Volltext: Der Naturarzt 1871 (1871)

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Ursprung den pflanzlichen verdanken, welche von den Pflanzenfressern 
konsumirt worden sind, denen wir diese thierischen Substanzen entnehmen. 
Ob nun diese pflanzlichen Substanzen bei ihrer Verwandlung in den thieri 
schen Leib von den in ihnen aufbewahrten Spannkräften nicht einen guten 
Theil eingebüßt haben und aus diesem Grunde schon die thieri 
schen organischen Substanzen den pflanzlichen im Ernäh 
rungswerthe nachstehen müssen? — wäre meine erste Frage. 
Meine zweite — ob diese thierischen Substanzen in Bezug auf ihre 
Reinheit und physiologische Wirkung auf den Menschen 
körper dieselbe Sicherheit und Gefahrlosigkeit gewähren, wie die 
uns von der Natur gebotenen pflanzlichen Substanzen? (Fortsetzung folgt.) 
Küchenmeister, Dr. moä. Friedr., herz. sächs. Medicinalrath und pract. 
Arzt in Dresden. Die therapeutische Anwendung des 
kalten Wassers bei fieberhaften Krankheiten, kritisch 
bearbeitet. Gr. 8. 15 Bogen. Berlin 1869. Verlag von 
Hirschwald. Preis 1 Thlr. 15 Sgr. 
Es ist in der That eine auffallende Erscheinung, wenn ein Medi 
zinalrath, der nicht gerade zu den enragirtesten Wasserfreunden gehört, 
eine Schrift herausgiebt über therapeutische Anwendung des kalten 
Wassers in fieberhaften Krankheiten. Es muß da unbedingt 
Etwas faul sein im Staate materia medica, daß man sich noch nach 
anderen Bundesgenossen umsieht, als welche die Apotheke darbietet. 
Dies war wohl die Ursache beim Verfasser, welcher sich bei zwei Krank 
heitssüllen, einem heftigen Typhusfall unb einem Kindbettsieber, von sei 
nen bewährten Fiebermitteln total im Stiche gelassen und sich genöthigt 
sah, Zwecks Herabsetzung der verderblichen hohen Körpertemperatur zum — 
Wasser zu greifen! Dieser Umstand veranlaßte ihn, die ganze medi 
zinische Literatur durchzustöbern, um das, was ältere und neuere Autoren 
über die vom Thermometer geleitete Kaltwasserbehandlung des Typhus 
und fieberhafter Krankheiten Wissenswerthes aufgestellt haben, zunächst 
für sich zusammenzusuchen und dann — wie K. sagt — im Interesse 
praktischer, nicht einseitiger, nur zur Fahne der Hydropathie 
schwörender Aerzte, dieses Elaborat dem Drucke zu übergeben. 
Der Verfasser meint: aus seiner Darstellung müsse Jedem klar 
werden, daß es 1) sehr verschiedene Methoden der Wasserbehand 
lung gebe, auf denen man zum Ziele kommen könne; 2) daß die Acten 
durchaus noch nicht über die Frage geschlossen seien, welche der ver-
	        
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