Volltext: Meteorologisches Jahrbuch von 1822 (1822)

C I ) 
djl^eteo? ofogiso&e ÜföeoSacßtun^en im Hanuar. 
Meteori¬ 
sche Beob¬ 
achtungen 
V} 
§ 
0 
Zeit und Dauer* 
Befchaffenheit. 
fVitte- 
rung• 
[.Bemerkungen. 
Morgenr. 
4 
von7f- bis 8 U. 
Mit blafsen Streifen* 
heiter 3 
Mittags trüb 2 
— — 
24 
von7-|bis7|U. 
Schon orang. 
heiter x 
Den ganzen Tag heiter 1 
Abendr, 
3 
von 4J bis4|U. 
Mit rofenfarbigen Segmente. 
heiter 1 
Früh darauf heiter 1 
— — 
2r 
von bis 4U 52' 
Ponsoeroth ober dichten Wolken. 
trüb 2 
Tags darauf Schnee 
Sturm. 
r5 
ganzenTagu, Nacht 
Von NO u. NW bey 3 Grade* 
Schnee 1 
und 2 
Die inclination d.Magnetn- nahm i|°zu. 
_. —- 
26 
v. 12 Hs 12 U. 7' fr. 
Von Wefl d. III. Grades. 
Hagel 
Mit Blitz und Donner. 
Gewitter 
j5 
von 41 bis früh. 
Von NO zog nach NW um 4 U. 32' ein 
heftiger Blitz und naher Donner* 
Schnee 2 
Die Magnetnadel nahm um 2-J0 weftüch 
zu Dem6.früh 211.4J heftige Blitze inNO 
— — 
26 
v.12 bis 12 U.7'fr. 
V. Wefl zog nach NO mit W 3. 
Hagel 
Declinationd.Magnetn.11m i|°weniger* 
Erdbeben 
25 
v. 4J bis 4 0.32'fr. 
Ziemlich fühlbar mit 1 Donnerfchlag. 
Schnees 
Darauf f Stund lang Windftille. 
Nachrichten, Am 2. Januar blühte eine Zuckerrofe in dem Garten eines Bauernwirthes in Altendorf. — Vom 10. stellte sich m 
Rufsland der Winter ein 5 7 bis io° haben die Newa gefefselt. —> In der Mitte Januar fiel in den Gebirgsgegenden am Rhein hie und 
da ein fo hoher Schnee, dafs die Landstrafsen unfahrbar wurden; eben fo aut dem Ilundsrücken. — Am 14. 15. 16. zogen von dem 
"Westerwald herüber die Ahr mehrere Gewitter, die sich mit, Blitz und Donner, jedoch ohne Schaden, entladeten. Zu gleicher Zeit 
blüheten fo viele Pflanzen im frej^en Felde, das statt getrocknete, lauter lebende Pflanzen, deren viele in der Bliithe standen, am 8. Jan. 
zur Analyse vorgelegt werden konnten.— Am 19. um 6 Uhr ab. erhob sich über Trient ein fürchterlicher Orkan; fehr viclej Kamine 
stiirzlen herab; die Strafsen lagen voll von Scheiben, Ziegeln und Dachrinnen. Um 9 Uhr war alles ruhig, und am 20. der fchönste Tag. 
Der Wind war fo warm, dafs das Eis, felbst hinter den Gebäuden, fchmolz. Diefer Orkan verheerte auch die Landhäufer; wüthete 
auch im adriatifchen Meere, und verunglückte nebst andern das im Freyhaven Venedig auslaufende Merkandilfpeditionsfchiff. — In der 
Nacht vom 25. auf den 26. (wo auch in Hamburg, Lüneburg etc. Gewitter waren) wurde ein Haus zu St. Peter unweit Seittcnstctten 
vom Blitze mit allem darin befindliche/! in Brand gesteckt. — Die Stürme im mittclländifchen Meere erfchwerten die Kommunikation 
fehr mit der Levante, nach den Nachrichten aus Konstantinopel, Smyrna und Salonichi. — In Hannover und im Harzgebirge war anhal¬ 
tend gelinder Winter. — Bis Ende Jan. war im Trierfchen kein Frost; die WiefenUnd Saatfelder prangten im früfehen Grün; die 
Bäume, Veilchen kamen zur Bliithe; die Erdbeeren röthenten, und unweit Neumagan an der Mofel fand man ein Blutfinken-Nest 
mit Jungen. Aehnliche Jahre waren 1289, wo im April die Trauben an der Mofel blüheten; 1328 blüheten die Bäume, zu Pfingsten 
war Aernte; am Jacobstag dieWeinlefe; gleiche Frühzeitigkeit der Vegetation war in den Jahren 1420, 1425, 1520. 
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Aßronomifche J| 
Beobachtungen^ 
In diefem ganzen Monat war weder ein bedeutender Sonnenflecken, weder eine Untiefe zu fehen; nur am 7. fah man 3 kleine Son¬ 
nenfackeln; am 9. und 21- mehrere helle Stellen, und am 31. einige helle Punkten* 
^anneii^ecJcen und S’onnen^acÄe&i. 
Aftronomifche Nachrichten. 
l) Ein öffentliches Blatt meldet vom Anfänge diefcs Jahres von einem sich 
der k. k. österreichifchen nach China fegelnden Fregatte gefehen wurde, 
■ichtbären Kometen in der südlichen Halbkugel, welcher auch 
von der K. K. osterreicnucnen nacn \jruna legcmuen r i-eguue geienen wurae, und von dem englifcheii Kapitän in Valparaiso'(südliche 
Breite 530, 3, Länge von Ferro 300°, 16 ) längere Zeit beobachtet worden feye. Die nach London gefchickte Refultate wurden von 
Dr. Brinkley berechnet, und daraus folgende parabolifche Elemente abgeleitet: 
Kürzester Abstand von der Sonne — — — 0,08Q40 
Durchgang durch die Sonnennähe den 21 März 7 Uhr 13' 48" Greenwicher Zeit; 
Lange des Periheliums — — — 240°, 35' 8" 
Neigung — . — — — — — 74°, 32' 4i" 
Länge des aufsteigenden Knotens — — 490, 30' 17“ Bewegung rückgängig. 
2) In der Nähe von Stowe (Glocestershire) entdeckte ein Freund der Sternkunde mit einem Fernrohre von 2 1/2 Zoll Durchmeffer 
einen Schweifstern innerhalb der Bahn »des 111. Jupiters Trabanten in einer südöstlichen Richtung. 
Anmerkung. Von diefem Jahre 1822 an stellte ich meine meteorologifchen Beobachtungen in meiner veränderten Wohnung in 
einem bis jetzt noch proviforifchen Zimmer an, bis der bey diefem Wohnhaufe befindliche, fehr folide, ganz geeignete, und von Aller¬ 
höchst Sr. Majestät des Königs zu den Beobachtungen fchon allergnädigst bestimmte Thurm wird hergestellt werden. Diefcs provifo- 
rifche Obfervatiönszimmer ist von dem nördlichen Thurm der hiesigen Cathedralkirche 842', 6" nach dem k. baierifchen Maafse östlich 
in gerader Linie entfernt. Das Niveaus des Barometer ist in diefem Zimmer 16 1/2 Fufs vom Erdboden erhöhet; ist aber um 9', 0", 5'" 
tiefer als der Fufs des erwähnten nördlichen Thurms. In der Nahe des Barometers sind die übrigen meteorologifche Instrumenten nach 
denjenigen Erfordernden fest angebracht, welche ich in meiner im Jahre 1815 herausgegebenen Befchreibung der meteorologifchen In¬ 
strumenten mit 5 Kupfertafeln als nothwendige Erläuterung aller meiner Jahrbücher für jedes Instrument befonders angab, welche nebst 
meinen frühem Jahrbüchern Io wohl bey mir, als in allen foliden Buchhandlungen zu haben ist* 
-A. 
(1822)
	        
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