Volltext: Meteorologisches Jahrbuch von 1829 (1829)

) 
£Mz>etearc£ogisc/i& S^eaSacAtungen im ^fe&rtiar. 
Meteori- 
1 ehe Beob¬ 
achtungen 
Monats, j| 
Zeit und Dauer♦ 
Beschaffenheit* 
Witte¬ 
rung. 
Bemerkungen. 
Morgenr*||24||von 6£ bis 6|Uhr* 
Abendr* II213IIvon 5J bis 5| Uhr* 
II Mit rosenrothen Streifen. 
|| Orang und ausgebreitet. 
iiverm* 2 11 Mittags schön, Abends heiter 1* 
liheiter 1 11 Früh darauf vermischt 2, dann schöris 
Nachrichten* Am i. sähe man in Rheinsberg von den Stadt-Wällen aus bis zum entgegengesetzten Ufer des 
des Flusses nur ein unermefsliches zum Theil mit Eisschollen bedecktes Meer , in dem sich das eigentliche Flufsbett kaum 
erkennen liefs. — Den 3* war die Temse bei London zugefroren. — In der Gegend von Quebeck lag fünf Fufs tiefer 
Schnee. — Den 6. Nachmittag erhob sich zu Danzig ein gewaltsamer Sturm, der die gröfsten Eisschollen aus der See in 
die Stadt schleuderte. — Am 9* war der Wurmsee in Bayern schon zugefroren* — Den 10. betrug die Kälte in München 
lo°Reaum* unter o. Am Tage hat es stark gefroren, und der Schnee lag 1' hoch. Den 12* früh 3 Uhr stand das R* Ther¬ 
mometer in den westlichen Vorstädten auf 190* und an den nordwestl. Häusern in der Stadt auf 22r; an einem Hause aber 
in der Vorstadt gegen Morgen liegend, nur auf 180 unter dem Gefrierpunkt. Den 11. stand das Thermometer auf der An¬ 
höhe des Rebengartens 190; 2 Stunden später ig°, um Mitternacht nur 170; gegen 3 Uhr früh 22°, und um 4 Uhr 25° ; 
zwischen 5 und 6 U. früh fiel die Kälte bis auf 230 u. 22°^ Auf der Insel Bourbon erhob sich am 9. ein nicht zu starker, 
aber desto heiterer Wind; die Sonne schien blafs mit glühenden Strahlen, der Barometer fiel rasch, und der Anblick der 
bewegten See war furchtbar. Gegen 11 Uhr Nachts nahm der Wind aufserordentlich zu, mit Regen begleitet* Der immer 
heftigere Südwestwind verwandelte sich in einem schrecklichen Sturm, wodurch das Meer immer höher stieg, und die 
schäumenden Wogen gegen die Marine - Magazine mit Gewalt hinwarf, wodurch am 10. sehr viele Ueberschw emmungen er¬ 
folgten, und der Sturm sehr grofse Verheerungen besonders an den Schiffen verursachte.— Das Dorf Cathewra in West¬ 
indien wurde durch einen Bergsturz verschüttet. — In der Nacht vom 11* auf den 12. betrug die Kälte zu Dorpat 200 R. 
— Auf den jonischen Inseln war der Winter so wie im südlichen Italien aufserordentlich streng. In Corfu war mehrere 
Tage lang ein heftiges Sturmwetter, und am 11* fiel sehr häufiger Schnee* — Zu Worms waren einige Tage hindurch 
mehrere Strafsen 8 Fufs hoch unter Wasser gesetzt, obgleich der Rhein fast J Stunde davon strömt; und bei Oppenheim 
stand das Wasser 30 Fufs hoch. — Auf dem Main und Rhein fand ifian 29 Zoll dicke Eismassen* — Den 21. Abends ver¬ 
nichtete in und bei Konstanz ein schreckliches Hagelwettet die Hoffnung des Jahres. — In Reikiavik auf Island war der 
Winter so mild, dafs man fast kein Eis und Schnee sähe* In der Nacht vom 21. auf den 22. spürte man im ganzen Sü¬ 
denlande eine Erderschütterung, die sich an den folgenden Tagen noch durch mehrere, jedoch geringere Stöfse wieder¬ 
holte. In den dem Hekla zunächst liegenden Gegenden stürzten dadurch 7 Bauernhöfe theils ganz zusammen, theils wurden 
sie sehr beschädiget* —> Den 22. wüthete von 4 Uhr früh bis am Abend in Lissabon ein fürchterlicher Orkan mit schreckli¬ 
chen Ungewitter, wodurch sehr viele Dächer abgedeckt, die Kuppeln von mehreren Kirchen herabgeschleudert, viele 
Schiffe gegen die Küsten geworfen, und einige versanken. Zulezt schlug der Blitz in den Hauptmast des Schiffes Johann 
IV. wodurch viele Menschen getödtet wurden. — Den 24* früh 6 Uhr brach in Würzburg oberhalb der Brücke die 4 Zoll 
dicke Eisdecke des Mains, worauf um 9 Uhr der weitere Eisgang erfolgte* — In Stockholm war die Strenge des diesjäh¬ 
rigen Winters beinahe unglaubbar; man konnte kaum aus dem Hause gehen, ohne nicht in Gefahr zu gerathen, Nase und 
Ohren zu erfrieren* — Beinahe täglich verspürte man in Smirna Erdstösse* Der hefsigste war am 23* früh 10 Uhr, der 
darauf folgende war minder stark, alle nahmen die Horizontal - Richtung von Norden nach Süden* — Den 24* war in 
Stockholm die Kälte so grofs, dass sich kein Mensch auf der Strasse sehen liefs. 
Aßvonomifche u 
Beobachtungen || 
Den 3* konnte man zuerst in diefem Monat die Stellung der schon am Ende des vorigen eingetretenen Fleckengrup¬ 
pen aufsuchen. In Westen des © Randes waren zwei grosse Untiefen mit ihren Oeffnungen nebst 3 Q Fackeln dem Aus¬ 
tritte nahe* Auf der übrigen © Scheibe sah man, und zwar in der östl* Hälfte eine grosse Gruppe von g Untiefen mit 7 
grossen, 8 mittlern und 21 kleinen Oeffnungen; weiter nordl. noch g kleine und mehr westl* von diesen 2 Untiefen mit 2 
mittlern und 3 kleinem Oeffnungen; in der westl* Sonnenhälfte zeigten sich 4 Untiefen mit 6 mittlern und 10 kleinern 
Oeffnungen. — Diese sah man am 4. und 5. mit mehreren Veränderungen auf der Sonnenscheibe fortrücken, worauf trübe 
Witterung eintrat , und erst am 12* konnte man eine Untiefe mit ihren Oeffnungen, und 6 Sonnenfackeln als eingetreten, 
und am westl Rande einen Theil der obigen Gruppen sammt 4 Sonnenfackeln als noch nicht ganz ausgetreten, beobach¬ 
ten. Diese trübe Witterung währte das ganze übrige Monat hindurch, nur am 19* und 24. gestattete die Sonne noch ei¬ 
nen Anblick; am ersten Tage sah man eine Untiefe mit einer grossen Oeffrmng, in deren Nähe 2 mittlere und 3 kleinere 
sammt 1 Sonnenfackel sich befanden, zugleich zeigten sich noch 3 kleine Flecken in der Nähe der dem westl* Rande bi$ 
auf 2' nahen Untiefe vom 12. diefs. 
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