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Sklavendienste für ihn thun, ihn tragen bei jeglichem Wetter ein und
mehrere Male des Tages und unausgesetzt oft; und ob nun der Bo⸗—
den und die Wege trocken und staubig oder naß und kothig, und ob
sie sanft und eben oder steinigt und dornigt sind, bergauf oder bergab
führen, sie müssen willig folgen oder vielmehr vorauf eilen und ge—
rüstet sein gegen alle möglichen Unbilden des Bodens und der Wege.
Da aber kann nur Eins helfen: doppelt und dreifach vermehrte Ab—
härtung, auch ihrerseits. Wir können hier natürlich nicht die so mannig⸗
fach verschiedenen Abhärtungsformen aller einzelnen Körpertheile er—
schöpfend absprechen und also auch nicht die der Fuße — das würde
Bände füllen; wir müssen daher bitten, nachzuschlagen, was darüber
schon anderswo von uns geboten wurde (Praktisches Handbuch der
naturgemäßen Heilweise, 3. Aufl., und Naturarzt, Jahrgang 1867
bis 1869); nur möchten wir noch auf mehrere Punkte aufmerksam
machen, durch deren Beobachtung man die regelrechte behagliche Wärme
und Abhärtung der Füße ungemein fördert und so unzählige schädliche
Rückwirkungen auf die neuen Verhältnisse im Geschlechtsleben der
Schwangeren fernhält. Als bekannt setzen wir die Vortheile des fleißi—
gen Barfußgehens und der eben so fleißigen kalten Waschungen und
Abreibungen der Füße voraus. Minder bekannt dürften folgende Re—
geln sein. Da ist zunächst das Tragen von recht weiten Schuhen für
die Zeit, wo man doch bekleidet geht; sodann das Tragen von recht
locker und weitmaschig gestrickten Strümpfen; ferner das Tragen von
möglichst nachgiebigen Strumpfbändern — am besten fielen sie ganz
weg, wo daun unsere Frauen vielleicht wie auch die Männer sich mit
Socken zu behelfen suchen müßten. Ein weiteres Hülfsmittel, sich
die Füße immer recht warm zu halten, ist aber vor Ällem das fleißige
Wechseln der Strümpfe und namentlich der Schuhe: man kann beide
nicht oft genug wechseln des Tages, namentlich aber sollte es vor
und nach jedem Ausgange geschehen. Man bedenke, daß Strümpfe
und noch mehr Schuhe doch immer nur theilweise die feuchte Aus—
dünstung der Füße durchlassen, also in sich zurückhalten und so feucht
durchtränkt sowohl sich mehr verengen und verdichten und doppelt stark
die Ausdünstung zurückhalten, als auch zu bessern Wärmeleitern wer—
den und so den Füßen noch mehr Eigenwärme entziehen. Werden nun
gar bei feuchten, nassen und kothigen Wegen die Schuhe und Strümpfe
auch noch von außen durchfeuchtet, durchnäßt und durchdränkt, so kann
man sich denken, wie wenig sie dann mehr den Anfordernngen einer
zweckmäßigen Hygieine und Diätetik genügen. Man sorge 'also für
recht, recht fleißigen Schuh- und Strümpfewechsel, namentlich aber zu
nassen und kalten Zeiten und Jahreszeiten.