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Tag
Ueber die Leistungsfähigkeit des Grahambrodes, in Betreff
der Ernährung, Verdauung und Ausscheidung.
Vortrag im Prießnitzvereine zu Wien am 22. März 1870
von J
Johann Koffer.
(Fortsetzung.).
B. Die Verdaulichkeit des Grahambrodes.
Obwohl die Wissenschaft den Werth der der Kleie anhaftenden
Substanzen vollkommen gewürdigt und aus Ernährungsrücksichten darauf
auch hingewiesen hat, daß dieselben bei den aus dem Mehle erzeugten
Nahrungsartikeln, namentlich bei dem Brode nicht fehlen sollten, so
hat sie doch wieder andererseits die wohlthätigen Wirkungen des die
Hülle des Samenkorns bildenden Zellstoffes auf den Vorgang der
Herdauung gänzlich verkannt, indem sie den Zellstoff als einen der
Ernährung nicht dienenden Ballast bei der Verdauung für überflüssig,
ja geradezu für nachtheilig erklärte...
Die Beweggründe, welche die Physiologie zur Erhärtung ihrer
Anschauung in Anspruch nimmt, wurzeln a) in der unzweifelhaften
Thatsache, daß die Kleie, der Zellstoff des Schrotbrodes, den Körper
unverdaut wieder verläßt, daß sie als unbrauchbare Substanz die Ver—
dauungsorgane belästigt und die Verdauung somit nur erschwert; ferner
b) in der Annahme, daß kleienhaltiges Brod für den Menschen, der
nicht eine überaus thätige Lebensweise führt, sondern sich in gewöhn—
lichen Lebensverhältnissen befindet, doppelt schwer verdaulich ist, beson—
ders wenn es taäglich genossen wird; c) daß die Kleie die Schleim—
häute des Darmkanals angeblich ungemein lebhaft reize und gerne
Durchfall errege.
Gecschieht dieses aber, so wird ja offenbar das mit der Kleie
eingeführte Mehr an Nahrungsstoffen, ohne auch nur einigen Nutzen
im Organismus gestiftet zu haben, wieder ausgeführt, während, wenn
man diese für den Menschen schwer verdaulichen Stoffe den Wieder—
käuern, deren Mägen der Bewältigung derselben gewachsen sind, über—
läßt, von einer Vergeudung dieser Nährstoffe keine Rede sein kann,
da sie uns dieselben mit Zinsen in der Gestalt von Fleisch und Milch,
also in einer den Bestandstoffen des Organismus näheren und ver—
wandteren Form zurückerstatten. —
Diefe Ansicht wird von Moleschott (L. d. N. und Klf. d. L.)
und seinen Anhängern vertreten, denn er sagt: „Leider ist das Kleien⸗
„brod durch den Gehalt an hartem Zellstoff viel schwerer verdaulich,