Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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auszugleichen und das organische Getriebe wieder in regelrechten Stand 
zu setzen vermag, d. i. den Selbsterhaltungstrieb. Allein über 
künstelte Civilisation, im Bunde mit verkehrter Krankenbehandlung, haben 
die Menschen leider zu entnervten und siechen Menschlein ver 
kümmert, die gesunkene Naturkraft ist nicht immer mächtig genug, ihre 
Aufgabe zu lösen und bedarf nothwendig der Kunsthülfe. Der schlichte 
Landmann Sch roth hat nun zur wirksamsten Unterstützung der ge 
schwächten Triebkraft ein Heilverfahren erdacht, das er aus den: großen 
Buche der Natur gefchöpft unb mit b e w u n d e r u n g S w ü r d i g e m Schar f- 
finn in genialer Weife dem menschlichen Körper angepaßt; seine 
naturwüchsigen Hülfsmittel (nicht Heilmittel, denn die Natur heilt 
und nicht das Mittel!) sind: feuchte Wärme und eine zweck 
entsprechende Diät. In sämmtlichen akuten, fieberhaften Krankheiten, 
wo die Symptome meistentheils gefährlicher aussehen als sie wirklich 
find, ist die Behandlung eine höchst einfache und leichte: man wendet nur vor 
schriftsmäßige partielle feuchte Umschläge oder Einwickelungen des ganzen 
Körpers an; Appetit ist selten vorhanden, daher der Patient entweder fastet oder 
Wassersuppe ißt und nach Umständen Limonade, schleunige Getränke oder 
Wasser trinkt. Die Behandlung der chronischen, fieberlosen Leiden da 
gegen ist etwas complicirter; hier muß das Heilfieber erst geweckt 
werden und es macht sich zu diesem Ende eine eigenthümliche trockene 
Diät und Wein nöthig, welche im Laufe der Kur mehrfachen Modu 
lationen unterliegen, die jedoch das natürliche Gefühl und der Natur- 
instinct des Patienten gewöhnlich besser, als der langjährige 
Arzt zu treffen weiß! Die Schroth'sche Methode heilt alle 
Krankheiten, deren Heilung nicht auf Unmöglichkeiten (Krebs, Schwind 
süchten, organische Verbildungen stößt, sicher und gründlich, und 
bringt stets da noch Hülfe und Rettung, wo Aerzte anderer 
Heilweisen verzweifelten und die Unheilbarkeit aussprachen! Das Na 
turheilverfahren nach Schroth läszt sämmtliche existirende 
Heilverfahren wegen seiner erstaunlichen Leistungen weit 
hinter sich zurück und man könnte dessen Wirkungen wunderbar 
nennen, wenn es in der Natur überhaupt Wunder gäbe! — Kypke ist 
der Erste gewesen, welcher es unternommen, die ganz specielle Be 
handlungsweise dieser Methode sowohl in chronischen wie 
in akuten Fällen zu veröffentlichen. Hinsichts der mit Sach- 
kenntniß gegebenen und erläuterten höchst genauen und umfassenden An 
weisung und Beschreibung der vorkommenden Umschläge, Einhüllungen, 
der Veränderlichkeiten des Modus im Essen und Trinken während der 
Vorkur, der strengen Kur und der Nachkur, der Krisen, der 
Pausen re.^in den mannigfachen Krankheitserscheinungen und Heilvor 
gängen, namentlich bei langwierigen Leiden ist seinem Buche bis