Volltext: Meteorologisches Jahrbuch von 1830 (1830)

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Zeit und Dauer. 
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Abendrö¬ 
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Erdbeben 
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von’4 bis 4 | Uhr. 
V.9U. 3' Nachts* 
Orang. zwischen Wolken* 
Ein kleiner Erdstoss mit pfeiflenden S. W* 
schön x. 
Trüb, darauf schön 1. 
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J Wind, wo das Elkysmometer \ Linie O. S. O. oscillierte, darauf plötzlich ruhig wurde* Dasselbe fing schon um g Uhr 
2' nach O. S. O. J Lin. zu oscilliren an* Die Witterung war trüb; die magnatische Abweichung nahm i| Grad ab. Die 
| Neigung um i Grad zu. 
% Nachrichten* Den 3. nach fc Uhr früh wurde in Insbruck ein starkes Erdbeben verspürt, wodurch die Meubels 
5 und Glaser in den Zimmern schwankten. Die Schwingungen von Nord west nach Nordost hielten mit gleicher Stärke 6 Se- 
- künden an, mit kürendem Geräusche begleitet. Das Barometer auf 2 6 Zoll 2} Pariser - Linien* Der Himmel war heiter, 
- die untere Atmosphäre etwas nehlicht, und der Wind schwach von Südost. — Den 4. früh 9 Uhr fand in Anapa, und 
- der Halbinsel Taman ein simlich heftiges Erdbeben statt. In Anapa bemerkte man, dass die Richtung von Südwest nach 
ig fvördost ging,, und die Erschütterung von dumpfem, unterirdischen Getöse begleitet war; viele Gebäude litten, und ei- 
l mge Schornsteine stürzten ein. In Dschmetei war die Erschütterung stärker, so dass das Hausgeräth in dem Zimmern 
- umfiel, im Umkreise von Bugas und Temriuk war der Stoss heftig, dagegen viel schwächer in Taman und Fana- 
- goria. Bis zum 12* war so milde Witterung, als man sie nur im Frühling haben kann, am 12. aber fiel Schnee genug, 
jj um die Schlitten in Bewegung zu setzen. Der Frost ist jedoch so gelind, dass man noch kein Eis im Meerbusen bemerkt 
4 und der Fischfang' durchaus keine Unterbrechung leidet. — Am 6. Abends kurz vor 9 Uhr wurde zu Minden von meh- 
- reren Personen ein heller Schein beobachtet, der etwa eine halbe Minute lang Häuser und Strassen vollkommen erschein- 
~ le, und sodann verschwand, ohne * dass man die 4Ursache desselben ermittelt hätte — Um die nämliche Zeit sahen 2 
junge Männer, welche von Minden nach dem eine Stunde entfernten Dorfe D ü tz e n zurückkehrten, einige 100 Schritte 
diesseits Dützen , sich plötzlich von einem hellen Feuer umgeben, dass knisternd - flackernd mit Strahlen, deren man¬ 
che Armesdicke und Länge hatten, sich dicht an ihre Kleider legte, eben so die nebenstehenden Bäume umgab, und 
über diese hinaus in die Luft reichte* Sie hatten kein besonders Geräusch beim Entstehen bemerkt, fühlten auch keine 
Unbequemlichkeit ausjser einem Rrippelii im Gesichte und einem Emporsträuben der Haare, als ob diese ausgerissen wür¬ 
den. Die Dauer der Erscheinung Nwird nach der Entfernung dreier Bäume an der Ghaussee angegeben, und da diese un¬ 
gefähr 24 Fuss von einander entfernt stehen, so ist sie auf etwa eine halbe Minute zu berechnen. Plötzlich traten sie aus 
dem Feuer heraus, sahen sich um, und es war verschwunden* Das Feuer wähl von Mehreren im Dorfe bemerkt, und 
hatten diese geglaubt, ein in der Richtung liegendes Haus steht in Flammen. Auch auf der Brückeburger - Clus, x Stunde 
östlich von Minden, also fast 2 Stunden von Dützen, hat man den Feuerschein bemerkt* Eine gleiche, und zwar 
viel stärkere und längere Erscheinung, soll nicht weit hinter dem eine starke Stunde von Düsseldorf entfernten Dorfe um 
Mitternacht vom i6* auf den 17, diess statt gefunden haben, — In Reh hausen und Gernstädt (Kreis Naumburg) hat 
man in der Nacht vom 9. zum 10. December zwischen 1 und 2 und sodann gegen 3 Uhr Erderschütterungen bemerkt, 
welche so heftig waren, dass in einem ziemlich festen Gebäude die Fenster klirrten. Zu derselben Zeit wurden mehrere 
Meteore,] bei ungewöhnlich niederem Barometerstände, bemerkt* — Den 14. gegen g Uhr Abends zeigte sich an dem 
mitternächtlichen Horizont von Warschau ein Meteore, welches einem Brand so täuschend war, dass man die Sturmglo¬ 
cke läutete, Es dauerte gegen g Minuten. — In der Nacht vom 25. auf den 26. trat die Tiber zu Rom aus den Ufern, 
und überschwemmte die Stadt und Umgegend. In der Strasse Rixeta fand man 19. Leichname* Zwei Tage hindurch 
konnten die an der Tiber gelegenen Gebäude nicht mit Lebensmitteln versehen werden, und die Strassen wurden mit Rah¬ 
nen befahren. In der Strasse del Corfo stand das Wasser 3 Fuss hoch. Der Schaden, welcher dadurch angerichlet wur¬ 
de, ist nicht zu berechnen* In der Umgegend der Basilika St. Paul, ausserhalb den Mauern, glaubte man die Sündfluth 
vor sich zu haben. Seit acht Tagen sind die Arbeiten am Bau dieser Kirche eingestellt; das Wasser hat einige bereits 
fertig gewordene Th eile dieses Neubaues weggerissen, das Schiff der Kirche stand unier Wasser und ist noch voll Schlamm* 
ILs schlimmste bei der Sache ist, dass der Aberglaube in diesem Naturereignisse eine üble Vorbedeutung erblicken will* 
Schon die Alten nannten die Tiber den Prophetenstrom (vates Tibris) und das gemeine Volk hat diese Benennung bei¬ 
behalten, — 
Astronomische || 
Beobachtungen]] 
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Am 10. zeigte die Sonne an ihrem östlichen Rande, zwei grosse Oeffnungen mit ihren Untiefen als eben eingetre¬ 
ten. — Ueber die Mitte der Sonnenscheibe hinaus befand sich eine Gruppe von 2 grossen, 6 mildern und bei 40 kleinen 
Oeffnungen, wobei 6 Untiefen die gewöhnliche dunklere Farbe hatten, aber 3 in gewöhnlicher Helle strahlten. Noch sah 
man eine Oefinung ohne merkbare Untiefe in der Nähe des nordwestlichen Randes. Am 14. hatten sich die vorhin als 
( 1850.) 
12
	        
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