Volltext: Der Naturarzt 1870 (1870)

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übrigens ist es förderlich, die ganze Umgebung der Wunde auf Hand— 
breite kreisförmig zu bespritzen. Selbst der sogenannte kalte Brand 
ist durch diese Behandlung, welcher der Verband nach der sub J. an⸗ 
gegebenen Methode folgt, in den meisten Fällen heillhar. 
Der Bespritzungen, resp. Einspritzungen mit Wasser von 1820 
Grad R. bedient man sich noch zur Reinigung von tiefgehenden Wund— 
kanaͤlen, sowie zur Beseitigung von Fäkalmassen bei penetrirenden 
Wunden des Unterleibes. Sie müssen stets sehr sanft applizirt werden. 
b) Bespritzungen der Umgebung der Wunde. 
Sie haben den Zweck, als Gegenreiz zur Beseitigung eines sehr 
entzündlichen Zustandes der Wunde (z. B. des entzündlichen Brandes) 
zu dienen. Man bedient sich des Wassers von 142-8 Grad R, dazu, 
je nach der beabsichtigten größeren oder geringeren Reizung. Die 
Wunde selbst wird in diesem Falle nur mit temperittem Wasser von 
16 Grad R. in der Form von Umschlägen behandelt. 
22.. Die örtlichen Büder und Waschungen.. 
Sie koönnen den Zweck haben, abzuleiten oder zu stärken. 
a) Die Ableitenden Bäder und Waschungen. 
Sie dienen zur dauernden und nachhaltigen Erreichung desselben 
Zweckes, welchen die sub III b angegebenen Bespritzungen haben. 
Man bedient sich dazu des Wassers von 20 bis 18 Grad R. in der 
Dauer von 10 Minuten bis einer Viertelstunde, unter Umständen bis 
zu einer halben Stunde. Gebädet, resp. wo dies unthunlich gewaschen, 
werden stets die der Wunde polarisch entgegengesetzten Theile, z. B. 
bei Wunden der Hand der Ellenbogen, bei Wunden des Unterarmes 
das von der Wunde entferntere Gelenk, resp. Hand oder Ellenbogen, 
bei Wunden des Oberarmes, je nach ihrer geringeren oder größeren 
Bedeutung der Ellenbogen oder Hand und Unterarm bis inkl. Ellen— 
bogen. Bei Kopfwunden bedient man sich zur Ableitung der Fuß— 
bäder und der Waschung des Nackens und Rückens EGSitzbäder sind 
hier nicht zweckmäßig, weil sie stets mit einer momentanen Reizung 
der Kopfnerven verbunden sind) .ꝛrc. 
b) Die stärkenden Bäder und Waschungen. 
Sie werden applizirt an dem verwundeten Theile und dessen 
Umgebung, namentlich bei Schwächezuständen, lymphatischem Tempera— 
ment des Kranken, auch großem Blutverlust ꝛc. Man bedient sich 
bei diesen Bädern, die nur am Unterarm und Unterschenkel anwend— 
bar, sowie bei den Waschungen, des Wassers von 14218 Grad R.;
	        
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