Volltext: Der Naturarzt 1878 (1878)

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„abzusprechen, wie Sie es tun, so haben Sie doch für Ihre eigene Person 
„ein Keclit dazu und hinter Ihnen stehen noch viele Andere!“ 
Und ein Passus aus dem Brise eines fisiatr. approb. Kollegen lautet: 
„Ich schiiesse mit den herzlich erwiderten Grüssen meiner Frau, welche Ihnen 
hiemit sagen lässt : dass sie von allen ärztlichen Laienschriften immer doch am 
liebsten Ihren N aturarzt lese, weil er, wenn auch manchmal sehr derb , doch 
stets wahr und ehrlich spreche! Ich aber füge hinzu, dass Sie auf dieses 
unbefangene Urteil eines solchen hausgebackenen Verstandes und Herzens mit Hecht 
stolz sein dürfen, denn es will doch etwas heissen, seine Feder so zu führen, dass 
ein gemischtes Publikum, wie Sie es haben, in der Hauptsache zu- 
fridengestellt wird und den Vers 
„Kannst Du nicht Allen gefallen durch Deine Tat und Dein Kunstwerk, 
Mach’ es nur Wenigen recht. Vielen gefallen ist schlimm. 66 
dürfen Sie sich wol hinter die Ohren schreckn, er hilft Ihnen über manche Schatten 
seite Ihres nicht beneidenswerten Kedactionsberufes hinweg!" 
Und nun zu unserem auch ferner gültigen 
Pr 0 gram m l 
Es lautet immerdar und allerwegen: 
Bekämpfung jeglichen Aberglaubens, Irrtums, Betrugs und Rohheit in 
der approbirten Staatsheilkunde (meist in Votivtafeln), sowie Beförder 
ung nützlicher Kenntnisse in der Gesundheitspflege (Higieine) und 
volksverstündliche Anleitung zur richtigen Krankenpflege und 
Krankenbehandlung (meist in Form von Krankengeschichten), wobei 
Licht, Luft, Wärme, Kälte, Wasser, Narung, Ruhe, Be 
wegung re. die Hauptrolle spilen und dem Organismus fremde Stoffe, 
was die meisten und wirksamsten Arzneimittel in Wirklichkeit sind, nicht 
blos als entberlich, sondern als schädlich bestimmt ausgeschlossen werden 
müssen! 
Zum Aberglauben re. gehört ganz entschiden das Receptiren von 
Giftstoffen als Heilmittel; zur Rohheit: die obligatorische 
Impfung, früher mit dem giftigen Menschenpockeninhalt, jetzt 
mit der milderen (?) K u h p o ck e n l i m s e, die aber auch nur Schaden, 
nimals Nutzen bringen kann, trotz aller Versicherungen der dabei inter- 
essirten Impfer (siehe Votivtafel von Kolb); zum Betrug: die Versicher 
ung, das Impfen schütze vor Erkrankung an den Menschenblattcrn (s. Votiv 
tafel!). 
Was S e n e c a schon vor 1000 und mehr Jaren seinen entarteten Zeitgenossen zu- 
rif: „Keret zum Naturgesetz zurück und eure Wolfart ist be 
gründet!" — das allein sollte heute wie damals die Parole für den gesunden und 
kränkelt Menschen sein und dises Naturgesetz nach allen Richtungen hin uns recht 
klar zu machen, die Aufgabe der heutigen Naturheilkunde! 
Die bisher virteljärlich erschinene 1 Bogen starke Literarische Beilage, 
welche der März-, Juni-, September - und D e c e m b e r - N u m m e r beigegcben 
wurde, gedenken wir auch ferner beizubehalten und werden fortfaren, in derselben unsere 
Leser von dem Erscheinen neuer Schriften über Naturheilkunde, Higieine, 
Vegetarianismus, Impfung (contra) in Kenntniß zu setzen und deren Inhalt 
meist auch einer unparteiischen B e s p r e ch n n g zu unterzihen. 
Wir erlauben uns Mißlich, unsere Freunde und Anhänger hirmit zu ersuchen, 
unsere Bemühungen zur Aufklärung in higieinischer und tcrapcutischer Bezihung irer- 
seits durch Empfelung unserer Zeitschrift im Kreise irer Bekannten gütigst unterstützen 
zu wollen, wozu wir Inen durch Zusendung von Probenummern gern behilflich sind; 
wir danken im Voraus dafür! 
Gustav Wolbold Theodor Hahn 
in Dresden. auf der Waid.
	        
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