Volltext: Der Naturarzt 1877 (1877)

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war der Erste und Letzte aus einem Erdenklost gemachte Mensch (?). 
Woher nun aber Cain sein Weib genommen, da vor der Geburt Seths 
Adam nach Mose ja noch keine Töchter hatte, darüber schweigt die Ge 
schichte resp. Moses abermals! Jedenfalls ist hier eine genealogische Lücke und 
zweifelsohne muß Cain eine seiner Schwestern zum Weibe genommen haben, 
was damals noch nicht verboten war, wie jetzt nach dem Reichscivilehegesctz 
vom 6. Februar 1875. 
Dies als historischeEinleitung zu den menschlichen Erkennungs- oder 
üblicher: Zeugungsorganen, welche von der Natur dazu geschaffen sind, 
das menschliche^Geschlecht fortzupflanzen, nicht aussterben zu lassen, nach 
dem bekannten Gottes-Spruche im 1. Kap. Moses, der da lautet: „Seid 
fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde!" 
Die Geschlechtsorgane des Menschen. 
Eine den Zeugungsstoff secernirende Drüse mit ihrem Ausführungsgang, 
ein B e h ä l t e r zur Aufbewahrung und Reifung desselben und ein an die Körper 
oberfläche führender Kanal — das sind ihre wesentlichen Bestand- 
theile; eingetheilt werden sie des besseren Verständnisses halber noch in 
Zenguugs- und Begattn« gsorgaue. 
Die Zeugungsorgane, welche die Zeugungsstoffe bereiten, sind beim 
Manne: die Hoden, Sa menleiter und Samenbläschen; beim Weibe: 
die Eierstöcke, Eileiter und Gebärmutter. 
Die Begattungsorgane, welche die in der geschlechtlichen Vereinigung 
stattfindende Befruchtung vermitteln, sind beim Manne: das männliche Glied; 
beim Weibe: die Scheide und äußern Geschlechtstheile. 
a. Die männlichen Zeugungsorgane. 
Die Hoden, auch Samendrüsen genannt, sind 2 eiförmige Körper, 
welche durch eine Scheidewand von einander getrennt, rechts und links im 
H o d e n s a ck, einem durch die Haut des Mittelsteisches gebildeten Beutel, 
hängen; sie sind von einer festen, weißen Hülle umgeben und enthalten in ihrem 
Innern eine Menge vielfach gewundener Canälchen, Samenröhrchen, von 
denen 3 zu einem birnförmigen Läppchen, deren es gegen 1 —2 Hundert und 
mehr giebt, zusammentreten. An dem spitzen, dem hintern Rande des Hodens 
zugekehrten Ende jedes Läppchens werden die von einem Blutgefäßnetz umsponnenen 
Samenkanälchen gerader und treten endlich zu einer kleinen Anzahl weiterer 
Röhrchen zusammen, die sich in den Nebenhoden, der als länglicher Strang 
am hintern Rande des Hodens herabliegt, einsenken und hier schließlich zu 
einem einzigen Gange, dem Samenleiter zusammenfließen. Dieser, 
anfangs noch geschlängelt, später aber gestreckt auslaufende cylindrische Canal, er 
streckt sich vom untern Ende des Nebenhodens im Hodensacke und Samen st ran ge 
(so wird ein dickes, vom Leistenkanal zum Hoden herablaufendcs Bündel von 
Gefäßen und Nerven, welche durch lockeres Bindungszcllgewebe zusammen 
gehalten werden, genannt) herauf zum Leistenkanal in der Bauchwand, tritt durch 
diesen hindurch in die Beckenhöhle und hängt hier unterhalb der Harnblase mit 
den Samenbläschen und der Harnröhre zusammen. Die Wand beider Samen 
leiter ist aus einer Schleim-, Muskel- und Faserhaut zusammengesetzt und schafft 
durch ihre Zusammenzichungen den Samen aus den Hoden herauf in die 
Samenbläschen, welche 2 kleine Säckchen vorstellen, die zwischen Blase und 
Mastdarm neben den Samenleitern liegen, deren Höhle in mehre zusammen 
liegende Fächer geschieden ist und deren Schleimhaut auch noch eine Flüssigkeit
	        
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