Volltext: Meteorologisches Jahrbuch von 1829 (1829)

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Zeit und Dauer. 
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von bis 5| Uhr* 
von 5! bis 6 Uhr. 
von 5! bis Uhr* 
von 5! bis 5! Uhr. 
Schön orang und ausgebreitet* 
Rosenroth mit blafsen Streifen* 
Ponsoeroth und ausgebreitet* 
Mit rosenrothem Segmente. 
schon 2 
heiter 1 
heiter 2 
heiter 2 
Den ganzen Tag heiter 2* 
Den ganzen Tag schön 2. 
Tags darauf schön 2* 
Tags darauf schön 1. und heiter 2♦ 
Nachrichten. Die auf dem Schwarzwalde noch gelegene Schneemasse war bei den fortdauernden Nord- und Nord- 
ostwinden der Vegetation schädlich* — Das Austreten der Flüsse, Niemen und Wilna veranlagte am 6ten eine aufseror- 
dehtliche Ueberschwemmung in dqr Vorstadt Wili ampol 5 der dritte Theil der Häuser war unter AVasser gesetzt* Am gten 
war das Wasser noch nicht ganz, auf den alten Standpunkt gefallen* Den 8. gegen 5 Uhr früh verspürte man in Troizko- 
sawks und Kichata in Rufsland nach einer Richtung von Nordost nach Süden einen starken Erdstols, welchem in dersel¬ 
ben Richtung ein unterirrdisches, dem Brausen eines Sturmwindes ähnliches Getöse vorangegangen war, die Erschüt¬ 
terung vrar so grols, dafs sich die Schildwachen kaum mehr auf den Beinen halten konnten, und in den Häusern die 
Thiiren und Möbeln bebten* — Den 19. verspürte man in Dünkirchen einen Erdstofs. — Den 21 um halb 7 Uhr Abend® 
verspürte man in einigen Provinzen Spaniens ein Erdbeben in der Richtung von Nordost nach Nordwest, und zu gleicher 
Zeit auch in Madrid* Gi'ofse Verheerungen entstanden dadurch an den Küsten des mittelländischen Meeres, im Süden des 
Reiches zu Valencia, im Norden in der Provinz Murcia, und von Alicante bis nach Murcia und Carthagena. — Am 22* 
bebte die Erde abermals in den Frühstunden , und noch am folgenden Tage* Ein Hügel in der Umgegend von Murzia 9 
Wo die Stöfse sich wiederholten, ist versunken, und in mehrern Dörfern wurden die Einwohner unter dem Schulte ihrer 
Häuser begraben* Das ganze Dorf Guardamar ist verschwunden, ohne eineSpur der vorigen Existenz zurückzulassen, Zu 
Öritucela begannen die Erdstöfse ebenfalls um halb 7 Uhr Abends; 7 Menschen kamen ums Leben, und eine Menge Ge¬ 
bäude stürzten ein* Im Dorfe Torrevieja blieb kein Haus stehen, 12 Menschen wurden zerschmettert. Zu Almarodi zählte 
man 400 Tode, und zu Benejeizar 200 Tode. In Eicha und Alicante stürzten mehrere Gebäude ein; auch San Fulgencio 
wurde total zerstört* In ßeniaja, Beniel Rafales und San Anton sind alle Kirchen und viele Häuser und Klöster einge¬ 
stürzt Die Städte Formertera, la Raya und Puebla liegen ganz in Ruinen* In noch 8 bis 9 Städten geschahen gleiche 
Emstürzungen, In verschiedenen Gegenden hat sich die Erde geöffnet, und sind grofse Schlünde zurückgeblieben, welche 
pestilentiarische Gerüche verbreiteten* — Den 28. stand am Vorgebirg der guten Hoffnung das Thermometer im Schatten 
auf ixo Grad Fahrenheit. — Noch am 28* fuhren die Schlitten über den bothinischen, und sinnischen Meerbusen* 
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Aßvonomifchi 
Beobachtungen 
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SannenfÜecJcen unct c^arinen^acAetn. 
Erst am 6ten konnte die Sonne wieder beobachtet werden* Vom östlichen Rande 3' entfernt stand eine Untiefe mit 
einer mittlern Oeffnung und xY neben ihr ebenfalls eine dergleichen; weiter südlich, in einer Entfernung von ungefähr 4' 
vom östl* Rande zeigte sich abermal eine einzelne Oeffnung. Auf der westlichen Seite standen zwei Gruppen, jede aus 4 
Oeffnungen bestehend, die in Form von zwei von einander ahgewandten Halbzirkeln standen; die südlichere von 13', mit 
nördlichem ii' im Mittel vom, Sonnenrand entfernt* — Am 7ien gestattete die Sonne einen heitern Anblick, und an den 
gestern angedeudeten Stellen der Flecken zählte man heute 43 kleine, 17 mittlere und 5 grofse Oeffnungen in 10 Untiefen; 
eine derselben war eben eingetreten. — Den 8ten zeigte sich in der gestern eingetretenen Untiefe eine neue mit 4 Son¬ 
nenfackeln. Der 9te März war besonders reich an solchen Lichtstreifen; man zahlte ungefähr 34 derselben. Am ii. hatten 
sich die eingetretenen Untiefen zu 2 greisen 4 mittlern und 3 kleinen Oeffnungen entwickelt; auch war wieder eine neue, 
mit ein Paar Sonnenfackeln eingetreten, von welchem letztem sich auf der westlichen Seite des Sonnenrandes nicht weni¬ 
ger als 18 zeigten* Den 12. kamen zu den schon vorhandenen noch eine mittlere und 4 kleine Oeffnungen hinzu, — Den 
i6. hatten sich die letzterwähnten zu 4 grofsen, 6 mittleren und 16 kleinen Oeffnungen umgebildet, und standen 14' vom 
westlichen Rande entfernt; auch zeigte sich 5' vom östl. Rande eine mittlere Oeffnung mit 10 Qfackeln. —* Am 18 sehe 
man 5 neue Flecken, die gestern eingetreten seyn mufsten; auch waren bei allen Fleckengruppen die Untiefen um vieles 
Iieller, als die übrige Sonnenscheibe; sonst Zeigten sich keine Sonnenfackeln, deren man sich am 19. wieder 8 entdeckte, 
während die Untiefen, wie gewöhnlich, ihre graue Farbe hatten.— Am 20. zeigten sich in der am 16. bemerkten Untiefe 
$ grofse, 3 mittlere und 11 kleine Oeffnungen* — Der 25* wrar abermal an Sonnenfackeln reich, an beiden Sonnenränden 
jielsen sich zusammen 31 zahlen. Auch war wieder eine grofse Oeffnung, 4 mittlere und 3 kleine , als vor wenigen Tagen 
ein getreten, zu bemerken, weil die grofse nur 4' vom Östl. Rand entfernt war.— Am 24. zählte man abermal 34 Sonnen¬ 
fackeln; den 27. gar 41, so dafs ihre Zahl in diesem Monat beinahe auf 200 anwächst; am 28* war beinahe der ganze wresth 
Rand davon bedeckt, an dessen siidh Seite die letzte Spur der am 17. eingetretenen Flecken verschwunden war* — 
(1829.) 
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