Volltext: Meteorologisches Jahrbuch von 1830 (1830)

( 17 ) 
£Moeteara£ogfacAe £Beo6acfituncje7i im 3fGai. 
MeLeon- 
che Beob¬ 
achtungen 
Zeit uni Dauer* 
Beschaffenheit. 
Witte¬ 
rung• 
B enter kun gen» 
5® 
Morgen¬ 
röthen. 
Abendrö¬ 
then. 
Gewitter* 
von 4 bis 4 { Uhr* 
Von 4 bis 4! Uhr. 
von bis 7! Uhr. 
von 7I bis g Uhr. 
von 7| bis 8jUhr. 
v. i| bis a| U.Mittag 
v. 51 bis 6 U. Abds. 
v. 5U.a/bis6Abds. 
Dunkelroth unter Wolkendecke* 
Mit hochrothen Streifen. 
Unten dunkelroth, oben blass» 
ISchÖn orang. und ausgebreitet. 
jMit rosenrolhen Bogenstrahlen* 
iNahe u. heftig von W. mit W. 3 zog nach SO. 
(Nahe u. stark v. W. mit W3, zog nach OSO. 
(Etwas fern in S. W., zog nach SO. 
Zwei ferne in SW. u. SO, zog nach S. 
N ACH RICHTE ÜT. 
Iverm. 2 
schon 1 
schön 1 
heiter 2 
schön 2 
Regen 1 
Regen 1 
Regen 2 
Regen 2 
|Mittags Regen 2 
Zu Nachts Regen 2 
Mittags und Nachts Regen 1 und 2 
Tags darauf heiter 2 
Tags darauf ganz heiter 2 
Die magnet.Abw* nahm i°, 2'westl. zu. 
Das Elkysmometer oscillirte f Lin. SO. 
Die magnetische Neigung nahm }° ab. 
Regenbögen um 4^, und 6J U. Abends,; 
dann am 29. um 4! und Uhr Abends. 
Den 5, bemerkte man |in St. Petersburg ein prachtvolles Nordlicht beim schönsten Mond - und 
Sternenglanze. Die Strahlen des Nordlichts bildeten einen weiten Halbkreis, wo sie abwechselnd purpurroth, weiss und 
ins grünlichte schimmernd, bald schwächer, bald glühender sich zeigten, und oft in langen scharfen Streifen empor¬ 
schossen. — Bey Mount-Erne zwischen Birr und Banagher in Irland fiel plötzlich eine glänzende Feuerkugel auf 
ein Dach, welches mit fürchterlichem Krachen einstürzte, wodurch mehrere Menschen getödtet wurden. — Am Abhange 
des Berges Aetna öffneten sich 7 neue Feuerschiiinde, und die ausgeworfene Feuermassen zerstörten mehrere Dörfer 
gänzlich. Ein Aschenregen wurde durch den Orkan, welcher zu dieser Zeit das ganze mittelländische Meer stürmisch be¬ 
wegte, und mehrere Schiffe zertrümmerte, sogar bis in die Gegend von Rom geführt; denn selbst in dieser Hauptstadt 
fand man auf den Dächern Spuren vulkanischer Asche. In Kalabrien richteten diese Stürme gleichfalls grosse Verheerun¬ 
gen an, und entwurzelten eine Mpnge Oliven-Bäume. — Auf der Küste von Afrika lichtete ein fürchterlicher Sturm zwi¬ 
schen den 14. und 17. ungeheuer^ Schaden an. — Den 24. Abends verheerte ein schrecklicher Hagel die Weinberge, Gär¬ 
ten und Felder in Neustadt an der Hardt, und in der Umgend bis nahe an Frankenthal. — Nach einer mehrtägigen drü¬ 
ckend schwülen Witterung verursachte den 25. Nachmittag um 3 Uhr ein heftiger Gewiltersturm mit Hagelschauer sehr 
grossen Schaden an vielen Gebäuden, Gärten :c.f in Regensburg und in der Umgegend, so wie auch in Köfering, 
Scheuer und Mangolding. Ein gleiches geschah den 25. in beiden Landgerichten von Bamberg; auch von Kaitenhausen bis 
Kulmbach und in einem Umkreise von 12 bis 18 Stunden wurde das Getreid auf den Fluren ganz zernichtet. — Den 24. 
und 25. Nachmittag entstanden in Berlin starke Gewitter, von welchen das am 25. mit stark angehaltenen Platzregen beglei¬ 
tet war, und ein Blitzstrahl ein Haus traf. Den 26. erfolgte wieder ein starkes Gewitter mit heftigem Regen. 
Astronomische 
Beobachtungen 
$aMne7if£ec£en und $annen^ac&e£n. 
Am 8* durchzogen 4 Untiefen mit ziemlich grossen Oeffnungen die Mitte der Sonne: die erste stand 7' 30" , die 
zweite 19', 10 vom westlichen Rande, die dritte io', 50" und die vierte 2' 5" vom Östlichen Rande entfernt. Am ir. 
war die erste von den erwähnten Oeffnungen bereits aus, dafür aber 1 grosse und 3 mittlere sammt 3 Untiefen eingetre¬ 
ten, von den andern 3 Gruppen enthielt die östliche eine grosse Untiefe, dann 2 grosse, 4 mittlere und 15 kleine Oeff¬ 
nungen: die nächste gegen Westen 1 Untiefe, I mittlere und 8 kleine Oeffnungen, und die westliche, noch 12', 30" 
103 
4 
4°f 
vom Rand eutfernt ebenfalls 1 Untiefe, mit 1 mildern und 18 kleinen Oeffnungen. Am 13. bemerkte man nebst den schon 
erwähnten Gruppen ganz in der nördlichen Hälfte der Sonnenscheibe noch 7 ganz kleine Oeffnungen, von denen die 3 
südlichem eine mit dem Sonnenäquator fast pararelle Linie bildeten , die 4 übrigen aber nördlich von diesen in einem Tra- 
pezium standen. — Am 19, war wieder eine grosse Untiefe eingetreten, in welcher nur eine aber beträchtliche grosse 
Oeffnung zu bemerken war, an deren Stelle jedoch am 19. schon 5 Untiefen mit 2 grossen, 3 mittlern und 2 kleine Oe ff- 
imngen standen, die sich bis zum 24, zu zwei Gruppen ausgebildet hatten, deren nördlichere fast in einer geraden Reihe 
5 Untiefen mit 7 mittlern und 18 kleinen Oeffnungen zeigte, und zwischen 13', o" und 17', 42" vom westlichen Rande 
entfernt stand; die südlichere zeigte in einer sehr grossen Untiefe 4 mittlere und kleine Oeffnungen, und stand 12', 
17" vom nemlichen Sonnenrande ab. 
Beobachtungen des vom Hrn. Direktor Gambart zu Marseille am 21* April früh 4 Uhr in diesem 
Jahre 1850 entdeckten Kometen* 
Damals stand dieser Komet zwischen dem Stern e (epsilon) im Kopf des Pegasus und dem Stern Y im Delphin, wo um 
4 Uhr 15 min. früh seine gerade Aufsteigung 317°, 27', und seine nördliche Abweichung 8% 37' ungefähr betrug. Er 
hatte einen neblichten Kern von 9 bis 10 Minuten im Durchmesser, einen Glanz dem eines Stern von fünfter Grösse ähnlich 
und einen von der Sonne abgekehrten Schweif von i° 5 Länge. Nach erfolgten heitern Morgenstunden fand ich diesen 
Kometen am 3. Mai um 3 Uhr früh zwischen dem Stern g des Pegasus und dem Stern y des (Delphin) oberhalb dem Ne¬ 
belflecken, welcher sich zwischen dem Stern € (epsilon) des Pegasus, und dem Stern S (delta) das Füllen befindet. In der 
Mitte seines weisen Nebels zeigte sich1 ein glänzender, beinahe ganz scharf bekränzter Kern mit einem Durchmesser über 
3", mit einem hellen, von der Sonne abgewandten,, und spitzig auslaufenden Schweif gegen 2° Länge. Aus meinen unten 
( 1830.) 5
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.