Volltext: Meteorologisches Jahrbuch von 1823 (1823)

C I ) 
^fy&etea ? c fogiso&ö ^eaSacfitungen im Hanuar. 
Meteori¬ 
sche Beob¬ 
achtungen 
Zeit und Dauer* 
BefchaffenheiU 
Witte- 
rung. 
Bemerkungen. 
Morgenr. 
Abendr* 
v. 7 4 bis 7'i ü. 
von 7 J bis 7|U. 
von 41 bissU* 
von4f b.sf ü. 
Meteor* i2[ von 5§ bis 6 U fr. 
terrn Himmel eine helle runde 
weltlichen nochmal grbfser als 
keine in der Scheibe fahe. 
Mit dunkelrothen Stellen und blafsen 
Streifen* 
Mit hochroth gefärbten Wolken* 
Mit dunkelroth und blassen Wolken. 
Mit rofenfarbigen Strahlen* 
Orang und ausgebreitet. 
Am NNW Horizont crfchien bey hei- 
trub 2 II Mittags Nebel 2, die Nacht trüb x 
— — I Mittags und Nachts Schnee 2 
•— — | Mittags Regen 2 
heiter 2 Tags daraut heiter 1 u. 2 und fchon 2. 
— — I Tags darauf heiter 1 
Um 7. U. darauf Schnee 2 
„heiter 1 _ 
Scheibe, Jmal grulser als der Vollmond, mit 12 geflammten blafsen Strahlen, wovon die 
die ältlichen waren, auch mehr gegen den Horizont gekrümmt, zwifchen man Sterne aber 
Nachrich ten. Den 1. slieg die Kälte in Hannover auf l4°l/2 R. und wegen grofser Wassernoth muste mehreren Dörfern das 
Wasser von 3 bis 4 Stunden her verfehaft werden. — In Konstantinopel War cs lehr halt, und alles mit Schnee bedeckt. — Zu Triest 
und an den italienifchen Gränzen waren anhaltende Stürme. — Den 7. früh 3 U. 56' verfpürte man zu Szigeth in Ungarn fehr starke 
Erdstöfse durch 15" anhaltend bey Windstille mit donnerähnlichem Getöfe; die Richtung war von Süden auf der Linie von Neapel her 
nach Nord. — Bey Innsbruck war weder oben noch in der Tiefe bey den Gebirgen Schnee, obwohl die Kälte von 5 bis 12° stark war, 
und die Trockne vermehrte die Erdmaufe. Diefer Selmeemangel bey äufserster Kälte war auch in den Arvaer und Trenfchiner Comita¬ 
ten gegen die polnifche und fchlesifehe Gränzen, wo es an Waffer fehlte. — Durch die vom 20. December v. J. bis zum 10. diefs 
anhaltende Kälte wurde die Eisdecke des Donaustroms von Ulm bis Neuburg 16 bis 20 Zoll dick, und konnte sicher mit Wägen passiert 
werden. — In Frankfurt war die Kälte feit 8 Tagen 120 1/2 R, und am 13. fiel sie um 90, worauf eine Menge Schnee folgte. — Den 
13. betrug die Rheinhöhe bey Köln 3 Fufs 11 Zoll Berliner Maafs, und die bey Düfseldorf gestellte Eisdecke erstreckte sich bis nach 
Hittorfan die Mündung der Wupper, — Die strenge Kalte vom 15. trieb bey Strafsburg die Wölfe aus dem Wasgau und den tiefen Waldungen. 
Es fiel auch fehr viel Schnee. — ln Bucharest betrug die Kälte 19 bis 22° R. , die Schneehöhe 1 Fufs, und die Gewäfser waren bis auf 
den Grund gefroren. — Den 18. waren die Hügel um Neapel mit Schnee bedeckt. — Den 18. und 19. fiel in Prefsburg Tag und Nacht 
bey stürmifchcm Wetter fehr viel Schnee, und die Kälte war fehr grofs. — Die Waffernoth war fast allgemein in Baiern. Bey Ans¬ 
bach waren die Banale am 23. theils eingefroren 5 theils vertrocknet, und nur 3 Brunnen gaben Waffer; in Kegensburg sind in mehre¬ 
ren Straften die Brunnen versiegt, in Eichstädt und Ellingen miifste das Waffer von der Ferne bergefchaft .werden ; in der ehemaligen 
obern Ptalz standen die meisten Mühlen und Eifenhammerwerke waren fest eingefroren. Seit 6 Wochen hat es nicht geregnet. Der 
Chiemfer, Starnberger - Ammer - Stafel • Kochel - Tegern - und andere See sind dicht zugefroren. — Den 21. stieg die Kälte in Hamburg 
auf 24° R. wodurch mehrern Perfonen einzle Gliedmaffen erfroren sind 5 wegen strenger Kälte konnte die Schlittenfahrt auf der Elbe 
nach Harburg, Altona etc. nicht benützt werden. Der Barometer stand auf 28", l"', 35 und der Ostwind war der herrfchende. — Der 
Rhein war am 21. Nachts bey — 120 K in dem Haven bey Köln ganz prlank zugefroren 5 früh 7. U. bewegte sich die Eisdecke. Den 22. 
früh 8 U. betrug die Rheinhöhe 7 Fufs Berliner, und um 4 U. Nachmittag 7', 11" Berliner oder 8', l" Kölner Maafs. —- Den 25. betrug 
dieKälte zu Breda 170 R. um 8 U. ab, alfo 1/4 Grad mehr als im Jahre 1709. — Alle gröfsere Maynfiüfse waren bey lief gefallenem Schriee 
mit starkem Eis bedeckt. — Den 26. früh 11 U. stieg der Rhein bey Köln plötzlich auf 9' 8", und das Waffer ergofs sich an mehrern 
Slellen einige Fufs hoch über die Eisdecke ; nach einigen Stunden hei das Waffer unter 8'zurück. Den 24. Mittags 1 U. stellte sich die Eis¬ 
decke bey Koblenz. —• Den 26. erhob sich die Iller durch das Thauwetter fchnell über den gewöhnlichen Wafferstand 5', 5". Das Eis 
gieng am 28. früh ohne Schaden ab. Eben fo der Eisgang der Donau bey Günzburg am 28. in der Nacht. Es entstanden zwar an der dorti¬ 
gen Brücke Eisberge, die aber das anwachfen'de Waffer bis zum 31. wieder abführte; jedoch wurden die Brücken bey Thalfingen , Leip- 
lieim, Beifersburg und Offin gen vom Eisstofse mit fortgeführt. Bey Lauingen wurden 6 Mühlen zerstöret, und die Donau war mit 
Balken, Mühlrädern etc. bedeckt5 auch die Brücken bey Steinheim, Höchstadt, Blindheim, Gremheim und Münster wurden zerstöret. 
Den 31. war der Wafferstand bey Donauwörth über io# Hoher als gewöhnlich, und der Flufs überfchwämmte die ganze Gegend. Das Eis 
des Leches gieng am 29. ohne Schaden ab, und nahm bey feiner Ausmündung das Donaueis mit. Den 30. früh 8. U. erfolgte der Eisgang 
bey Neuburg. — Bey Manheim dauerte dieKälte vom 10. December v. J. bis 28. diefs fort, welche 10 bis 12° R., als dort ungewöhn¬ 
lich, erreicht e. Rhein und Necker sind fest zugrefroren 5 fchon anfangs d. M. stieg die Kalte auf 14° R. Den 31. Nachmittags 3 U. be¬ 
wegte sich das Nekareis 1/2 Stunde lang, stockte dann wieder, und ab 5 U. erreichte das Waffer 5' über das Mittel; es war aber erst 
die Bahn bis an die Decke des vorliegenden Rheins gebrochen. Es blieb dann stille bis früh darauf um 5 Uhr. 
Aßronomifche || 
Beobachtungen^ 
unct $anne7ifac&e£n* 
Den 4. erfchien eine helle und grofse Sonnenfackel, welche mit bergartigen Erhöhungen umgeben, und 4 Minuten 37 Secunden nach 
den Theilen des grösten Kreifes vom westnordwestlichen Sonnenrande fcheinbar entfernt war. Am 20» und 30. fahe man viele kleine 
Lichtsadern und kleine helle Punkten auf der Oberfläche der Sonne. 
Sichtbare totale Monds finfternifs den 26. Januar. 
Die Beobachtungen bey diefer Finsternis wurden durch die ungünstige Witterung fo fehr vereitelt, dafs erst lange nach dem Ende 
diefer totalen Verfinsterung der Mond durch die dicht vorüberziehenden Wolken hervorblickte. Es konnte weder ein Ein- weder ein 
Austritt der Mondfiecken, noch felbst das Ende diefer Finsternifs beobachtet werden. 
(i833) 
2
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.