Volltext: Der Naturarzt 1876 (1876)

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recht faßlich beschrieben wird. Im Kap. Jungfräuliche Entwicklung werden 
anatomische und physiologische Details der w e i b l i ch e n G e s ch l e ch t s o r g a n e in ver 
ständlicher Weise gegeben, worunter namentlich die weiblichen Regeln (Menstruation) 
einer eingehenden Besprechung gewürdigt werden, der sogleich die Vorschrift folgt zur Ver 
hütung von Störungen ihres normalen Verlaufes, welche zweierlei Art sein können, 
nämlich Ausbleiben der Blutung und übermäßige Steigerung derselben. 
Im Kap. Schwangerschaft wird dieser Vorgang anatomisch wie physiologisch sehr 
interessant geschildert und Kalender beigefügt; in Kap. Diätetik für Schwangere 
wird alles Das ausführlich besprochen, was eine schwangere Frau zu beobachten hat, um 
sich selbst während dieses „interessanten Zustandes" gesund zu erhalten und die 
Entwickelung ihres werdenden Kindes zu befördern. Im Kap. „Beschwerden der 
Schwangerschaft und deren Abhülfe" werden noch außerdem zur Ergänzung 
alle Erscheinungen dieser Lebensperiode angegeben, welche den jungen Frauen noch un 
bekannt sind und über die ihnen eine faßliche Belehrung ja willkommen sein muß; dabei 
wird manche Thorheit der früheren Aerzte gegeißelt, wie z. B. Aderlaß als Mittel 
gegen Schlaflosigkeit re.; im Kap. „Geburt" wird diese physiologische Leistung 
des weiblichen Körpers recht eingehend beschrieben unter Beifügung der nothwendigen ana 
tomischen Details. Im Kap. „Diätetik der Wöchnerin" wird diese weibliche 
Lebensperiode detaillirt abgehandelt und Winke für richtige Behandlung von Mutter und 
Kind beigefügt; im Schlußkap. werden die Beschwerden des Wochenbettes und 
deren Abhülfe geschildert, wobei der Vers. es an trefflichen Winken bez. des Verhaltens 
nach dem Aufstehen ?c. nicht fehlen läßt, da gerade hiebei noch so arge Dummheiten gemacht 
werden, die Mutte r und Kind gefährden! 
Aus Vorstehendem ist ersichtlich, daß der Vers. sein Thema recht ausführlich und, wie 
ich gern hinzufüge: auch anständig und interessant behandelt hat, so daß jede junge Fran es 
gern zur Leetüre erwählen darf. Ich wüßte auch in der That blos ein paar schwache 
Stellen anzugeben, worin ich nicht mit ihm harmonire, nämlich da, wo er den 
„Doctor“ zu sehr herausstreicht und den gesunden Menschenverstand unterschätzt, sowie da, 
w o es sich um eine kräftigende Ernährung handelt, zu welcher er natürlich nur 
,,Bouillon und Fleisch" zählt! Das beigegebene alphabetische Wort 
register erleichtert das Nachschlagen zwecks rascher Rathserholung sehr; Ausstattung ist 
gut, Preis billig und somit sei das Büchlein bestens empfohlen. 
16. med. Dr. Fr. 28. Lorinser, k k. Sanitätsrath und Krankenhausdirector, 
über den Werth der Zahlen in der Jmpfstatistik. 8. 22 S. Wien 1876. 
17. med. Dr. H. Oidtmmm, Nach Canossa! oder der Anfang vom 
Ende des Impfzwanges. Ein Vortrag. Lex. 8. 23 S. Chemnitz 1876. 
18. Carl Löhnert. graphisches A B C-Buch für Jmpffreunde 
Lex. 8. 26 S. mit 3 graphischen Tafeln. Chemnitz 1876. Krüger. Preis 
für beide zusammen 1 Mark. 
19. med. Dr. H. Oidtnmnn, der RückzugderJmpfgläubigen, 
Ein Wendepunkt in der Kulturgeschichte der Gesundheitspflege. Lex. 8. 20 S. 
20. Derselbe, der Nutzen der Jenn krischen Kuhpocken 
impfung unwiderleglich erwiesen aus der Statistik der Pockensterblichkeit. 
Lex. 8. 28 S. 
21. Dr. I. Keller, Chefarzt der österr. Staatsbahn, Ergebnisse der 
Blatternepidemie in den Jahren 1872—74 bei den Bediensteten der österr. 
Staatsbahngesellschaft. 4. 6 S. Wien. 
22. med Dr. H. Meyner, Zweiter Hülferuf an den deutschen Reichs 
tag um AufhebungdesJmPfzwanges. Lex. 8. 61 S. Chemnitz 1876. 
Sieben neue Schriftchen zur Belehrung für alle Diejenigen, welche sich über den 
Nutzen oder Schaden der heutigen Schutzimpfung noch nicht recht klargeworden; 
durch Lesung dieser Schriftchen lvird ihnen ohne Zweifel ein Licht aufgehen, auf welcher 
Seite die Wahrheit liegt und daß das deutsche I ur p f z w a n g s g c s e tz ein bar 
barisches genannt werden muß. Möge Jeder, der diese Ueberzeugung daraus gewonnen 
hat, sich daun auch Mühe geben, in dem Kreise seiner Bekannten gegen dasselbe 
Propaganda zu machen, wozu sich diese Schriftchen vorzüglich eignen.
	        
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