Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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gar Nichts geholfen, ihm nur geschadet haben soll, ganz energisch zu 
schleudern. 
Dieses Kypke'sche Anathema, dieser leibliche Bannfluch erfolgte in der 
That im Jahre 1860 christlicher Zeitrechnung ganz unverhofft in der 
Gestalt einer Broschüre, betitelt: „DiediätetischeHeil Methode ohne 
Arznei und ohne Wasserkur, ausführlich beschrieben nach dem Ver 
fahren des Naturarztes Schroth in Lindewiese, von Di-, philos. 
Moritz Kypke, resig. Apotheker." Selbstverständlich vergaß der betriebsame 
Verleger nicht, das Publikum in den gelesensten Blattern auf das Er 
scheinen derselben aufmerksam zu machen, denn seit Erfindung der Buch 
druckerkunst hat die Presse mehr und mehr an Bedeutung gewonnen 
und sie richtig für seinen Zweck zu benützen, ist heutigen Tages eine 
wahre Kunst geworden, die verstanden sein will. So las man denn auch 
eines Tages in den Tagesblättern folgende Annonce: 
„Fort mit dem nichtsnutzigen Arzneikram!" 
Einer der berühmtesten Aerzte ruft warnend aus: „Wer seine 
Gesundheit stiebt, fliehe die Aerzte und ihre Arzneien!" 
Und wahrlich, einiges Nachdenken über den traurigen Zustand der Medi 
cin ischen Praxis muß zu dem Ergebniß führen, wie Menschenwohl 
und Menschenwürde es gebieterisch verlangen, daß der heillosen 
Wirthschaft mit den giftigen und stinkenden Arzneien ein 
Ende gemacht werde! Dem genialen Johann Schroth gebührt 
der Ruhm, ein Vernunft- und naturgemäßes Heilver 
fahren begründet zu haben, das die sicherste und schnellste Hülfe ge 
währt, dessen Erfolge Bewunderung erregen! Es besteht in 
der alleinigen sinnreichen Anwendung der feuchten Wärme, aus 
einem vorschriftsmäßigen Essen und Trinken, ist also einfach 
und leicht verständlich. Pocken, Scharlach, Masern, Bräune, 
Lungenentzündung, Nervenfieber rc. sind keine gefährlichen 
Krankheiten mehr, werden ohne Schwierigkeit und ohne Nach 
wehen irr wenigen Tagen vollständig geheilt;^ ebenso glänzend 
bewährt es sich bei Gicht, Rheumatismus, Hämorrhoiden, 
Scropheln, Bleichsucht, Syphilis, Unterleibsleiden rc. (die 
bekanntlich keine einzige der bestehenden Kurmethoden heilt!) mittelst 
nie geahnter Wiedererzeugung einer lebenskräftigen Blut- und Säftemafse. 
Die Kypke'sche Schrift, welche bereits mehrere Auflagen erlebte, setzt mit 
seiner, in größter Ausführlichkeit gegebenen, praktischen Anleitung Jeder 
mann in Stand, ohne Zuziehung eines Arztes sich selbst und 
seine Mitmenschen bei allen erdenklichen innerlichen 
Krankheiten, äußeren Wunden und Unglücksfällen fast ohne 
Kosten und Mühe, sicher, gründlich und ohne den gering 
sten Nachtheil zu behandeln! Welche Beruhigung und Geld-