Volltext: Der Naturarzt 1878 (1878)

für 
nalurrkmätzc Bchmidlung drs mriischlichc» LiiMrs 
i» gesilildeil mit ferottfecn Loge». 
Herausgeber und Redacteur: Gustav Wolbvl- i» Dresden. 
Mitredacteur: Theodor Hahn auf der Waid bei St. Gallen. 
Monatlich erscheint eine Nummer a l Bo^cn; ferner jedes Viertel- 
Siebzehnter 
Jahrgang. 
«in* r; 4- »iflHArti» h.Ait ofi<*ttfrtTlfa 1 • fnnttf mhrlirih Iß D^nnnt 
Inhalt: Votivtafel: Lvrinser. 
1. Ab stimm ungsres ulta t bez. der Schreibweise. 
2. Keine Beinoperation re. von G. W o l b o l d. Schluß. 
3. Mein Besuch bei der Doctorbäurin in Mariabrunn v. G. W. Fortsetzung. 
4. Lust, mehr Luft, ich ersticke! von G. W. Schluß. 
5. Ben Akiba geschlagen! oder: Ein Jmpfarzt vor dem Polizeigericht! v. G. W. 
Verschied en e s, Correspondenz, Inserate. Extra-Beil a g e von W. Securius (Th a lysi a 
betr.). 
Votivtafel 
Der menschliche Organismus ist mit einer gewissen Widerstandskraft gegen die schad-- 
liehen Einflüsse der Außenwelt ausgerüstet und diese Widerstandskraft ist um so größer, je 
normaler alle Funktionen des Körpers, insbesondere Ernährung und Blutbereitung, vor sich 
gehen; treten aber in einer oder wehren Funktionen abnorme Verhältnisse ein, so wird 
diese Widerstandskraft eine geringere, und wenn diese Schädlichkeiten und Störungen, wenn 
auch in geringerem Grade, fortdauern , so sinkt endlich diese Widerstandskraft auf Null 
herab. Der Körper wird nun unter diesen Verhältnissen entweder ohlle Einwirkung einer 
besonderen Gelegenheitsursache allmälig in ein ch r o n i s ch es Siechthum verfallen, oder er 
wird bei irgend einer auf ihn einwirkenden Gelegenheitsursache — bei einer herrschenden 
Epidemie - von einer bestimmten, mehr oder weniger akut verlaufenden Krankheit be 
fallen werden. Vergegenwärtigen wir uns nun die Lebensweise einer a r in e n Familie 
mit mehren Kindern ; die Wohnung besteht aus einer Küche, einem Kabinet; um zur Winters 
zeit Heizmaterial zu sparen; wird im Zimmer gekocht, gewaschen, gebügelt, gespeist und 
geschlafen und das ungeheizte Kabinet gewöhnlich abgesperrt; während des Tages bringt doch 
noch durch das zeitweise Oeffnen der Thüre etwas frischere Luft in den Qualm des Zimmers 
und die Bewohner verlassen auch zeitweise das Zimmer, um anderwärts ihrer Beschäftig 
ung nachzugehen; allein während der Nacht athmen sämmtliche Bewohner durch etwa 
8 Stunden die während des Tages verschlechterte Z i m m e r l n f t, welche während 
der Nacht von Minute zu Minute immer verderblicher wird und dem Blute schäd 
liche Gase zuführt. Die kleinen Kinder bleiben dann den nächsten Tag hindurch wieder 
in derselben Zimmeratmosphäre, die vielleicht durch die Fugen der Fenster und Thüren 
einen^ Luftaustausch mit der äußeren Atmosphäre eingeht, die größeren Kinder besn chen 
eine Schule, in welcher etwa 60 bis 80 Kinder in einem ungenügend oder gar nicht ventili rten 
Zimmer stundenlang athmen; dasselbe wiederholt sich des Nachmittags und die Verhaltnisse- 
bleiben des Nachts dieselben; nur so lange die Bewohner auf der Gasse oder überhaupt im 
Freien sich befinden , haben sie sich der Einwirkung der giftigen A t m o s p h a r e 
ihres Z i m m e r s entzogen und deshalb sind auch die Erwachsenen, welche Tags über 
im Freien oder in größeren lustigen Lokalen arbeiten, weit besser daran. (Schluß folat) 
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Dr. F. W. Lorlnser, k. k. Sanitätsrath 
in „ L u f t und Wasser", eine hygieinische Skizze.
	        
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