Volltext: Der Naturarzt 1869 (1869)

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Zur moralischen Heilkunde. Wir hatten schon einmal in 
diesem Blatte Gelegenheit (im laufenden Jahrgang Nr. 2, 
S. 22), in Besprechung der Dr. Padioleau'schen Schrift: 
„Von der moralischen Heilkunde bei der Behandlung von ner— 
bösen Krankheiten“ auf die mächtige Wirkung mancher gemüth— 
licher Einflüsse auf den Heilvorgang bei solchen Krankheiten 
hinzuweisen. Heute wird uns Gelegenheit, auf die mächtige 
Wirkung gemüthlicher Einflüsse in umgekehrter Richtung, zur 
Heranbildung von Krankheiten aufmerksam zu machen. In der 
dem hinterlassenen Werke des Dr. med. J. G. Schimko: 
Handbuch der Diätetik nebst Beiträgen zur praktischen Heil— 
kunde — angehängten Biographie des Verfassers wird Folgen— 
des erzählt: „Um sich und noch mehr das Publikum zu über— 
zeugen, daß die Cholera keine ansteckende Krankheit sei, verfaßte 
Dr. Schimko einen ausführlichen Aufsatz über diese Krank— 
heit, überschickte ihn durch die Vermittlung des damaligen öster— 
Leichischen Gesandten, Grafen Ficquelmont, 'an den Kaiser 
von Ruͤßland mit der Bitte, mit schweren Verbrechern die vor— 
geschlagenen Versuche anstellen zu lassen. Zwölf solche wurden 
aus duůsteren Kerkern in ein freundliches Krankenzimmer ge— 
bracht, wo sieben Cholerakranke gelegen und viele in demselben 
gestorben waren. Hiervon war allerdings den Verbrechern 
nichts gesagt worden. Sie wohnten 14 Tage in jenem Zim— 
mer; Keiner erkrankte. Dann wurden sie abgeurtheilt, ihnen 
die Todesurtheile vorgelesen, zugleich aber der Antrag gemacht, 
in ein Spital zu übersiedeln, in welchem Cholerakranke weilten: 
wer nicht erkranke, erhalte nachher auch das Leben geschenkt. 
Alle willigten gerne ein. Man badete sie, kleidete sie mit reiner 
Wäsche an, und brachte sie in ein größeres Zimmer, in welchem 
jedoch nie vorher ein Kranker gewesen war. Gleichwohl er— 
die Hälfte der Verbrecher an der Cholera und mehrere 
tarben!“ 
Amzeigen. 
Aufforderung. 
Ich ersuche recht dringend alle Leser des Ed. Baltzer' 
schen „Vereinsblattes für Freunde der natürlichen Lebensweise 
Vegetarianer)“, welche dasselbe bis jetzt durch mich bezogen 
haben, den nunmehr beginnenden zweiten Jahrgang desselben 
zütigst unter Beilage des Jahresabonnementsbetrages von 
20 Sgr. (oder 249/2 Fr.) in baar oder in Portomarken direkt 
eim Herausgeber desselben, Herrn Ed. Baltzer in Nord⸗ 
hjausen, bestellen zu wollen. 
Waitd, den 12. Juni 1866. J 
Cgbeodor Hahn. 
Diutetische Heilanstalt 
Alnach vegetarianischen Grundsätzen) 
— — 
J. M. Kuhn, Arzt in Seon (Schweiz). 
Diiese Anstalt, sehr freundlich auf einer mäßigen Anhöhe 
des aargauischen Seethales gelegen, ist nur für eine kleinere 
Anzahl von Kurgästen eingerichte. 
Post- und Telegraphenbureau im Orte. 
Eisenbahnstation: Wildegg. 
— — — 
Verkauf einer Kuranstalt mit Hotel. 
Eine höchst romantisch gelegene gut renommirte Kur— 
anstalt, welche mit einem sehr frequenten Hotel und einer auch 
vährend der Winterszeit stark besuchten Restauration ver— 
unden ist und in deren 48 Fremdenzimmern jährlich 35400 
Kurgäste und mehrere Tausend Passanten wohnen, soll sammt 
allem Inventar, Familienverhältnisse halber, zu sehr annehm— 
barem Preise verkauft werdeen. 
Kaufliebhaber wollen sich mit dem Besitzer selbst in Ver⸗ 
bindung setzen unter Adresse: R. 8S. 418, Haasenstein & Vog— 
ler in Leipzig. 
Im Selbstverlage des Verfassers ist erschienen und von 
ihm zu beziehen: 
Briefkasten. — 
Hr. M. K. in G. Meine wegen Geschäftsüberhäufung 
einige Zeit unterbrochenen Veröffentlichungen im „Omnibus“ 
werden nunmehr wieder aufgenommen werden und zwar wie 
schon versprochen, mit einer längern einläßlichen Abhandlung 
über die „Hypochondrie“. 
Hr. W. N. in B. Sie uepanüen Indden den P 
arzt“ noch Verordnungen und Mittel, aͤhnlich wie bisher von DSe 8 * — 
Ihrem langjährigen medizinischen Hausarzte? Wie diese Ihre 2 as 8 leised essen — 
neuerliche Ansicht treten mir auch in zahlreichen andern brief dor dem Richterstuhle des Instinkts, der Vernuuft, 
lichen Konsultationen trotz meiner Abhandlungen int, Natur. des Gewissens, der Religionsgeschichte und der 
arzt“, im „Omnibus“ und in meinem „Handbuch“ immer Haturmiffenfch aslen — 55— 
noch einzelne gleich oder ähnlich lautende wieder entgegen! Zu een ß —— 
abermaligem Versuche besseren Verständnisses für die wahre nHreemen arß Naaef in Rarmers— 
Naturheillehre nehme ich meine Abhandlung über dieselbe in —8 — Aaget in Varwien. 
Nr. 6 des vorigen Jahrgangs dieses Blattes heute nochmals J — ——————————— — 
wieder auf und werde sie durch ein paar weitere Nummern Im Selbstverlage des Verfassers (in Kommission bei E. 
ausführlicher verständlich zu machen suchen. „Im Leib ist, der Häügel in Wien) ist soeben erschienen und durch alle Buch— 
d heet T osote Faree n ee pteg handlungen zu beziehen: — 
„Die Natur, die innere, lebendige Menschennatur ist's, die V 
da heilet, nicht aber etwa der Arzt oder sein dargereichtes Populäre Ge sundheitsle hre. — 
Mittel.“ Ist doch die Mittelsucht, der Mittelaberglaube so Ein Beitrg 
anendlich schwer aus den Köpfen der Menschen hinauszubringen. zur naturgemästen Lebens⸗ und Heilweise 
Glaubt man sie aus dem einen Winkel des Hirns und in dieser vonnnnnn 
Form hinausgebracht zu haben, gleich macht sie sich doch anders Iranz W. Kubiczetkz.— 
wo und in neuer Form abermals wieder geltend! WVreis: 71/3 Sgr. — 28 kra rh. — UFr. — 
Verlag von Theobald Grieben in Berlin. — Druck von M. Kälin in St. Gallen. 
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