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des Instinktes. Sie birgt in ihrem Schooße so viele Modifikationen, 
als der Arzt am Krankenbette in einem jeden einzelnen Falle nöthig 
hat. Bei keiner Heilmethode tritt der Instinkt während 
ihrer Durchführung so entschieden hervor und macht so 
bestimmt sein Recht geltend, als wie bei dieser. Trotzdem 
nennt sie der geniale Rausse in einer seiner Schriften (s. oben) ein 
unsinniges, instinktwidriges Institut. So urtheilen nicht selten 
geistreiche Schriftsteller in ihrer eingebildeten Weisheit über Dinge, die 
außer ihrem alltäglichen Gesichtskreise liegen und vergessen dabei, daß 
gerade ihre Behauptungen das unsinnigste Zeug ist unter der Sonne. 
Der Instinkt allein ist Schroth's leitender Genius, nur an 
seiner Hand erreicht er oft noch in den verzweifeltsten 
Füllen das vom Kranken so heiß ersehnte Ziel, nämlich: 
das der Genesung. 
(Fortsetzung folgt.) 
Warum ist namentlich für Kranke die fleischlose Diät 
entschieden zuträglicher als die gemischte Kost? 
Die Nahrung kann dem Jnstinktgesetze und der Natur entgegen 
-nicht geändert werden, ohne die Gesundheit, die körperliche und 
geistige Thätigkeit des Menschen zu gefährden. 
Justus von Liebig. 
' (Fortsetzung.) 
ad 1. Erste Frager b: Wie befindet sich der mensch 
liche Körper wenn er blos von pflanzlicher 
Nahrung lebt, in Bezug auf seine Muskelkraft 
oder körperliche Thätigkeit und feine Zeugungs 
kraft ? 
Ehe ich diese Frage beantworte, dürfte eine Mittheilung über die 
Quelle der Muskelkraft am Platze sein, nämlich etwas präciser 
gefaßt, als ich sie Seite 32 im ersten physiologischen Lehrsätze gegeben 
habe. 
Liebig hat zuerst den Satz ausgesprochen, daß die sich um 
setzende Muskelsubstanz die Quelle der Muskelkraft und das 
letzte stickstoffhaltige, durch Mitwirkung des Sauerstoffes gebildete 
Produkt dieses Umsatzes der Harnstoff sei und daß man aus der 
Menge desselben die Größe der Arbeitsleistung erschließen 
könne, indem mit der Arbeit der Umsatz und mit diesem der secer- 
nirte Harnstoff im Verhältniß stehen müsse. 
Untersuchungen von Bischofs und Voit ergaben dagegen, daß 
der Harnstoff zwar ein Maß der im Körper umgesetzten und in der