berg (in der Schweiz) feiere, durch die erneute Herausgabe des Hahn'schen
Schriftchens einen Strauß auf das Grab dieses Mannes zu legen. Bekanntlich
hat Professor Oertel das 1738 erstmals erschienene, wie er sagt: altmodische,
aber goldwerthe Büchlein, bet. ,,Unterricht von der wunderbaren Heil
kraft des frischen Wassers bei dessen innerlichem und äußerlichem Gebrauche
durch die Erfahrung bestätigt — von Dr. I S. Hahn, Stadtarzt in Schweidnitz,"
— das er 1804 bei einem Antiquar gesehen und uni 3 Kr. gekauft hatte und durch
dessen Studium es ihm gelungen sei, die Wasserheilkunde zu erneuern
und zu vervollkommnen und viel weiter zu verbreiten rc., im Jahre 1831
im Vvigt'schen Verlag in Weimar unverändert wieder erscheinen lassen, und
zwar wie er im Vorwort sagt:
„Ich ließ ihm im Ganzen seine eigenthümliche Darstellung im Ausdruck und Perioden
bau und änderte nur die veraltete Orthographie, übersetzte die Fremdwörter und er
klärte die lateinischen Ausdrücke." —
Die 5. Auflage dieses Hahn-Oertel von 1839 ist in kl. 8. 214 S.
stark; Dr. Erismann hat dagegen auf nur 22 Seiten in 8. den ganzen Hahn
extrahirt zum Abdruck gebracht, und zwar wie er im Vorwort sagt:
„damit seinen Kollegen die Bekanntschaft mit diesem Pionir ärztlicher Forschung leichter
gemacht werde, führe er ihn so oft thnnlich selbst redend vor, behalte überhaupt seine
Ausdrucksweise bei, ohne Kritik, unr seine Ansichten klar zu legen, ferner ändere er ab
sichtlich Nichts an seiner derben, der damaligen Zeit angepaßten Sprache, um die volle
Originalität des Mannes plastisch zur Anschauung zu bringen."
Prof. Oertel sagt am Schlüsse seines Vorwortes:
So erhebe sich denn dieser wiederauflebende Wasserhahn mit verjüngten Schwin
gen und setze sich hin ausdie Zinnen des Gesundheitstempels und krähe, daß man es durch
ganz Deutschland und dessen Umgrenzen höre. Und alsbald k r ä h e t e der Hahn!
Möge nun auch dieser Erismanu'sche, für seine Collcgeu zugestutzte Wasser
hahn krähen, daß man ihn an allen medizinischen Universitäten höre. —
7) Hermann Frölich, der Kaltwasser- und Luftkurort Herrenalb und
seine Umgegend. 8. 70 S. Mit 1 Karte. Tübingen 1874. Fucs'sche S. B. 80 Pf.
Vers, sagt im Vorwort:
Zu vorliegender Schrift veranlaßte mich die von Jahr zu Jähr zunehmende Frequenz
der K a l t w a s s e r a n st a l t dieses lieblichen Schwarzwaldortes , welche sich bereits einen
bedeutenden Ruf erworben hat. Ich wollte nämlich den dieselbe Besuchenden und sonstigen
Fremden, welche Herrenalb auch zum Zwecke einer Luftkur zum zeitweiligen Aufenthalt
wählen, einen Führer an die Hand geben, welcher ihnen den Ort sowohl, als auch die noch
vom früh. Cisterziesenkloster hcrstammenden Sehenswürdigkeiten beschreibe und zwar in
archäologischer, geschichtlicher und landwirthschaftlichcr Hinsicht; auch die am Schlüsse bei
gegebene Schilderung der zu Ausflügen sich eignenden Oertlichkeiten der Umgegend wird
den Touristen willkommen sein." —
Ju diesem Herrenalb habe ich 1850 unter Leitung des damaligen Pächters
der Anstalt, msä. Dr. Zip perlen erstmals eine wirkliche Kaltwasserkur
am eignen Leibe erprobt. Jetzt mag es dort anders aussehen, dieser Be
schreibung und den im „Schw. Merkur" erscheinenden Cur listen nach,
welche im vor. Jahre mehre Hunderte von Gästen aufwiesen, theils bloße
S ch w a r z w a l d l u f t s ch n a p p e r, theils wirkliche W a s s e r c u r i st e n, denen
allen ein solches Schriftchen willkommen sein wird.
8) G. v. Flolow, die Naturheillehre nach Johann Schroth. Zur
Selbstbchandlung in allen Krankheiten ohne Arznei für Jedermann kurz
und faßlich dargestellt, gr. 8. 47 S. Berlin 1874. Th. Grieben. M. 1, —
Vers, sagt in der Vorrede „wenn auch anerkannt werden muß, daß die
Behandlung in einer Heilanstalt der Selbstbchandlung vorzuziehen ist, so sind
doch echte Schroth'sche Aerzte noch so selten, daß schon deshalb das große
Publikum auf S e l b st b e h a n d l u n g ohne Arzt angewiesen werden muß
und im Großen und Ganzen nur auf diese Weise der Schroth'schcn Heillehre