Volltext: Der Naturarzt 1869 (1869)

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stoffes, so lange derselbe im menschlichen Körper vorhanden, 
eine für diesen absolut schädliche sei, geht einfach 
daraus hervor, daß das Kind, das geimpft wurde, bald in 
einen krankhaften Zustand verfällt und während der un— 
mittelbar auf die Impfung folgenden Reaktions-Periode 
(Eruption der Impfungsblattern und Verlauf derselben) fort— 
während an einem Fieber intensiveren Grades 
und allen damit verbundenen krankhaften Symptomen leidet, 
was gewiß kein Vernünftiger als eine für das Kind 
heilsame Wirkung halten wird. 
Jede Krankheit erzeugt einen Schwächezustand. Die 
Entstehung der Impfungspustel und ihr Verlauf ist eben— 
falls eine Krankheit, und kann nur schwächend auf 
das Kind einwirken. Viele Kinder beginnen auch nach der 
Impfung zu kränkeln und erliegen oft der nächsten über 
sie hereinbrechenden schweren Krankheit, oder bleiben durch 
längere Zeit siech und hinfällig. Besonders ist dies der Fall, 
wenn, wie man dieß häufiger am Lande zu beobachten Ge— 
legenheit hat, die Impfung brutaler Weise ohne alle Rück 
sicht auf das Zahnen der Kinder, welches ebenfalls 
mit einem Fieber geringeren Grades häufig einher geht, oder 
ohne Rücksicht auf eine zufällig unter den Kin— 
dern grasfirende Epidemie von den Impfärzten aus— 
geübt wird. Und dafür, für eine solche künstliche Er— 
zeugung und Einimpfung einer Kraukheit in den 
kindlichen Organismus ertheilt man den ihr Hand— 
werk mechanisch ausübenden Impfärzten am Lande zahl— 
reiche wohlfeile Belobungs-Dekrete! — Ja, nicht 
genug, man besteht auch auf einer wiederholten Im— 
pfung (Revaccination), zu der sich jeder Mensch ohne 
Unterschied des Alters herbeilassen soll, als ob man es den 
Gesunden nicht vergönnie, daß sie sich wohl fühlen und sie 
d tout prix krank haben wollte! Konsequenter Weise müß— 
ten die Gönner und Verehrer der Impfung, wenn sie schon 
den Impfstoff für ein in jeder Beziehung probates und be— 
währtes Präservativ-Mittel gegen die Blattern halten, den 
Menschen ununterbrochen zu jeder Zeit und in jedem 
Alter impfen, d. h. ihn immer in einen krankhaf— 
ten Zustand versetzen und ihn somit immerwährend in 
einer höchst nachtheiligen wirklichen Krankheit erhalten, 
um ihn vor einer künftigen eingebildeten sicher zu stel— 
len. Und gesetzt, es wäre zweifellos erwiesen und kon— 
statirt, die Impfung wäre ein sicheres Präservativ 
gegen die Pocken, welcher Vernünftige wird sich selbst in die— 
sem Falle herbeilassen, sich immer krank machen zu lassen, 
um einer andern in Zukunft einmal möglicher Weise 
eintretenden Krankheit von vier Wochen, die am Ende nicht 
jedes Mal absolut tödtlich verläuft, zu entgehen. Nun ist 
es aber gar nicht erwiesen, und wird sich auf vernünftige 
Weise in alle Zukunft niemals erweisen lassen, daß der 
Impfstoff wirklich ein Präservativ gegen die Blattern ist, 
und kann derselbe im äußersten Falle nur insolange als 
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Naturgesetzen gemäß kann ein Stoff gegen irgend einen an— 
dern Stoff in irgend einem Körper nur so lange als Rea— 
gens angesehen werden, als er in letzterem vorhanden ist. 
Einmal ausgeschieden hat er seine Wirkung verloren, und 
dieß geschieht beim Impfstoff im menschlichen Körper in ver— 
hältnißmäßig sehr kurzer Zeit, nämlich in 8ÿ14 Ta— 
gen, d. i. der Dauer der durch den Impfstoff erzeugten Re— 
zktionsperiode — der Entstehung der Impfpustel und deren 
Heilungsprozesses. Nach abgelaufener vollkommener Heilung 
der Impfblattern kann unmöglicher Weise auch nur ein Atom 
Impfstoff im Körper latent bleiben, denn durch die un— 
nittelbar auf die Impfung folgende Reaktion ist die Natur 
hestrebt, den dem Körper nachtheiligen Giftstoff, der ihn krank 
gemacht, das ist den Impfstoff, so bald als möglich aus 
dem Koͤrper wieder zu eliminiren (entfernen. 
Welche absurde Behauptung und höhere Potenz der Un— 
hernunft ist es nun, anzunehmen, daß der dem kindlichen 
Organismus beigebrachte Impfstoff ein Präservativmittel 
gjegen eine erst nach vielen Jahren zum Ausbruch 
kommende Krankheit, etwa im 20., 30. ꝛc. Jahre sei, also 
in einem Alter, wo der menschliche Organismus aus ganz 
andern Stoffen zusammengesetzt ist, wie dieß doch klar 
genug die Secretionen beweisen, die nur dem erwach— 
fenen Alter eigen sind. — Wie ist da ein vernünftiger 
Vorgang und Zusammenhang auch nur denkbar? Noch ab— 
urder aͤber ist es, eine solche durch keine rationellen Prin— 
iipien begründete Ansicht, ja die im Gegentheile gegen alle 
Vernunft spricht, noch durch besondere Ukase der 
Aerzte förmlich aufdekretiren zu wollen, und als einen ganz 
mumstößlichen und gleich einem der infallibeln römischen 
Dogmen unantastbaren Lehrsatz dem wissenschaftlich 
ebildeten Arzte gesetzlich einzuschärfen und zur alleinigen 
Kichtschuur in seiner Denk- und Handlungsweise zu machen, 
bwohl sie ihn in seiner innersten Ueberzeugung anwidern 
ind ihm auf's Aeußerste verhaßt sein muß. — Wahrlich, 
»as Konkordat konnte für den denkenden Christen keine de— 
potischere Maßregel sein, als dieser Impfungszwang gegen— 
iber dem rationellen Arzte. 
Von den vielen andern äußerst schädlichen (sekundären) 
Folgen dieses Impfungskonkordates für den kindlichen Orga— 
aismus, wie z. B. von der durch die Impfung ver— 
ursachten Uebertragung von höchst schädlichen 
und den Kindern selbst lebensgefährlichen Krank— 
heiten, als der Syphilis, Skrofulose, Rhachitis ꝛc. will 
sch hier ganz und gar absehen, weil dieß schon wiederholt 
von den rationellsten Aerzten unserer Zeit gebührend hervor— 
gehoben worden, und will mir nur erlauben, noch ein Wort 
Wer die vielfach angerühmte sog. Präservativkraft 
der Impfung gegen vorkommende Blattern— 
»pidemie zu verlieren. Was diese chimärische Eigenschaft 
»er Impfung anbetrifft, so ist jeder rationelle Arzt schon 
ängst darüber mit sich im Reinen, daß diese weiter nichts 
Als eine müßige Erfindung der Phantasie, eine durch Nichts 
hegründete und aller Vernunft hohnsprechende Hy— 
»othese — ein reines Hirngespinnst ist. Nicht die vor vie— 
en Jahren stattgefundene Impfung ist es, warum der Eine 
dei einer Blattern-Epidemie nicht von den Blattern befallen 
wird, und vice versa ist es auch nicht die Unterlassung der— 
selben, warum der Andere an den Blattern erkrankt, son— 
dern die Ursache dieser Erkrankung beruht auf ganz andern 
Momenten, und zwar vorzüglich auf allen jenen Mo— 
menten, die bei ansteckenden Krankheiten über— 
haupt maßgebend sind, nämlich auf physischen und 
moralischen Einflüssen. Hieher gehören vorzüglich die 
individuelle Beschaffenheit des Menschen (konstitu— 
tionelle Beschaffenheit, Temperament ꝛc.), dann die san i— 
taren Verhältnisse, unter denen er zu leben gezwun—
	        
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