Volltext: Der Naturarzt 1871 (1871)

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der Pflanze von den andern gelöst wird und nicht in die neuen Ver 
bindungen eintritt r als reines Sauerstoffgas in die §uft. Es 
können demnach alle diese Stoffe mit größeren Mengen von Sauerstoff 
verbunden, d. h. verbrannt werden und dabei eine bewegende 
Kraft entwickeln, welche, von der Sonne stammend, verbraucht war, 
um jenen Theil des Sauerstoffes von ihnen zu trennen. 
Mit Fug und Recht können daher diese organischen Substanzen als 
wahre Magazine von Kraft, die als Spannkraft angesammelt ist, 
betrachtet werden, indem sie die chemische Anziehungskraft überwunden 
hat und als lebendige Kraft wieder zum Vorschein kommen kann, 
wenn die Anziehungskraft die Stoffe wieder vereint hat. 
§ 14. Die organischen pflanzlichen UttV thierischen Sub 
stanzen, welche fähig find, in den menschlichen Organismus überzu 
gehen, erst Blut und dann Bestandtheile seines Körpers zu werden, welche 
ferner in ihrer chemischen Zusammensetzung fast ganz mit einander über 
einstimmen und sich daher gleichzeitig verwenden lassen, theilt man in 
zwei Classen: 
a) in stickstofffreie (kohlenwassersauerstoffige —fettige, fettähnliche 
oder fettbildende) auch Kohlenhydrate genannt, und 
b) in stickstoffhaltige (kohlenwassersauerstickstoffige — eiweiß 
artige) Substanzen, auch Albuminate genannt. 
§ 15. a) Organische, stickstofffreie Substanzen, aus 
Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff bestehend — ternäre Verbin 
dung, werden wieder eingetheilt in Pflanzenstoffe und Thier- 
stoffe: 
aa) Pflanzenstoffe, hiervon unterscheidet man wieder: 
Pflanzen zell st off, in den Pflanzenfasern und der eigentlichen 
Holzsubstanz vorkommend; derselbe ist seiner Unlöslichkeit 
wegen zur Ernährung des Thier- und Menschenkörpers fast 
ganz untauglich; trotzdem müssen wir bei jedem vegetabili 
schen Nahrungsmittel eine ziemlich beträchtliche Menge dieser 
Substanz genießen, welche durch den Stuhl wieder fort 
geschafft wird. 
Stärke, Satzmehl, Amylum (ist eine mehlige Substanz, 
welche aus Kügelchen besteht, die in der Pflanze im Innern 
von Zellen lagern, gerade wie das Dotter im Ei) — kommt 
in den Samen der Getreide, der Hülsensrüchte, Kartoffeln, 
im Marke der Sagopalme, in einigen Wurzeln und Moos 
arten vor. 
Gummi, Pflanzenschleim und Pflanzengallerte — 
sind Pflanzensäfte, welche mit vielen pflanzlichen Nahrungs 
mitteln genossen werden.
	        
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