Volltext: Der Naturarzt 1879 (1879)

Nur eilten Passus will ich zum Schluß eitireu, beit ich schon im Jahr 
gang 1871, S. 78, 79, in meinem Artikel über Vegetarianismus als 
einen F u n d a m e n t a l s a tz für denselben angeführt habe und den Niemand 
bei einem Manne suchen würde, der Fleisch für den Menschen unentbehrlich, 
der ein Loblied auf F l e i s ch b r ü h e als die Quintessenz menschlicher Ernährung 
gesungen und den F l e i s ch ex tr a e t erfunden resp. eingeführt hat; er lautet: 
Ditz Pflanzenwelt bildet ein Reservoir, in welchem die flüchtigen Sonnen 
strahlen fixirtundzurNutzniessung geschickt niedergelegt werden; eine ökonomische 
Fürsorge, an welche die physischeExistenz des Menschengeschlechts 
unzertrennlich geknüpft ist, und die bei der Anschauung einer reichen Vegetation in 
jedem Auge ein instinctmässiges Wohlgefallen erregt. Die Pflanzen nehmen eine 
Kraft, das Licht, auf und bringen während ihres Lebensprocesses eine andere 
Kraft hervor, die chemische Differenz, wobei eine Umwandlung der 
Materie stattfindet. Die durch die Thätigkeit der Pflanzen angesammelte 
physische Kraft ist nun aber die Lebensbedingung einer andern Classe irdischer 
Geschöpfe , nämlich der Thiere und Menschen. Dieselben nehmen während 
und Zweck ihres Lebens fortwährend aus dem Pflanzenreich stammende 
brennbare Stoffe in sich auf, um sie mit dem Sauerstoff der Atmosphäre 
wieder zu verbinden, und das Resultat dieses Oxydationsprocesses 
ist die diese Geschöpfe charakterisirende Leistung: Hervorbringung mecha 
nischer Effecte, Erzeugung von Bewegungen, Hebung von 
Lasten, und die thierische Eigenwärme! 
Also wohlverstanden : die Pflanzenwelt, nicht der T h i e r l e i b ist 
ein Magazin von Sonnenkraft! ~ 
Was dem Buche Zwecks besseren Gebrauchs zu wünschen wäre, das ist ein 
Wortregister, dessen F ehlen bei der Reichhaltigkeit des Stoffes und dessen 
raschem Aussuchen sich sehr fühlbar macht! 
2. Dr. Al. Loh, Lehrbuch der praktischen Naturheilkunde 
nach Steinbach er' s kombinirtem Heilsystem, — und mehr als zwanzigjährigen 
Erfahrungen. 2. Aflge., gr. 8., 180 S., Berlin, 1877. Verlag von Th. Grieben. 
Preis M. 2.50. 
Diese Brochüre bildet den ersten Band einer Sammlung Schriften unter dem 
Collectivnamen „Die Loh- Steinbacher 'sehe Naturheilmethode“, 
welche auf 8 Bände berechnet ist! 
Die Vorrede ist von Dr. I. A. Schilling in Buchloe verfaßt und 
bietet manches Interessante, insofern wir aus derselben erfahren, daß nicht 
Dr. Steinbacher selbst die unter seinem Namen früher erschienenen Bücher 
verfaßt hat. sondern dieser Dr. Schilling, den Dr. Steinbacher im Jahre 
1859 nach München berief und ihm den Antrag stellte: seine Anschauungen, 
Errungenschaften und Resultate im Natu rh eit verfahren in ein System 
zu bringen und literarisch in seinem Namen für das leidende Publikum 
sowohl, wie für die sich dafür interessirenden Aerzte in wissenschaftlicher Weise 
zu verarbeiten und zu begründen. Wie nun früher Dr. Steinbacher Vorzugs-- 
weise praktisch wirkte und Dr. Schilling seine Ansichten und Erfahrungen 
literarisch verwerthete, so haben jetzt Dr. Loh, erst Patient, dann Schüler, 
Assistent von Dr. Steinbacher und nach dessen Tode Dirigent seiner Anstalt in 
München, jetzt Leiter einer ähnlichen in C a n n st a t t und Dr. Schilling in 
Buchloe sich vereinigt, das gesammte kombinirte N a tu r h e i l v e r s a h r e n, 
wie solches von Dr. Steinbacher begründet, mit und unter Dr. Loh bereichert 
und durch die Erfahrungen der neuen Wissenschaft nach Steinbacher's Tode ver 
vollkommnet wurde, in gesonderten Abhandlungen der Oeffentlichkeit zu übergeben; 
dieselben werden das gesammte Gebiet aller Krankheiten, sowohl der Kinderwelt, 
wie der Erwachsenen, Männer und Frauen in populärer, kurzer, jedoch hinreichend 
umfassender und für Alle klar verständlicher Weise darlegen.
	        
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