Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Sommer 1868 erfolgten, ganz auffallenden Tode mit Verlust für die 
Actionäre an dessen Schwager nied. Di'. Cles aus Görlitz verkauft, 
welcher dieselbe nun auf eigene Rechnung schrothisch-diätetisch 
weiter betreibt, nachdem er früher von Dr. med. Kadner in die Myste- 
nett der Diätotherapie (wie matt das Heilverfahren auch trennt), einge 
weiht worden. Ich sage — Mysterien, denn nach dem Ausspruche 
des Dr. Kadner kann (utrd darf) blos ein approbirter Doewr medio, 
diese von einem Laien erfundene Heilmethode richtig anwenden und troch 
vervollkotttmnen! Diese Anstalt besteht aus einem solid gebauten, zwei 
stöckigen Gebäude mit kleinem Garten, liegt an dem klaren Prießnitz- 
b ache, welcher aus dem ganz nahen Walde hervorkommt und hat wegen 
ihrer niederen Lage den großen Fehler, daß, da bei hohem Wasserstande 
der nahen Elbe der sonst steine Prießnitzbach gestaut wird, sein Wasser 
dann statt in die Elbe, in die Souterrains der an ihm gebauten Häuser 
hineinläuft. Dies geschah namentlich 1865, wo auch die Küche dieser 
Anstalt mehrere Tage nicht betreten werden konnte, ittdem sie, wie ein 
Strich an der Wand attzeigt, über Köchinhöhe voll Waffer stand, welches 
tragische Ereigniß datrn natürliche Verattlassung zu einem unfreiwilligen 
Semmelfest- und Fleischfasttag gab. Die zweite Schrothisch- 
diätetische Anstalt wurde vor ein paar Jahren (während meines 
^Monatlichen Aufenthaltes bei Dr. Kadner im Winter 1862 existirte 
w sie noch nicht!) von dem rned. Dr. Baum garten, nicht weit von der er 
steren in seinem eigenen einstöckigen Gebäude an der Radeberger Straße 
(rechtes Elbeufer) eröffnet, nachdem derselbe die Schroth'sche Heilmethode 
von Dr. Kadner gelernt und eine Zeit lang mit ihm die diätetische 
Klinik (für Aermere) besorgt hatte, welche in einer Fachwandbaraque 
neben dem Hauptgebäude an der Prießnitz trothdürftig eingerichtet ist. 
Ferner lebt seit mehreren Jahren ganz in der Nähe von Dresden, 
im Dorfe Gruna, früher in Strehlen, Herr philo». Dr. und resign. Apo 
theker Moritz Kypke. Derselbe wurde nach langem Mediziniren, sowie 
nach einer angeblich vergeblichen Wasserkur bei Dr. Putzar in Königs- 
brunn, vott welcher er obendrein ttoch — Rheumatismen mit in Kauf 
bekommen haben will, von Dr. Kadner in die diätetische Kur nach 
Schroth genommen und durch dieselbe nach sechsmonatlichem Gebrauche 
von allen seinen wahren und eingebildeten Leiden derartig glücklich her 
gestellt, daß er aus Dankbarkeit — ein gläubiger, ja ein feuri 
ger Apostel für dieses, alle andern seiner Ansicht nach 
^ übertreffende, einzig wahre und richtige Heilverfahren zu 
werden sich gelobte, natürlich mit dem gleichzeitigen Vorsatz, den 
Bannstrahl auf alle von ihm früher selbst mit 99cho Gewinn gespen 
deten Apothekerheilige und die verdammte lappige Wasserkur, die ihm