Beilegen für die Abonnenten des N.-A. geschickt; möchten dieselben sie einer aufmerk 
samen Durchlesung würdigen und daun im Kreise ihrer Bekannten recht viele Unterschrif 
ten sammeln und bis Ende dieses Monates spätestens die Liste an ihn 
einsenden! (In Linnich mit 2000 Einwohnern haben gegen 300 Frauen sich unter 
schrieben, reiche und arme!) 
Zur Bestreitung der Koste n für die in vielen 1000 Exemplaren versandte Petition, 
sowie für die zum nächsten Reichstag und A erztetag in Eisenach (s. oben) geplanten 
weiteren Agitationsschriften ist nun aber Geld nöthig und da zur Zeit hochherzige 
z a h l e n d e M e n s ch e n f r e u n d e noch sehr rar sind , so ergeht hiermit die Bitte an 
alle Frauen und Mütter, auch ihrerseits ein Scherflein zur Agitation für eine 
Sache beizutragen, welche ja einzig und allen: nur d a s W o h l u n d W e h e ihrer 
Lieblinge im Auge hat! Gleich beim Sammeln von Unterschriften könnte eine sog. 
Pfennigsammlung für diesen Zweck veranstaltet werden, den:: viele Tropfen bilden 
z u l e tz t e i n M e e r ! 
In einem besonderen Circular sagt Dr. Oidtmann unter Anderem Folgendes: 
Wir haben mindestens 600 nicht zahlende Adressaten zu beschicken, darunter allein 
396 Mitglieder des Reichstags und über 200 Aerztevereine, Professoren, Medizinal 
behörden. Wir Impfgegner müssen uns über diese Verhältnisse endlich klar werden und 
uns fragen, o b, in welchem Umfange und mit welchen Geldmitteln wir 
unsern, mit Millionen jährlicher Impfdotationen und unter der Gunst der Presse und der Re 
gierungsapparate arbeitenden Gegner entgegen arbeiten wollen. — Trägt Jeder von uns 
sein Scherflein bei und sorgt in seinem Kreise, dass, wie der National-Antiimpfverein 
in England es thut, mit der Ueber macht unserer Widersacher auch auf unserer Seite die 
Zahl der thätigen und zahlenden Impfgegner wächst, dann, aber auch nur dann, 
können wir den raschen Sturz des Impfgesetzes zuversichtlich in Entreprise geben !“ — 
Also, Ihr lieben deutschen Frauen und Mütter, die es Euch vorzugsweise 
angeht, rührt Euch ein wenig mit Sammeln von Unterschriften und 
Einsammeln von Jmpfpfennigen und laßt Euch nicht von den 
Weibern Weinsbergs beschämen. Da ihr wahrscheinlich nicht Lust habt, mit 
Euren impfgeschädigten Kindern nach Berlin zu fahren, die Stufen 
des Reichstagsgebüudes mit ihnen zu belagern und sie tagtäglich den Reichs 
boten bei ihrem Kommen und Gehen stürmisch so lange vor die Augen zu halten, 
bis sie zur Raison kommen, so bleibt Euch kein besserer Weg übrig, das Impf- 
gesetz in Bälde zumSturze zu bringen, als die Nr. Oidtmann'- 
sche planmäßige Agitation mit Unterschriften und Geld 
spenden wacker zu unterstützen! 
Schiefe Ansicht von Professor Dr. Kulant 
über deu 
Vegetarianismus. 
In der neuesten Nummer der Zeitschrift „Gesundheit" (IV. Jahrg. 
Nr. 8) bespricht Professor Dr. Rcclam die Schrift von Theodor Hahn 
„Das Paradies der Gesundheit", und da es in der Literatur immer 
noch angenehmer ist, von den Gegnern k r i t i s i r t, als i g u o r i r t zu werden, 
so gebührt ihm dafür Dank! Gegen unberechtigten Tadel wird sich T h e o d o r 
Hahn schon selbst vertheidigen, ich beabsichtige hier keine Antikritik zu schreiben. 
Der Schluß des Artikels aber wendet sich gegen die V e g e t a r i a n e r 
insgesammt, und darf nicht ohne Erwiderung bleiben; denn, wer schweigt, 
scheint beizustimmen. Dieser Schluß lautet:
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.