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und gesundheitlichen Fragen sich auf eigene Füße stellen könnten, 
wir wollten ihnen zu tiefeigenftem Verständniß bringen, daß des Arz⸗ 
tes und des Kranken Aufgabe nicht blos set, die jeweilige Krankheit 
zur Heilung, zur Gesundheit zurückzuführen, sondern daß ihm die biel 
höhere Verpflichtung obliege, die Wiederkehr des Erkrankens überhaupt 
zu verhindern und die Gefundheit für die Zukunft so zu festigen, daß 
sie gar nicht oder nur noch höchst selten mehr zu erschüttern sei. 
Denn nicht blos leichter, sondern mehr noch: viel schöner und richti⸗ 
ger und zweckmäßiger ist es, hundert Krankheiten verhüten, 
als eine heilen! 
„Mehr noch, wie bisher — sagten wir vor drei Jahren in un—⸗ 
serem Program (Nr. J, 1867) — wird der Naturarzt seine Thätig— 
keit der Frage über die körperliche und geistige Erziehung der kleinen 
Kinderwelt zuwenden. Für die Zukunft wirken wir ja vorzugsweise, 
und eben die Kinderwelt ist's, welche der Zukunft Form und Gewand 
bestimmt. „Gesunde Seele in gesundem Leibe“ wollen wir anstreben 
und den gesunden Leib nicht blos um leiblichen, sinnlichen Wohlbeha— 
gens willen, sondern vor Allem um deswillen pflegen, weil er das 
Gefäß für die Seele, für Geist und Gemüth, weil er, wie der Apo⸗ 
stel so schön sagt, „ein Tempel des heiligen Geistes“ sein soll.“ 
Nachdem wir darum im Allgemeinen schon, neben herlaufenden 
Besprechungen, Berichten und Geschichten einzelner Krankheitsfälle 
und ihrer naturgemäßen Behandlung vorzugsweise immer mehr Diä— 
tetisches und Hygieinisches, private und öffentliche Gesundheitspflege 
Betreffendes zur Veröffentlichung brachten, kamen wir im Besondern 
noch und wiederholt auf die Pflege der Neugebornen theils in beson— 
deren Abhandlungen, theils in ausführlicher Besprechung einschläglicher 
größerer und kleinerer Schriften zurück. 
In den 10 Abhandlungen über die Physiatriks) (Jahrgang 1868 
und 1869) legten wird die Grundsätze der Naturheisung nieder und 
gewannen damit weitere Anhaltspunkte für den Satz, daß wenn auch 
die meisten, um nicht zu sagen alle uranfänglichen Krankheitsursachen 
und Bedingungen von außen kommen, doch der eigentliche Boden, 
der wirkliche Heerd für alle Erkrankung einzig der Leib, das Innere 
des Menschen mit seinen verschiedenen Vorgängen und Verrichtungen 
ist, und also die Bedingung aller Gesundung und Heilung einzig auch 
) Als besonderes Schriftchen soeben veröffentlicht unter dem Titel: Die 
Naturheillehre des Hippokrates (Physiatrik). Molto! „Natura sanat, medi- 
cus curat.“ Berlin. Th. Grieben.“ 1870 Preis 12 Sgr.