Volltext: Meteorologisches Jahrbuch von 1829 (1829)

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Meteori- 
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achtungen^ 
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Zeit und Dauer♦ 
Beschaffenheit• 
Witte¬ 
rung*' 
Bemerkungen» 
Morgenr. 
Abendr. 
Sturm. 
4. 
2.3. 
2,3- 
von ö| bis 75 Uhr. 
von 4jbis4| Uhr. 
von Mittag d. 2.b.3. 
Ponsoeroth mit blassen Streifen. 
Jedesmal rosenfarbig ausgebreitet. 
War immer N 0 3 am heftigsten Nachts 
von 2 auf 3 Uhr. 
heiter 2 
heiter 2 
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Abends trüb 1. 
Tags darauf heiter 1 und 2. 
Das Elkysmometer blieb bei diesem 
heftigen Sturm ruhig. 
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Elkysmometer Veränderungen. Dasselbe blieb bei dem heftigen Sturm den 2. ruhig; oscillirte aber den 3. 
früh 10U. 25' um 1"' SOS; um 9J Uhr nur | Lin.; war um 10 U. 35' ganz ruhig; um xo Uhr 38' oscillirte es 1'" SOS; 
um 10 U. 40' bewegte es sich kreisförmig; um 10 U. 42' in gerader Linie, von SOS gegen NWN über das Centrum; um 
10 U. 45' wurde es ruhiger, dann blieb es von 10IL 51' ganz ruhig. 
Nachrichten. Yom 2. an stürmte in Triest ein heftiger Nordwind, dafs man sich seit 20 Jahren keines so star¬ 
ken erinnern konnte. Besonders heftig war er in der Nacht vom 3. auf den 4. und am letztem den ganzen Tag. Das Meer 
glich einem Nebel wegen des Schäumens der durch den Wind gepeitschten Wogen. Dabei herrschte eine ungewöhnliche 
Kälte, wo jeder Tropfen Wasser sogleich zu Eis fror, selbst die Seen froren an den Ufern, und die Schiffe waren mit 
Eisrinden bedeckt. — Den 8. Nachmittag zwischen halb 2 und halb 3 Uhr sähe man zu Gaildorf (Würtemberg) zwei Ne¬ 
bensonnen. Südöstlich und nordwestlich von dem Bilde der wahren Sonne zeigten sich nämlich in gleicher horizontaler 
Entfernung von demselben zwei deutliche Nebensonnen, von welchen die westliche heller glänzte als die östliche, und 
einen horizontalen Lichtstreif, ähnlich einem weifslichten Schatten, von der Hauptsonne abwärts, aussandte. Ein regenbo¬ 
genfarbiger Halbkreis, welcher die Hauptsonne zum Mittelpunkte hatte, erhob sich über den letztem, und durchschnitt die 
beiden Nebensonnen. Auf seiner Spitze, vertikal über der Hauptsonne, trug er ein Stück von einem umgekehrten, ihn be¬ 
rührenden. ebenfalls farbigen Bogen, und in dem Berührungspunkte des letztem befand sich als eine dritte, jedoch nur 
unvollkommene Nebensonne, ein heller Punkt. Diese ganze Lichterscheinung wurde umschlossen von einem zweiten, mit 
dem ersten Halbkreise concentrischen, ebenfalls farbigem Halbkreise, welcher auf einer Spitze gleichfalls einen umgekehr¬ 
ten , ihn berührenden, Bogen trug. Dieser letztere glänzte in reinem Regenbogenfarben - Licht, war weit grofser als der 
senkrecht unter ihm befindliche umgekehrte Bogen, gleichwie er auch an Stärke und Glanz der Regenbogenfarben der be¬ 
deutendste war. Im obern Kocherthal sähe man ebenfalls diese Erscheinung, wo es wolkenloser, und der Himmel von 
Duft etwas verschleierter war. Sowohl die Neben-Sonnen, als auch Neben - Monde bilden sich durch eine eigentümliche 
Brechung des Lichtes in der Luft, besonders wenn viele spitzige Eistheile in der Luft schweben. — In Konstantinopel hielt 
das Re gen weiter beinahe ein ganzes Monat lang an. — Vom 18. bis 23 wechselten in Agram bei sehr geringer Kälte Re¬ 
gen und Schneegestöber. — Den 23. früh 6 Uhr 50' zeigte das Thermometer in Berlin 210 Reaum. Kälte, um 7 U. 45' 
bei Aufgang der Sonne erhob sich eine purpurfarbene Säule, neben der rechts und links zwei andere ähnliche standen, 
jedoch weniger hoch, aber in schönen Regenbogen-Farben. Nach 8 U. nach Sonnenaufgang strahlte die mittlere Säule in 
blendendem Brillantfeuer, während die übrigen Säulen sich noch deutlich in ihren Farben zeigten. Gegen 9 Uhr ver¬ 
schwand die ganze Erscheinung. — In Wien herrschte der Winter in seiner ganzen Strenge, indem das Thermometer fort- 
während zwischen 10 und 150 unter den Gefrierpunkt stand. Aus den meteorologischen Beobachtungen der k. k. Stern- 
*”* warte in Wien erhellet, dafs, wenn schon dieses Jahr bedeutend kälter, als viele vorhergehende war, so waren doch die 
beiden Winter von 1783, und 1784, noch kälter, da besonders der erste, in welchem in Wien das Thermome¬ 
ter his auf 23 Grad Kälte fiel. Der 2. von 1784 war nicht so kalt, aber desto anhaltender/ da das Thermometer in Wrien 
noch am 1. März 19 Grad (in London 27 Gr.) Kälte anzeigte, und noch am 2. April schwere Lastwagen über die Eisbrücke 
der Donau fahren konnten. —- Dieses ganze Jahr wrar ein anhaltender vulkanischer und electrischer Procels. 
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Astronomischejj 
Beobachtungen 
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Der Decemher zeichnete sich besonders durch trübe Witterung aus, nur viermal konnte die Sonne beobachtet werden. 
Am 3ten sah man zwischen 10',40" und 15',50" zwei grofse Untiefen mit 3 grofsen, 1 mittlen und mehr kleinen Oeflhuii* 
gen. Am östlichen Rand standen mehrere Oeffnungen die erst vor kurzem eingetreten seyii mufsten. — Am 6. sah man 
abermal eine gpqfse Oeffhung eben eingetreten. — Am 22. bot die Sonne den Anblick von 36 kleinen , 2 7 mittlern und 
7 grofsen Oeflmmgen dar, von denen eine am östliehen Rand, und die zweite 12'. 17"'von selben entfernt stand, die 
übrigen lagen in der Nähe des westlichen Randes, zum Theil schon dem Austritt nahe, da die äufserste nur mehr 2' vom 
östlichen Rande entfernt. 3 mittlere und mehr kleine Oeffhungen sarrimt io Sonnenfackeln; 6', 23' vom westlichen Rande 
ab, stand noch eine Untiefe mit einer miltlern Oeflhung. 
(1829.) 
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