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volksthümliche Gesundheitspflege und Heilweise.
Herausgegeben von Theodor Hahn.
(Heilanstalt ‚Auf der Waid“ bei St. Gallen in der Schweiz.)
Ur. 2.
Monatlich erscheinen zwei Nummern à 1 bis 11/, Bogen. Preis vierteljährlich 13 Sgr. — 5
chein. — 1 fl. osterr. W. — 2 Fres. bei allen Buchhandlungen und Postanstalten; einzelne Nummern
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durch Vermittelung der Verlagsbuchhandlung von Theobald Grieben in Berlin franco erbeten.
1868.
!
Der zünstige Mediciner. —
Aus: Die Zunftkrankheit in der Medicin von J. M. Kuhn, Arzt
n Seon im Aargau, Schweiz. Bern, 1867. Haller'sche Verlags—
handlung.) e 5*
Die Entwicklungsgeschichte vom Embryo bis zum pa⸗
entirten Arzte ist stereotyp. Zunächst ist männliches Ge⸗
hlecht nöthig. Gemeindeschule, Bezirksschule und Gym⸗
lasium brüten das Ei, und die Reife, Maturität genannt,
st gemacht. Jetzt erst entwickelt sich mit der Reife die
igentliche Spezies auf der Universität. Nach unserer
Reinung ist dieser Vorgang ein naturwidriger, indem sich
chon am Ei die Art andeuten sollte. —
Trotz dieser, wie uns der Leser glauben mag, unnatür⸗
ichen Entwicklungsgeschichte gedeiht doch wenigstens der
zunftarzt auf der Universität, ja er kommt manchmal
Is Doctor médicinae von derselben heim und fällt im
ztaatseramen durch,“) während der nicht doctorirte ein—
ache Candidat der Medicin das Staatsexamen ganz gut
esieht. Die armen Doctoren der Medicin sind heut zu
Tage recht zu bedauern, denn den Titel „Doctor“ legt
sanz polizeiwidrig das Publikum (in der Schweiz) auch
zen Thierärzten bei, indem es diese als „Doctoren der
Vierbeinigen“ bezeichnte e
Es lohnt sich der Mühe, ein wenig länger bei unserm
Doctor zu verweilen, da er das Urbild der heutigen
„Zunft“ darstellt. Man könnte meinen, ein Doctor der
Medicin verhalte sich in der Zunft so zum gemeinen prac—
ischen Arzte, wie ein Patrizier zum Bürger, die beide
einer und derselben Zunft angehören.“) Ich könnte dar⸗
iber wahrhaftig nicht unpartheiischen Aufschluß geben.
Viele Leute sagen, das „Dr.“ habe in der Meinung der
Doctoren so viel Bedeutung, als ein „von“, andere be—
haupten geradezu, das „Dr.“ sei nichts als eine Arabeske
or dem stolzen „Ich“, und noch dazu eine sehr unästhe⸗
ische, denn es bedeuͤte soviel als „Hochmuthsteufel“.
Quid est creare? — Oréare est facereé aliquid ex
dihilo. Ergo creamus te doctorem saus: „Kaffeehäuser“
bvon Swabe]. (Was bedeutet erschaffen? — Erschaffen
heißt: Etwas aus Nichts machen. Darum erschaffen —
ernennen wir dich zum Doctor.) —
Jeder Gimpel, der etwas geochst hat und Geld be—⸗
fitzt (man sagt sogar, das letztere sei die Hauptsache), kann
ein Doctor der Medicin werden. Ein leichtes Examen ist
— —— schrift⸗
liche Arbeit über ein medicinisches Thema auszufertigen.
Isi der Doctorirende selbst zu unfähig, diese letztere Ar⸗
eit zu liefern, so läßt er sie von einem Andern machen,
um wenn nicht in eigenem so doch in entlehntem Fracke
einherstolziren zu können. An einigen Universitäten muß,
im den Schwindel noch höher zu treiben, die Abhandlung
ateinisch geschrieben werden. In Universitätsstädten gibt's
aber Leute genug, die für einige Thaler das deutsche
Manuscript in ordentliches Mönchslatein umkehren. Der
Hokuspokus erreicht seinen Gipfelpunkt darin, daß der
Doctorirende das Machwerk vor den feierlich versammel⸗
en Professoren, Pedellen und Studenten mündlich und
zwar in lateinischer Sprache vertheidigen muß. Das geht
un einfach so: der Doctorirende wählt sich von seinen
Freunden zwei oder drei aus, welche als Gegner figuri—⸗
den müssen. Es wird dabei ausgemacht, was Jeder zu
*) „Dem Publikum gegenüber involvirt dieser Titel den Nach⸗
weis einer höhern Qualification,“ —— im Jahre des Heils 1867
gendaeher der-Viertchehisschist sir herichtiche und offent.
iche;R — ——
) Für manchen Leser möchte es zu bemerken nöthig sein, daß
zie Universität resp. die medicinische Facultät auf ein gemachtes
Framen hin dem studirten Mediciner die Doctorwürde, den Doctor—
zrad, den Doctortitel — Doctor medicinae — verleiht, daß aber
rft ein Staatsexamen ihn zur praktischen Ausübung der Medicin—
vifsenschaft berechtigt. Manche Mediciner verzichten, theils der
dosten halber, theils aus andern Gründen, auf die Erlangung der
Doctorenwürde; das Publikum betitelt sie gleichwohl, freigebig ge—
aug, nachher doch auch: Herr Doctor! Der Herausgeber.