Volltext: Der Naturarzt 1877 (1877)

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ist; auch der Mais ist der Linse an Nahrungswerth sehr nahe, nicht aber das ameri 
kanische Maizena. 
Im V o r w o r t sagt Vers, ferner: „Je mehr mein Beobachtungsfeld sich vermehrte, 
desto mehr sann ich auf schnelleres Helfer: und es gelang mir endlich, ein Verfahren 
zu erproben durch äußerlich belebe ndeEin reib ungen mehr Leben und Thätig 
keit, allgemein und örtlich, in die Kinder zu bringen, so daß die Mutter schon nach einigen 
Wochen sahen, daß ihre Kinder mit meinen Mittel n in Wochen weiter kommen, 
als mit Thran und Kalkphosphor in Monaten! Durch diese Erfahrungen der Mütter 
wuchs die Zahl so, daß im 4. Jahrzehnt und in der ersten Hälfte des Fünften, mir 500 
und mehr Kinder zur Kur gebracht wurden!" 
Worin des Vers. M i t t e l, seine belebenden Einreibungen, eigentlich bestehen, 
wird im Schristchen n i ch t angegeben, was sehr zu bedauern ist, weil dadurch das Verdienst 
liche der sonstigen Mittheilungen des Vers, durch die Geheimthuerei wieder bedeutend 
abgeschwächt wird. 
10. Dr. Theodor Riefettstahl, die künstliche Ernährung des 
Kindes im ersten Lebensjahr. 8. 62 S. Mit 1 Tafel Abbild. 
Elberfeld, Herrig. Preis 1 Mark. 
Vers, sagt, daß zunächst die Mutt erb ruft die beste Quelle der Ernährung für 
den Säugling sei, versteche dieselbe aber aus verschiedenen Ursachen, so ergeben sich 2 Haupt 
möglichkeiten des Ersatzes: erstens — eine andere Mutterbrust, d. i. eine Amme, 
zweitens die künstliche Ernährung, sei es durch Thiermilch, oder eüsts der zahlreichen 
Ernährungsmittel, welche des Menschen Witz ersonnen habe. Eine Amme empfiehlt Vers, 
blos dann, wenn man dieselbe ihr eigenes Kind mit irsts Haus nehmen, also mit ernähren 
lasse; bezüglich künstlicher Ernährung spricht sodann Vers, in 3 Kap. ausführlich und 
giebt der durch Kuhmilch den Vorzug, namentlich nach einem von ihm erfundenen, freilich 
etwas umständlichen Verfahren, welches detaillirt beschrieben wird, wodurch dieselbe der 
Muttermilch möglichst ähnlich gemacht wird. Die übrigen Ersatzmittel, wie das Nestlefiche 
Kinderpulver, Liebig's Supp-e, die condensirte Schweizermilch kann Verf. nicht em 
pfehlen (siehe Lud 9 — Hafermehlabkochung!). Im letzten Kap. „künstliche Ernährung 
in der Großstadt" bet. spricht Verf. von Einführung von Ernährungsinstituten, wo 
durch man stets gute Kuhmilch erhalten würde, und von der Ernährung der Kinder 
nach dem 10. Lebensmonat, woneben Milch noch Fleischbrühe, gehacktes rohesRind- 
fleisch und Tokayerwein gegeben werden sollen! Oho!! Was er sonst noch über Luft, 
Hautpflege, Lagerung, Reinlichkeit, Laufapparate sagt, ist dagegen beherzigens- 
werth. — 
11. Dr. Wilhelm Hamm, Ordnung und Schönheit am häus 
lichen Heerd. Haushaltungskunst und Gesundheitspflege auf wissenschaft 
lichen Unterlagen. Den deutschen Frauen gewidmet. Als 3. Aflge. der che 
mischen Bilder aus dem täglichen Leben. 2. Ausgabe. 8. 256 S. Jena, 
Herm. Costenoble. Preis geb. 2 M. 80 Pf. 
Verf. sagt im Vorwort: das Büchlein will in möglichst gefälliger Form Jedermann, 
insbesondere auch die Frauen, belehren über die wichtigsten Vorgänge im menschlichen 
Körper in Beziehung zum häuslichen Leben und über die äußern Einwirkungen, 
welche sich zum Nutzen oder Schaden für ihn lenken. Bei diesen Belehrungen ist immer, 
soviel wie thunlich, der praktische Standpunct festgehalten und Alles vermieden worden, 
was die Theorie bis jetzt nur hypothetisch kennt. — 
Sein Inhalt ist kurz folgender: 
Nahrungsmittel im Allgemeinen; Erstes, zweites Frühstück, Mittagsmahl, Gewürze, 
Nachtisch, geistige Getränke, das Wasser, Abendbrod; der Thee; Gegensätze der Lebensweise; 
gesunde Luft, Beleuchtung und Heizung, Reinlichkeit, Wäsche; Gefäße des Haushaltes; 
Wohlgerüche und Luftreinigung; dem Organismus schädliche Stoffe; die Wohnung; Ge 
wohnheit und Wille; Regeln der Ordnung und Schönheit für das menschliche Wohlbefinden. 
S. 58 erlaubt sich Verf. ein Urtheil über die Vegetarianer, deren oberster Glaubens 
artikel die Enthaltsamkeit von allen thierischen Speisen, von Salz und Gewürzen 
sei; sie beweisen, daß der Mensch von Pflanzenkost allein leben könne; aber es 
sei eine Thorheit, die in keinem Naturgesetz begründet ist, wenn er blos davon 
leben wolle!! 
Es scheint, vr. Hamm hat nicht tiefer über die Sache nachgedacht, sonst würde sein 
Urtheil wohl anders ausfallen !! lag er zu seiner Belehrung Nr. 1 (H e n s ch k e) durch 
lesen ! —
	        
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