Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Verantw. Redakteur und Verleger: Dr. Mein ert. 
Druck von L i e p s ch & Reichardt in Dresden. 
ses es gethan haben würde, pflegte aber auch ihren Körper 
in der als ihr zuträglich erkannten Weise, in der Abwechselung 
also zwischen Bewegung und Ruhe, zwischen Naß und Trok- 
ken oder Warm und Kalt fort und fort. 
(Fortsetzung folgt.) 
Aphorismen. 
Von Naturarzt Baptist« Vanoni. 
Noch zur Stunde hört man häufig den Ausspruch von 
gelehrten und ungelehrten Medicin-Aerzten, „daß Wasser 
kuren in chronischen und in verzweifelten .Fällen fich 
als letztes Mittel oft noch ganz vorzüglich bewährten." Die ge 
danken-faule Menge staunt ob dieser ihr imponirenden Erklä 
rung, welche nichts als Absurdität ist, und zieht nicht den 
Schluß, daß, wenn sogar in verzweifelten Fällen (wo 
nämlich der Herr Doctor verzweifelt), die „Wasserkur" 
fich bewährte, dieselbe in leichten Fällen um so sicherer 
ein Heilresultat erzielen muß. 
Ein Arzt ohne Praxis ist beklagenswerth und ein 
Arzt von.großer, ausgedehnter Praxis ist — nicht benei- 
denswerth. ' 
Briefkasten. 
Herrn Naturarzt M B. zu H. bei P. Wir freuen uns herzlich Ihrer 
Thätigkeit; der Fall bei den 3 Geschwistern ist eigenthümlich; aherdoch 
scheint denselben nicht schlechter Fond des Lebens innezuwohnen, sonst 
würden sie es nicht zu dem jetzigen Alter gebracht haben. Nöthig 
dürfte aber sein, bei allen Dreien zu den feuchten Einpackungen über 
zugehen, und zwar in der Art, daß Sie erst i—2mal per Woche jedem 
Kinde eine kurzdauernde solche Einpackung (nach S. 82 sub 1) ange 
deihen lassen, wobei Sie, zur Vermeidung zu vieler Umständlichkeit für 
die Eltern, jeden Tag eins der Kinder vornehmen können. Wäre es 
aber, von der 2ten oder 3ten Woche an, der Familienverhältnisse we 
gen, irgend thunlich, so müßte dann einen Tag um den andern jedes 
Kind eine solche Packung erhalten, wieder aber mit der Abänderung, 
daß Sie die je zweite Packung dann bei jedem etwas länger auszu 
dehnen suchten, auf i —2, ja 3 Stunden, um dadurch astch lösend auf 
die eigenthümlichen Pigment - und sonstigen krankhaften Ablage 
rungen im Körper zu wirken. Um diese längere Dauer der Packung 
und damit die Wirkung eines Dampfbades zu erzielen, wird 5s aber 
möglicher Weise zwei auf einandergelegter feuchterLakenbedürfen.. Die 
kurzdauernden feuchten Packungen, welche hier besser „Einhüllun 
gen" genannt werden, da sie mehr blos hitzeentziehend und nervenbe 
ruhigend wirken sollen, müßten so lange die Mehrheit bilden — und 
deshalb rechnen wir je zwei von ihnen auf eine lang dauernde — als 
jener Zustand des Hautbrennens fortdauert; wird dieser geringer, so 
können je die eine um die andere Form bei einem Kinde in der Woche 
gleichmäßig zur Anwendung kommen Auf die Füße muß dabei 
besondere Obacht verwendet, werden. Sind sie warm, so werden, sie 
mit eingeschlagen, sind sie kalt,.so werden sie für sich behandelt: näm 
lich sie erhalten diesfalls, nach vorausgegangener starker Frottation, 
besondere feuchte Einpackung (seien es dicke, weißbaumwollene Strümpfe 
oder besondere kleine weißleinene Tücher) und trockene Hülle darum. 
Erwärmen sie sich aber nicht bald darin, so mnß i Dampfbad der 
einfachsten Art in ihrer Nähe angebracht werden, was durch eine mit 
einem feuchten Tuche umhüllte heiße Wärmflasche geschieht, welche 
man etwa in einer Entfernung von einer Handspanne zu den Füßen 
unter das Deckbett bringt, aber sobald' wieder entfernt, als der Einge 
packte die dadurch entwickelte Wärme an den Füßen zu fühlen beginnt. 
Dann erfolgt die gute Verpackung derselben unterm und mit dem Bett, 
und die ganze Procedur wird mit Nutzen verlaufen. — Natürlich wird 
die Entpuppung der Kinder aus ihrem bisherigen Krankheitsleiden 
nicht so schnell gehen, vielleicht einiger Jahre bedürfen (wobei indeß 
nur naturgemäße Diät, wie nachfolgend bezeichnet, neben einer wö 
chentlichen kurzen feuchten Packung als Regel beizubehalten wäre); aber 
möglich ist die Herstellung auf naturgemäßem Wege jetzt noch 
— indeß auch nur aus diesem. — Alles wäre indeß vergeblich und 
eine wahre Sünde dazu, wenn den 10- 6- und 4jährigen Pflänzchen, die 
eben seit ihrer Existenz mit leidigen Arzneien, Salben und vergl. in 
fortwährender Berührung geblieben und dadurch hauptsächlich mit in 
ihren jetzigen Zustand, der Verzehrung versetzt worden sind, nur ein 
Gran Arznei je wieder eingeflößt oder ein Tropfen Oel oder Fett 
äußerlich an sie gebracht würde. — Auch in der Diät müssen sie ent 
sprechend behandelt und alles Heiße und Reizende (für jetzt auch 
Fleischkost) sorgfältigst bei ihnen vermieden werden; ihre Na 
hrung sei frische Milch, altbackenes Brot, Obst, Ge 
müse, Mehl- und Milchspeisen; Wassergenuß ganz nach Bedürf 
niß. Ihre bisherige Behandlung mit 2 maliger tägl. Waschung zu 
18 0, feuchten Strümpfen während Nacht (vielleicht aus abendl. Sitz 
bäder und abl. Klystiere) war als Einleitung ganz gut und wird auch ' 
ferner und nachdem die ca. 4 Wochen lang dauernde erste Ein- 
Pack-Kur vorüber, wie während derselben, fortzudauern haben.» Ne 
benbei wirken Sie indeß auch auf Vermeiden der Schlafart unter 
und auf Federn, auf dünnere Kleidung während der Bewegung im 
Freien und auf diese letztere selbst in reichlichem Maße hin. Dann 
werden Sie bald die Freude und die Anerkennung der Eltern, drei 
kleine Weltbürger gerettet zu haben, nahen sehen! 
Herrn Naturarzt'Tr. z M Unseren herzlichen Dank für Ihr 
Apostelamt; wir werden nächster Tage, hoffen wir, die Gelegenheit und 
Freude persönlicher Berührung haben. 
Herrn O. M i. Fr. i. B. Auch Ihnen unseren verbindlichen 
Dank für die freundliche Bemühung und Sorgfalt: die Sendung nach 
Basel ist besorgt. ' 
Herrn G. in W. Ihrem charakterfesten Ausharren werden Sie 
noch schöne Früchte verdanken. Sie erhalten nächstens unseren Rath 1 
für die künftige kurlose, nur diätetische Lebensweise. Dank f. d. Jnl. 
Herrn Naturarzt G. W. zu St. Die 2te Sendung mit der 
freundlichen Beigabe kam richtig an; herzlichen Dank! Ihr Buch bleibt 
hier, bis Sie versprochener Maßen in duplo kommen. Der Anfang 
des Aussatzes beginnt nächste Nummer. 
Herrn Dr. M. in G. Die Angelegenheit wegen des Buches wird 
sich zu Ihrer Zufriedenheit erledigt haben. Wir erwarten Sie also 
mit Vergnügen im November hier. 
Herrn Cantor G. in Z. Sie erhalten in nächsten Tagen Zuschrift. 
Herrn Dr. K in C Vielleicht ist uns noch diesen Herbst der 
schon längst bei Ihnen beabsichtigte Besuch ausführbar; vvrher ist-uns 
die Erfüllung Ihres Wunsches, wenigstens als von uns ausgehend, 
nicht möglich. Gestalten Sie aber selbst das betreffende Referat, so ist 
uns dasselbe, wie die andere Arbeit, von der Sie sprechen, willkommen. 
Berichtigung. 
Herr Dr. Körner in Wolgast, der S. 220 in der Note als 
Schrothffcher Privat-Arzt aufgeführt war, theilt uns mit, daß er Be 
sitzer einer Naturheilanstalt zu Wolgast sei, , welche früher hydriatrischer 
Art gewesen sei, die er aber seit zwei Jahren in eine Schroth'sche um 
geändert habe. Die Redaction. 
Annonce. 
Ein tüchtiger Arzt, welcher aus Ueberzeugung, resp. 
Erfahrung Hydropath ist, könnte in einer größeren 
Stadt Sachsens eine gute Existenz finden. Protection so 
wie einige Praxis könnte zugesichert werden von einem 
Menschenfreund. 
Gefällige Offerten werden unter Chiffre X. Nr. 12 
poste restante Chemnitz erbeten.