Volltext: Der Naturarzt 1878 (1878)

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zwischen Glaubens, Aberglaubens und Irrwahns an Gelegenheitskämpfen 
mit dem medizinischen P s a s f e n t h u m , mit den A b l a ß k r ä m e r n und allen 
Jenen, welche mit echten oder unechten Knochen medizinischer Heiliger und mit Wunder 
mitteln aller Art einen einträglichen Handel treiben, nicht fehlen. Es werden uns viele 
plumpe, aber auch e l e g a n te Irrthümer aufstoßen, anständige V o t u rtheile 
und solche, denen man nicht einmal eine anständige Widerlegung gönnen mag, begegnen, 
ein förmlicher Wald medizinischen Irrwahns wird uns entgegenstarren, ein 
beinahe undurchdringliches Dickicht medizinischen Aberglaubens unsere Schritte 
hemmen, aber wir werden keinen Augenblick zaudern, mit scharfen Axtschlügen die nöthigen 
Lichtungen in dasselbe zu hauen, damit frische Lebenslust und das Sonnenlicht wahrhafter 
Aufklärung einzudringen ltnb ein neues, gesundes Leben sich zu entfalten vermag. 
Die U e b e r s ch r i f t e n der belehrenden Artikel sind folgende: Die Verzückung der 
Seele im Haschisch-Rausch; ein Blick in den lebenden Magen; das Wasser als Heilmittel 
(1.); das medizinische Papstthum; erste Magenpredigt; die Wiedergeburt der thierischen Seele; 
eine neue Bestattungsweise Verstorbener; die Natnrheilkunde; Migräne oder diplomatisches 
Kopfweh; über Gehirnschlag oder der Laie als Arzt; über anregende Genußmittel; zur 
weiteren Orientirung; geharnischtes Vorwort — Abweisung bissiger Kritiken; das Leben 
des Kopfes nach der Enthauptung; zur Thenrungsfrage — 1—3; Einiges über Hysterie; 
der Geheimmittelschwindel; was der Mensch ißt, das ist er; die freie Coneurrenz; 
Nahrungsstoffe und Nahrungs m i t t e l; über haarerzengende Mittel; der Tabak als Ge- 
nußmittel; die medizinischen Pfuscher und Quacksalber; Einiges über die Natur des Bodens, 
in welchem wir wachsen ; Vesalius, ein Reformator und Märtyrer der Wissenschaft; ein 
Blick in die Werkstätte der Natur; scheintodt und lebendig begraben sein; der Puls und 
seine Bedeutung; die Temperatur des Blutes in gesunden und kranken Tagen; ein medi 
zinisches Räthsel; der kalte Trunk bei erhitztem Körper; woher kommen wir?; wohin 
gehen wir?; der Glaube an die Nahrhaftigkeit der Fleischbrühe ein Aberglaube; 
ärztliche Winke für Frauen; die Mechanik der Seelenkräfte; über die Nahrungsmittel 
des Geistes; die Schule und die Presse; über die socialen Wirkungen der G e n u ß m i t t e l; 
über Diätetik; zweite Magenpredigt; der Maschinismus des menschlichen Körpers; die 
Oeconomie und Verfassung des menschlichen Körpers; die Allopathen, Homöopathen und 
Hydropathen; die mittelsüchtigen Aerzte und die Nihilisten; die Verdienste und Mängel der 
heutigen Heilsysteme; die größten Aerzte der Vergangenheit und der Gegenwart; das 
Wasser als Heilmittel (2.); Rückblick; Vorbemerkungen; was ist Gesundheit?; was 
ist Krankheit?; die Philosophie der Heilung; die Mission des Arztes; allgemeine Lebens 
regeln; Luft ist ein Medikament; Licht desgleichen; Wärme, Kälte, Wasser, 
'Durst-, Nahrung, Hunger, B e w e g u n g , Ruhe, Wohnung, Kleidung, 
Arbeit, mechanische Beeinflussung re., chemische Beeinflussung re., 
E l e c t r i c i t ä t re., Magnetismus re., psychische Beeinflussung re., 
Schmerz re., der Wille re. desgleichen. 
Wie man sieht, ein sehr reichhaltiger Inhalt! Mancher Leser wird aber 
von einigen dieser Artikel denken, daß sie gar nicht in das Gebiet des 
„Gesundheitsrath" gehören und wiederum werden Andere sagen: Was 
hilft uns alle diese quasi medizinische Belehrung, wenn wir dadurch nicht in 
den Stand gesetzt werden, uns und den Unsrigen im Falle leiblicher Nöthen 
auch selbst helfen zu können, da es trotz aller Belehrung eben doch nicht 
immer möglich sein wird, Krankheiten zu verhüten und was dann machen, 
da Vers, ja im Vorwort sagt: „der Laie soll weder sich noch Andere 
in Krankheitsfällen berathen!" Kommt man denn aber nicht durch 
alle diese Belehrung aus dem Laienthum heraus und wird ein Wissender, 
Einer, der etwas v e r st e h t vom menschlichen Körper und den Vorgängen in 
ihm und sollte es denn so schwer sein, das Kuriren ohne Gifte zu be 
greifen? — Ist es nicht eine vielfach erlebte Thatsache, daß Familienväter, 
welche sich mit der Theorie und Praxis des W a s s e r h e i l v e r s a h r e n s 
bekannt gemacht haben, fast alle in ihrer Familie vorkommenden Krankheits 
fälle, namentlich akute bei Kindern, trotz einem approbirten Arzte und 
besser als ein Arzneiarzt mit einer gewissen Sicherheit zu behandeln 
und in Genesung überzuführen verstehen, während ähnliche Fälle unter ge 
schicktester medizinischer Be Handlung sehr oft mitdemTode
	        
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