Volltext: Der Naturarzt 1875 (1875)

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Cm guter Ätn-enlllsiivarmr 
für Reiche so gut wie für Minderbemittelte passend. 
Bist-Kiistermann’s . 
Patent- 
ISegulir-Oefen. 
Nach eigener Erfahrung 
mitgetheilt 
vom Heramgeher. 
Vor ein paar Jahren sandte mir vr. Carl Munde, der bekannte Hydro 
path aus Stuttgart, wo er sich damals aufhielt, eine Nr. des dortigen 
„Neuen Tagblatt" zu, worin er einen Artikel über Zimmeröfen veröffent 
lichte; in demselben klagte der weitgereiste Mann, daß er noch nirgends in 
einer Stadt, weder in Europa noch in Amerika, so elende, unzweckmäßig ge 
baute, O e f e n gefunden habe, wie gerade in Stuttgart; namentlich räsonnirte 
er darin gewaltig über die „dummen, schwerfälligen, von Außen 
heizbaren, e i's ernenKochöfen," wovon er auch ein Exemplar in seinem 
Zimmer stehen hatte, das er dann nach 2 jährigem namenlosem Äerger und 
Verdruß mit Erlaubniß seiner Hausherrin „hinausgeschmissen" und mit einem 
Lauchhammer'schen Regulirofen vertauscht habe, welcher allen seinen 
Wünschen entspreche und ihn veranlasse, seine Befriedigung und sein Glück mit 
dieser Errungenschaft nicht für sich zu behalten, sondern durch die Presse 
bekannt zu geben, auf daß auch Andere all'derSeg nungen theilhaftig 
werden können, welche ein solcher zu verbreiten vermöge; aus dessen nun 
folgender Beschreibung konnte ich mich aber keineswegs für denselben be 
geistern und zum Ankauf eines solchen entschließen. 
Was ich dagegen seit November 1864 in Dresden an Zimmeröfen in 
verschiedenen Quartieren, oder bei meinen Krankenvisiten gefunden habe, 
hat mir nun keineswegs die Meinung beigebracht, daß hier das Eldorado 
der Zimmerheizung existirt, obgleich ich wohl weiß, daß einige kluge Hausbesitzer 
in ihren Privatzimmern allerdings recht brauchbare sogen. Meißner 
O esen stehen haben, die wenig zu wünschen übrig lassen dürften. Was kann 
das aber einem Hauslosen kosmopolitischen Gar^on wie mir helfen? 
Hier in Dresden ist der gebräuchlichste Ofen, der in MicthWoh 
nungen angetroffen wird, der sogen. Etagenofen, entweder ganz von 
Eisen oder so construirt, daß dessen Hcizraum ein eisernes, viereckiges 
Oblongum bildet, welches ans einem l — 2' hohen steinernen Untersatz postirt ist, 
auf dem dann ein Aufsatz von mehren Etagen aus Backsteinen und Thon 
kacheln mit Hohlräumen sich befindet, durch welche hindurch die im Eisenkasten 
durch Köhlen-Feuerung erzeugte Wärme in Schlangenwindungen sich hinauf 
bewegen muß, ehe sie durch ein kaum schuhlanges Rauchrohr rasch in's Kamin 
entweichen kann, nachdem sie vorher an die kalte Zimmerluft sehr wenig
	        
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