Volltext: Der Naturarzt 1871 (1871)

104 
Diesen zürn Troste sei nun gesagt, daß, soviel ich an Ort und Stelle gesehen 
und gehört habe, die Preise sehr verschieden sind und daher jeglichem Geld 
beutel, dem vollen wie dem schmalen, Rechnung getragen werden kann. 
Nächstdem ist aber auch in Freiwaldau, dem saubern Städtchen am Fuße 
des Gräsenberg, vielfache Gelegenheit zum Wohnen und Kurmachen geboten und 
t err Dr. Schindler soll durchaus nicht spröde sein in Ertheilung physiatrischen 
athes auch an solche Personen, die nicht oben auf dem Gräfenberge 
wohnen. Grahambrod konnte ich 1867 aber weder in Freiwaldau, wo ich 
während meines mehrtägigen Aufenthaltes logirte, noch auf dem Gräsenberg, wo 
ich mehrmals Morgen- und Abendbrod einnahm, bekommen, soviel ich mich auch 
darum bemühte; dafür möchte aber wohl jetzt gesorgt werden! 
Und so mag denn Mancher und Manche, die gewohnt sind, alljährlich einige 
Wochen in eine Wasserheilanstalt zu gehen, um ihren alten Adam und Eva auf 
zufrischen und auszuputzen, dem ganz verzeihlichen und natürlichen Verlangen 
unbedingt Folge leisten, diesen Tribut körperlichen Gesundheitszolles auch einmal 
an der Wiege unserer Wasserheilmethode abzutragen. Es dürfte diese Verände 
rung ihres alljährlichen Mauserortes dieselbe sicher nicht gereuen und schwer 
Leidende, die eine ernste Kur von mehreren Monaten vor sich haben, nun diese 
dürsten die Wahl des heutigen Gräsenberg erst recht nicht bereuen, denn die 
Zeiten der mangelhaften und doch theuern Beherbergung und groben Verpfle 
gung, sowie bitterer Entbehrung so manches gewohnten und wohlthuenden Eom- 
forts, ferner die eines maaßlosen Kaltwassergebrauches und schauderhaften Re 
frigerationssystems sind Gottlob vorbei und ein überwundener Standpunkt! Wer 
aber vollends kein Neuling in der Sache ist, vielmehr den größten Theil der 
hydriatischen Literatur seit 30 und mehr Jahren kennt, dem wird es doppelter 
Genuß sein — auf diesem klassischen Boden der Hydropathie 
jetzt in vernünftiger Weise alle die mit Recht gepriesenen und in Wahrheit vor 
handenen Vortheile der Lage rc. Gräfenbergs nun in ausgedehnter Weise 
und mit einem Comfort zu zivilen Preisen zu genießen, wie sie zu Prießnitz's 
ersten Zeiten auch der reichste Graf oder Prinz um sein theures Geld sich nicht 
verschaffen konnte. Mit Recht also — glückliche Reise nach Freiwaldau und 
Gräsenberg, wozu das Kapper'sche Sckriftchen auch noch die erwünschteste Aus 
kunft giebt. Von Neapel gilt: Veäi Napoli e poi mnori; vom Gräfen - 
berg aber heißt es: Gräsenberg seyen und noch lange leben 
a u,f Gottes schöner Erde! — 
HÜF Zur gütigen Beachtung! 
Von Mehreren bin ich aufgefordert worden, den Abonnementsbetrag auf 
der Post nachzunehmen; bei desfallsiger Erkundigung auf dem Postamte 
erfahre ich aber, daß-die Abonnenten im deutschen Kaiserreiche besser 
thun, wenn sie Einen Thaler, die in O e st e r r e i ch 2 Fl- in Banknoten an 
mich einsenden, entweder in franco Briefen ohne alle Bemerkung, oder nach Be 
lieben recommandirt, die Abonnenten in der Schweiz und Italien aber, 
wenn sie 4 Frcs. pr. Postanweisung an mich franco adressiren. 
Ich bitte demnach freundlichst, da mit der nächsten Nummer bereits das 
erste Semester vollständig erschienen ist, mir vorher den Betrag auf 
obige Weise gef. zukommen zu lassen, damit eine. Unterbrechung in der Zusen 
dung vermieden wird. _ „ 
^Dresden, Mitte Mai 1871. G- Wolbold. 
Selbstverlag des 
Für den 
Herausgebers: Ammonstraße 52. Druck von Liepsch LReichardt. 
Buchhandel zu beziehen von Theobald Grieben in Berlin.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.