Volltext: Der Naturarzt 1868 (1868)

1238 
It 
* 
4 
1 
— — 
4 
n 
4 
U 
n 
m 
Je 
— 
* 
17 
1 
* 
von Weintrauben- und Birnensaft, dick eingekocht). Die 
Fgabrikate dieses Hauses sind von vorzüglicher Reinheit 
ind Güte und untadelhaftem Geschmack. Die Preise sind 
zußerordentlich billig, und zwar das Pfund Birnenhonig 
4kr. rhn., Apfelkraut 15 kr. rhn., und Traubengelee 
6 kr. rhn. Der Versandt findet entweder in steinernen 
drügen à Lu,, 831/,, 812, 8, 11 Pfund Statt, oder in 
größeren Gebinden von 50, 100, 200 Pfund. In letzte— 
em Falle ist der Preis noch um 24kr. rhn. pr. Pfund 
illiger. Wir können alle Freunde einer echt vegetaria— 
zischen, wohlschmeckenden und leckeren Mahlzeit nur er—⸗ 
nuntern, eine Probe zu machen; sie wird Niemanden 
jereuen. Daß diese Zubereitungen auch vorzügliche Zu— 
ätze zu einem Milchgries-, Reis- oder Schrothmehlbrei 
der zu irgend einer andern gebackenen Mehlspeise abge— 
hen, versteht sich von selbst. Sie übertreffen selbst alle 
zurch Zucker gewürzten Compots von Pflaumen, Aprikosen, 
pfirsichen, Quitten u. s. w. 
Vom Bücherkische. 
Eduard Baltzer. Pythagoras, der Weise von 
Samos. Ein Lebensbild nach den neuesten Forschungen. 
Nit einer Uebersichtskarte. Nordhausen. F. Förstemann. 
1808. Preis 25 Sgr. S. VIII. und 1803. 
Der Verfasser führt uns den ersten und größten wis— 
enschaftlichen Begründer der vegetarianischen, nach ihm 
auch „Pythagoräisch“ genannten Lebensweise mit folgen— 
den Worten vor: „Pythagoras, der Komet von Samos, 
vie ihn schon die Alten genannt, ist eine so außerordent— 
iche und bislang eine so räthselhafte Erscheinung am 
Ztmmel des klassischen Alterthums gewesen, daß er mit 
kecht zu allen Zeiten die Augen der Welt auf sich zog. 
Aber erst ein ebenbürtiger Geist mußte kommen, die Kunst 
ind Wissenschaft von damals mußte erst aus ihren ägyp— 
ischen Gräbern für uns auferstanden sein, ehe dieser reine 
Ztern des Ostens uns verstehbar werden konnte.“ 
„Dem Heidelberger Gelehrten, Dr. Eduard Röth, 
war es vorbehalten, im Vollbesitz der bezüglichen wissen— 
cchaftlichen Mittel unserer Tage die Wiederherstellung auch 
des Pythagoras mit glänzendem Erfolge zu unterneh— 
nen, eine Wiederherstellung, die nur in einer einzigen 
ßeziehung einer allerdings wesentlichen Ergän— 
sjung aus den Schriften der Alten und aus der 
rkenntniß unserer Zeit bedürfte, von der auch 
Julius Braun noch keine Ahnung hatte.“ 
Für unsere Leser wird es schon offenbar sein, daß der 
Lerfasser keine andere „wesentliche Erzängung“ im Auge 
jaben konnte, als die, welche in Pythagoras auch den 
begründer der vegetarianischen, der wahrhaft naturge— 
näßen, der pythagoräischen Lebensweise hervorhebt. Diese 
„wesentliche Ergänzung“ nun bietet uns Hr. Ed. Baltzer 
n den Abschnitten 28: die Lebensweise; 29: die pytha— 
joräische Lebensweise nach Porphyrius;*) 30: die pytha— 
joräische Lebensweise nach Jamblich; 31: Strabo's 
berichte über indisch-pythagoräische Diät; 82 und 33: 
blutarch über die pythagoräische Diät. Sagen wir dem 
berfasser unsern aufrichtigen Dank für diese seine Arbeit, 
*) Vergl. Hahn, Naturgemäße Diät, S. 121. 
die unsre Grundanschauungen in solche Kreise der Bildung 
und Gelehrsamkeit zu tragen geeignet ist, wo sie bis jetzt 
neist den schroffesten Widerspruch erfuhren. Uns Vegetaria— 
iern, uns Pythagoräern selbst ruft Herr Baltzer am 
Zchluß seiner Arbeit (S. 178) die Worte zu: „Es giebt 
zuch heute Männer, welche die Wahrheit und Frömmig— 
eit damit beginnen, durch Selbsterkenntniß die eigene 
innliche Natur zu beherrschen, und die ihre Vollendung 
zarin sehen, in dem so geweiheten Tempel den Geist wal⸗ 
en zu lassen in der Fülle ewigen Lebens; aber weit mehr 
enn damals (zu Pythagoras' Zeit) sind sie heute ein 
Zpott der Welt, und wenn sie die natürliche Lebensweise 
ür den Grundstein — wenn man will für den Schluß⸗ 
tein der religiösen Reform erklären, so werden sie nicht 
»inmal von Freunden immer verstanden: so sehr fehlt dem 
hefangenen, gleichsam besessenen Geiste der Zeit, dem sog. 
velterforschenden und welterobernden, das Verständniß — 
Seiner Selbst. Von dieser Seite den Pythagoras 
zu würdigen, war weder Röth noch Julius Braun 
zegönnt.“ Lassen wir uns solchen Zuruf zu erhebender 
Freudigkeit, zu ermuthigendem Troste in unserm oft so 
folglosen, mit Spott und Hohn verfolgten Streben ge— 
sagt sein. 
Dr. med. Ed. Reich. Die Ursachen der Krankheiten, 
der physischen und der moralischen. Leipzig. Ernst Flei— 
scher (Kud. Hentschel) 1867. Preis 2 Thlr. 221/. Sgr. 
S. 492. 
Ein Buch, wichtigen, unendlich wichtigen Inhalts. 
Mit der Kenntniß der Ursachen der Krankheiten ist die 
erste und Hauptanzeige der Heilung gar oft schon. gegeben, 
nehr aber noch der Fingerzeig angedeutet für die Gesun— 
den, sich vor Krankheiten zu wahren. Reich's Buch ist 
zewissermaßen ein Handbuch der Hygieine, jedoch im um— 
Jjekehrten Sinne: dieses lehrt, wie man leben soll, jenes 
ßuch Reich's mehr, wie man nicht leben soll; es ist drum 
ür jeden Arzt und Freund und Förderer des Menschen— 
vohls eine nothwendige Ergänzung der hygieinischen Lite— 
ratur. Ueber die Ursachen der Krankheiten ist freilich 
die Forschung noch nicht geschlossen, ja, meint doch Prof. 
Zamernik neuerdings*), daß sie uns noch so wenig sicher 
hekannt sind, „so daß wir bis jetzt noch nicht im Stande, 
irgend eine sogenannte innere Krankheit nach Belieben 
oder durch Versuche zu erzeugen,“ — gleichwohl wissen 
wir wenigstens von einer Menge von Verhältnissen und 
Umständen, daß sie im Allgemeinen und gewöhnlich einen 
Theil des davon Betroffenen erkranken machen, wenn auch 
nicht gerade so oder so. 
Wir möchten also nicht gerade Satz für Satz alle 
Reich'schen Annahmen und Aufstellungen unterschreiben, 
inser Standpunkt ist obendrein der der naturgemäßen 
Heilweise, Reich hingegen theilt noch mancher Orten den 
Glauben an die Heilwirkung der Medicamente und zur 
Erkenntniß der reinen, wahren Physiatrik ist er noch nicht 
vorgedrungen,“**) gleichwohl zeugt sein Werk allüberall von 
) Contagium, Epidemie und Vaccination von Prof. J 
Hamernik. Prag. 1867. 
**) Reich zählt zu den Naturärzten nicht blos die Schrothia⸗ 
ner und Prießnitzianer, sondern auch die Kräutersäfte-Verordnenden 
Lampe, Leroh ꝛc.), Apfelwein-Petsch und —, die Homöopa— 
Hhen. Sein Urtheil indeß, S. 409 über solch einseitig behandelnde 
'og. Naturärzte ist ein gerechtes.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.