Volltext: Der Naturarzt 1863 (1863)

Dresden, 
den 29. Januar. 
er Naturarzt. 
Korrefpondenzblatt für Ireunde naturgemäßer Keitmethoden 
M 3. 
1863. 
Der „Naturarzt" erscheint wöchent 
lich, jedes Quartal mit io Nummern 
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Einz.Nrn. kosten 3Ngr od 20Kr. W.W. 
Der Segen der Naturheilkunde. 
(Eine Skizze aus dem Leben —- zugleich zur Erläuterung der 
Titel-Vignette.) 
(Schluß.) 
Jetzt, liebe Leser, wißt Ihr, in der Hauptsache, was 
die Titel-Vignette bedeutet, und Ihr werdet dem Naturarzt 
hoffentlich recht geben, wenn er meint, es gebe mancherlei 
beim Anblick dieses Bildes zu denken. 
Ihr erkennt also in den, auf der rechten Seite desselben 
eben fortgehenden Personen den allopathischen Doctor und den 
Chirurgus; — sie gehen, weil sie — leider noch in großer 
Mehrheit — nichts von den Entdeckungen und Erfahrungen 
der Naturheilmethode wissen wollen, selbst nicht einmal sich 
die Mühe geben (aus Stolz? Eigennutz? oder Schlendrian?), 
die völlig wissenschaftlichen Grundlagen zu untersuchen, auf 
denen die Sätze des Naturheilverfahrens basiren; — sie 
gehen, weil sie als Egoisten auch nicht bleiben können; 
denn wie vor dem Tage die Nacht, so schwindet vor dem 
Lichte der Wahrheit in dem Naturheilverfahren das Dunkel 
des Arzneiglaubens und die Blindheit des bisherigen medici- 
nischen Fachdünkels. Wo aber Humanität und wahre Liebe 
zur Wissenschaft vorhanden, da wird auch in Zukunft der 
allopathisch geschulte Arzt bleiben. Wahrlich, es verstößt 
ihn Niemand, wenn er es nicht selbst mit sich thut und wenn 
er den guten Willen hat, der steten Fortentwickelung der 
Naturwissenschaften auf allen Gebieten ehrlich und wißbegierig 
zu folgen! Der König ist todt! Es lebe der König! 
Unmittelbar hinter dem Doctor und Chirurgus ist ein 
Dienstbote dargestellt, der einen Pack Federbetten aus dem 
Zimmer schafft — als Andeutung, daß mit dem Einzuge na- 
turärztlicher Principien in eine Familie das in der Regel 
bis dahin in ihr stattgefundene System der Verweichlichung 
weicht. Federbetten üben aber ganz besonders auch in Fieber- 
und Entzündungs-Krankheiten einen nachtheiligen Einfluß, in 
dem nicht blos die hier der Ausstrahlung aus dem Körper 
bedürfende Hitze (und angehäufte Elektricität) durch ihre 
Dichte zusammengehalten und zu einer ungemeinen Belästigung 
des Patienten gestaltet wird, sondern auch jedenfalls Stoffe 
animal-gasartiger Natur sich durch die erhöhte Temperatur in 
und aus den Federn entwickeln, die bei der Aufsaugungs 
und Einathmungsthätigkeit der Körperhaut gewiß fast immer 
in schädlicher Weise zur Erhöhung der Nervenerregtheit des 
Patienten beitragen. — Unser Naturarzt, Adolph — Emiliens 
Bruder — hatte daher, als er die noch vom allopathischen 
Regime her auf den kranken Kindern lastenden Federbetten 
wahrgenommen, — unter Hindeutung auf den meist sehr deut 
lich vom Patienten selbst durch allerlei Lagenannahmen und 
Abstrampelungen angedeuteten Wunsch der Befreiung von 
ihnen —, deren Beseitigung vom Lager und ihren Ersatz 
durch ein- und mehrfache wollene Decken und bez. Stepp 
decken angeordnet. Aus dem Zimmer ließ er sie nun zwar 
nicht ganz schaffen — wie auf der Titel-Vignette, wegen der 
deutlicheren Hervorhebung überhaupt und wegen des Hinweises 
auf allgemeine Gesundheitsrücksichten, aber auch auf die Be 
handlung chronischer Krankheiten, angegeben —; er ließ sie 
vielmehr nur von den Bettstellen entfernen, zu Zeiten, wo sie
	        
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