Volltext: Der Naturarzt 1878 (1878)

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selbe noch sehr wenig nachgedacht hat, denn es giebt eben Dinge» die man Wohl weg 
wünschen, aber nicht weghexen kann; Dinge» die auch tnit Gewaltmahregeln nstt. scheinbar 
reprimirt, niemals extiriguirt werden, weil sie dann, wenn man sie von der fvcHÖil 
fläche wegdrängt, Nichts desto weniger im G e h e i m e n fortdauern ! Dahingehört 
die Kurpfuscherei! Sie hat jetzt nicht besonders zugenommen, sondern ist blos aus 
ihrer früheren Heimlichkeit hervorgetreten und keineswegs in einer Weise, welche die 
Würde und Wirksamkeit des ärztlichen Standes in Frage zu stellen vermöchte, denn es 
ist selbstverständlich, daß dem tüchtigen Arzte nichtein Pfuscher, sondern nur 
wieder ein Arzt C o n c u r r e n z machen kann ! — Das G e g e n t h e i l davon hat 
man aber doch bei der „D o c t o r b ä u e r i n i n Mari a b r u n n" erlebt, die nicht blos 
den M ü n ch n e r A p p r o b i r t e n , sondern der ganzen m e d i z i n i s ch e n Welt 
und zwar i n d e n höchsten Kreise n Concnrrenz machte! 
Verf. sagt weiter: dieser Umstand ist es vornehmlich, wttdnM ich es bedaüre, wenn 
wissenschaftlich gebildete Aerzte in lauten, dessalligen Klagen sich ergehen, wenii ste in 
übertriebenem Maße eine daraus resultirende Schädigung der Standesverhältnisse ans 
sprechen mtb zu wahrhaft baroguen Forderungen sich hinreißen lassen. Sollte mau es 
wirklich nicht fühlen, daß man sich damit ein unliebsames A r m u 1 h s z e u g n i ß aus 
stellt! Denn dem ärztlichen Stande ist eitle feste Grundlage (?) geboten durch einen 
mehr als 2000 jährigen wissenschaftlichen t?) Erfahr u n g s s ch a tz. Als 
das Product der edelsten Bestrebungen aller Zeiten und aller Völker kann und darf 
die Wissenschaft — keine Concnrrenz kennen! — Ob es mit diesem wissen 
schaftlichen Erfahrungsschatz tvirklich so weit her ist, ist noch eine große Frage, da, wie 
Vers, wissen wird, die therapeutischen Errungenschaften auf G r äsen b erg mit purem 
Wasser den ganzen medizinischen A r z n e i m i t t e l s ch a tz in die Luft gesprengt und 
den simplen Wasserarzt ohne alle Frage zum gefährlichsten Eoncurrenten jedes in seinem 
Fache noch so tüchtigen wissenschaftlichen Mediziners gemacht haben, wenn 
nämlich derselbe auf seinem v e r a l t e t e n A r z n e i s ch i m m e l in die Arena einretten will!— 
Ich werde einen andern besseren Passus als B o t i v t a f e l in einer der nächsten 
Nummer vorführen und empfehle schließlich das Schriftchen allen meinen Collegen Kur 
pfuschern und andern Leuten, die sich dafür interessiren, zur gemüthlichen Lesung! 
Gegen franco Einsendung von 4 Mark versendet die Verlagsbuchhandlung 
von Louis Senf in Leipzig, Reichsstraße 50, die beiden Jahrgänge von 
Zeitschrift für volksverständliche Ge 
sundheitspflege, Heil- und Lebens 
weise. Herausgegeben von Dr. phil. Moschka u, hoch 4. 24 Nummern. 
Wir machen auf diese billige Acquisition hiermit unsere Leser wiederholt 
aufmerksam. 
für öffentliche Gesundheitspflege und IoMswirthschaft. populäre 
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Cesini-heitsmcht, 
Zeitschrift für sanitäre und volkswirthschaftliche Interessen, für Angelegen 
Journal 
heiteu der Kurorte und Mineralwässer. Herausgeber : Dr. D. Bisenz in Wien. 1878. 
2. Jahrgang. Monatlich 2 mal 1 Bogen in Folio mit latein. Lettern erscheinend. Preis 
für Oesterreich fl. 6. —, für Deutschland M. 12. — jährlich. 
Inhalt der Nummern 13—22 laut Ueberschrift: 
Zur Hygieine des. Geistes; Ruhrepidemie auf dem Lande; Ursprung und Ausbreitung 
der gegenwärtigen Kriegs-Epidemie; Ueber das Verhältniß der Chemie zur Hygieine; der 
Toilettetisch ; Kurortverein; Statistik und Hygieine; die Sterblichkeit in Wien 1877 ; Zweimal 
Genossenes; Rokitanskys Tod; Wiener Straßenpfläster; Jahresbericht des Wiener 
Stadtphysikats ; Kunst- und Sparbutter; die Geburtenhäufigkeit in Oesterreich ; Marienbader 
Kreuzbrunnen und Wiener Stadtphysikat; die privilegirte Wissenschaft; Ueber die einfachste 
lind sicherste Rettungsmethode iu scheintodteu Zuständen; die Jmpsfrage vor dem deutschen 
Reichstage; Hygieine-Unterricht in der Schule; Gute Ideen und unpraktische Ausführungen; 
ein neuer Standpunkt in der Jnsectionsfrage; das Abführsystem für Wien ; Internationaler 
Congreß für Hygieine in Paris; Käsevergiftung eines Säuglings; mißlungene Proben; 
Beitrag zur Küchenhygieiue; Wachsthum und Gymnastik; Unsere Nahrung; Zur Aner 
kennung und Aufmunterung; ein neues Univcrsalheilmittel; die gelbe Pest; ein Beitrag 
zur Typhusfrage; Ueber den Unterricht in der Hygieine von Dr. Roth; das Mikrophon; 
Centralvereine der Aerzte Mährens ; Tod des Prof. Dr. mecl. German iu Leipzig von 
Dr. Oidtmann; zur Theaterhygieine; Lokales, Vermischtes, Vereinsnachrichten, Inserate.
	        
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