Volltext: Der Naturarzt 1878 (1878)

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dem Lehnstuhl zu, weil sie im Bette zu ersticken glauben, ihre Farbe wird erd 
fahl, schmutzig, der Ausdruck der Augen müde, das Sensorium benommen, der 
Puls und Herzschlag klein und unregelmäßig, die Extremitäten kühl; die Er 
scheinungen der Ueberladung des Blutes mit Kohlensäure steigern sich zu 
denen einer akuten Vergiftung mit dem schädlichen Gase. — 
Besondere Erscheinungen bieten noch die Cirkulationsstörungen 
dar, welche durch die anatomischen Veränderungen im Lungengewebe der Em 
physematiker hervorgebracht werden; mit dem Schwunde der interalveolären 
Zwischenwände und dem Untergange zahlreicher Capillaren ist natürlich die Zahl 
der Abzugskanüle für das rechte Herz vermindert, hieraus resultirt dann, 
daß in den vom Emphysem verschonten Partien — meist in den unter n Ab 
schnitten der Lunge — der Blutdruck gesteigert ist, daß dieselben der 
Sitz einer hochgradigen Hyperämie sind, und daß in der Bronchialschleimhaut 
ein chronischer Katarrh und oft auch in den Lungenalvcolen ein chro 
nisches Oedem Platz greift. 
Die physikalische Untersuchung soll nach Niemeyer bei 
weitem nicht in allen Fällen bestimmte Anhaltspunkte für die Erkennung des 
Emphysems geben, ja Emphyseme von geringem Umfange sollen sogar n i e- 
mals physikalisch nachzuweisen sein! — 
Was den Verlauf der Krankheit anbelangt, so kann dieselbe, im Kindes 
alter entstanden, durch das ganze Leben währen; manche Emphysematiker erreichen 
sogar ein hohes Alter, wenn auch mit den Jahren ihre,.Beschwerden wachsen, 
die Athemnoth sich steigert und die asthmatischen Anfülle an Heftigkeit und 
Häufigkeit zunehmen; geheilt werden die Kranken aber niemals. Wenn 
sie sich während des Sommers besser befinden, so beruht dies auf der 
Remission des gleichzeitigen Katarrhs und der Verringerung der 
Athem noth, soweit sie von dieser Complication abhiug. Der Antheil, 
den der chronische Katarrh nicht nur an der Athemnoth. sondern auch an 
der Chan ose und dem Hydrops der Emphysematiker hat, ist ein sehr be 
trächtlicher. 
Der Tod tritt endlich, wenn die Kranken nicht früher einem andern zu 
fälligen Leiden erliegen, unter den Erscheinungen des Marasmus odereines 
allgemeinen Hydrops, welcher an den Füßen beginnt und nach oben steigt, 
ein, n u r s e h r selten sterben sie während eines a st h m a t i s ch e n 
Anfalles. 
Das Emphysem ist eine secundäre Erkrankung, die häufig bei chro 
nischem Bronchialkatarrh und Verdichtungen des Lungengewebes in 
Folge von katarrhalischer Lungenentzündung oder Lungentuberkulose beobachtet 
wird; es entwickelt sich stets sieb er los und allmälig. In den geringeren 
Graden macht cs wenig Beschwerde und kann leicht übersehen werden, in 
hohem Grade bietet es ein sehr prägnantes Krankheitsbild dar. Der Brust 
korb ist erweitert und steht in Exspir atio ns stelln n g (selbst die tiefsten 
Einathmungen bewirken kaum eine Erweiterung); Wirbelsäule und Brustbein 
sind, falls das Emphysem vor Verknöcherung der knorpeligen Theile des letz 
teren eintrat, bogenförmig nach außen vorgewölbt; der Brustkorb hat die Form 
eines Fasses angenommen und bei der Athmung schiebt sich derselbe küraßartig 
auf und nieder. Die Venen des Halses und Gesichtes sind ausgedehnt und 
füllen sich stark bei Hustenstößcn; niemals fehlt ein gewisser Grad von Cha 
rt o s e: bläuliche Lippen, Venenausdehnungen auf den Wangen, bläuliche Nägel. 
Die Inspirationen sind geräuschvoll, ziehend und die Stimme häufig etwas 
beengt; durch den nie fehlenden, meist quälenden Husten wird ein schaumiger,
	        
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