Volltext: Der Naturarzt 1875 (1875)

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imtlirgeiiilißc Belzsndlling -es meilschlicheil Lörprrs 
in gtsuiide« imi» kllinkril Tagen. 
Herausgeber und Verantwortlicher Redacteur: Gustav WvtVvlV in Dresden. 
Bierzeh uter 
Jahrgang. 
Äctober 
Monatlich erscheint eine Nummer a 1 Bogen; ferner jedes Viertech 
jähr einclit.Beitag e von ebenfattslBog.; somit jährlicher Bogen. 
Preis für ganz Deutschland H/a Mk.; für Oesterreich 3 fl. Pap.; 
für die'Schweiz 6 fr. Zu beziehen: direct v. Herausgeber 
mit Franco-Zuscndung per Post bei Franco - Einsendung des Be 
trages, sowie d. d. Postu. d. Buchhandel. Einzelne Nummern^0 Pf. 
Inserate: die durchlaufende Zeile oder deren Raum 30 Pf. 
Votivtafel: Dr. med. -Oidtmann. 
Behandlung des Kindbettfiebers. Vom Herausgeber. Fortsetzung. 
»er Dresdner Stadtrath das Reichsimpfgesetz auslegt. 
Weintraubenkuren. 
Nachtrag zum veget. Vereinstagsbericht. 
Etwas Feines und Gesundes für alle Kostgänger. 
Nachtrag zum Rist-Kustermann'schen Stubenluftwärmer. Mit Extra-Beilage von 
Architekt Richard Tschenke. 
Correspondenz. Inserate. Schlußbemerkung. — 
Votivlafel. 
Wir stehen vor dem Impfzwangs als einer und leider wohl nicht der letzten jener 
zahllosen Verirrungen der ärztlichen Schulen, deren Auf- und Niedertauchen die 
ganze Geschichte der Medicin leider kennzeichnet. Vor 50 Jahren noch gehörte ein 
großer Grad von Unerschrockenheit dazu, als ärztlicher Renegat gegen jene berüchtigte 
„instlloäns cruenta" vorzugehen, welche im Gewohnheitsaderlaß die Menschheit siech 
zu machen sich anstrengte. Jene Zeiten, als noch ein Dr. Rusch ganz im Sinne der da 
maligen ärztlichen Zunftanschauungen, seinem Töchterchen, als es sechs Wochen alt 
war und seinem Söhnchen, bevor es zwei Monate erreicht hatte, zweimal 
zur Ader ließ, und selbst den Greifen „wegen Versetzung der Muskelkräfte auf die Puls 
adern" das Aderlässen dringend empfahl, jene unseligen Zeiten, als Millionen Menschen 
den einstimmigen Verirrungen des ärztlichen Standes, Siechthmn und Tod verdankten, sind 
noch nicht vergessen; ihr Andenken kann nötigenfalls noct) einmal aufgefrischt und in den 
abschreckenden Details behufs Erschütterung des Glaubens an die ärztliche Un 
fehlbarkeit vor Augen geführt werden. Dieser Hinweis auf die charakteristische Fehl- 
tz arkeit der ärztlichen Wissenschaft mag darthun, daß es niemals wohlgethan ist, 
wissenschaftliche Streitfragen, sofern sie das Wohl und Wehe der Menschen betreffen, blind 
lings den so übel creditirten ärztlichen Fachschulen zur dogmatischen Entscheidung zu über 
lassen, daß vielmehr solche „wissenschaftliche Streitfragen" gar wohl in die Tagesblätter 
hineingehören und in diesen ausgefochten werden dürfen und sollen! 
Dr. weck. Oldtmann.
	        
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