Volltext: Der Naturarzt 1863 (1863)

Dresden, 
den 26. Februar. 
Der Naturarzt. 
M 7. 
1863. 
Korrespondenzblatt für Freunde naturgemäßer Keilmethoden. 
Der „Naturarzt" erscheint jedes 
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Der hydro-diiitetische Verein zu Stettin*) 
und die Eröffnungs-Rede bei seiner Begründung, gehalten 
von Hrn. Mllit.-Jnt.-Secr. A. Frölich über die Zustände 
des Lebens in Bezug auf Gesundheit, Krankheit und deren 
Heilung. 
Geneigte Zuhörer! Indem Sie mir gestatten, die Zu 
stände unseres Lebens in Bezug auf Gesundheit, Krankheit 
und deren Heilung darzulegen, werde ich mich bemühen, diese 
Aufgabe, möglichst vom Standpunkte der neueren Wissenschaft 
aus, zu lösen. 
Die Einleitung weist auf die Bedeutung solcher Ver 
sammlungen hin, die eine gegenseitige Belehrung über die 
wichtigsten Fragen des Körper- und Seelenlebens bezwecken. 
*) Anin. der Red. Je mehr es sich aus Gründen, auf welche 
wir gelegentlich specieller zurückkommen, herausstellt, daß nicht so, wie 
früher vielfach erwartet, in den Wasser- und überhaupt Naturheilan 
stalten selbst die Zukunft der Naturheilkunde liegt, sondern daß es zu 
deren Verbreitung über die Welt besonderer Vereinigungen (Vereine) 
bedürfe, in welchen die Gründe zu den Heilungsth atsach en, die uns 
die Anstalten liefern, lehrweise mitgetheilt und damit die Geister über 
zeugt und dauernd gewonnen werden, desto mehr muß vom humanen 
Standpunkte aus jede neue Begründung eines solchen Förderungsmit 
tels, eines solchen Vereines, freudigst begrüßt werden. Wir glauben 
daher im Sinne unserer Leser zu handeln, wenn wir dem Manne, dem 
Stettin seinen hydro-diätetischen Verein zu danken hat, unsere wärmste 
Anerkennung für sein Streben hiermit aussprechen und im Nachfol 
genden seine treffliche Rede mittheilen, welche der Begründung des 
Vereines vorausgegangen ist. 
Demnächst werde ich versuchen, in einzelnen Bildern ein^Ge- 
sammtgemälde vorzuführen, 'in dem wir einerseits das Leben 
des Menschen im gesunden und krankhaften Zustande und an 
dererseits die Mittel erkennen, die uns bei richtiger Benutzung 
gegen Krankwerden und Siechthum schützen, uns sogar^im 
Gegentheile dauernde Gesundheit sichern. 
Einleitung. 
Es ist noch immer ein jammervoller Mißstand unserer 
Zeit, daß Alles, auch das Beste, selbst wenn es berufen ist, 
die edelsten Keime der Völker zu erheben, zu bilden, zu kräf 
tigen und zu stärken, dadurch scheitert, daß die verschiedenen 
Stände sich von einander abschließen, mit Kastengeist Hochmuth 
und Dünkel pflegen, während es ihre heiligste Pflicht sein 
sollte, sich vereint sowohl die eigene, als die allgemeine Wohl 
fahrt im Wetteifer zu gründen und daneben das christliche 
Band der Liebe, Einigkeit und Menschlichkeit weiter zu spin 
nen, bis das Ziel alles menschlichen Strebens: „allgemeine 
Glückseligkeit", erreicht ist. 
Dies Ziel, geneigte Zuhörer! ist der Anziehungspunkt 
für unsere Lebensthätigkeit; je natürlicher das Individuum, 
d. h. je naturgemäßer sich dessen Körper- und Seelenkräfte 
harmonisch entwickelt haben — desto mächtiger wird es von 
diesem Ziele angezogen und um so schneller eilen alle Geister, 
gleich einem unaufhaltsamen Strome, jenem Pole zu. 
Diese Bewegung, die nicht auszuhalten ist, hemmen, wäre 
der größte Frevel, den je ein Mensch gegen die göttlichen 
Gesetze der Natur begehen könnte. Sollte es dennoch Ein-
	        
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