Volltext: Meteorologisches Jahrbuch von 1822 (1822)

V SV J 
£M>ttearc£ogisc£e 3&eo£ac£tungen im August. 
Meteori- 
fche ßeobr 
ach tun gen 
Zeit und Dauer. 
Bejchaffenheit• 
/iPV £ te- 
rung. 
Bemerkungen.] 
Morgenr* 
Abendr. 
lg. 19.20, 
Gewitter. 
Regenb. 
von 4 bis 4! Ü* 
V. 4} bis 4! Ü. 
von 4I bis 5 U* 
von^l bisgj U* 
}Vön7| bis gU, 
! von 7 bis 7 J U. 
2.! von öjbisöf ab* 
16‘j v.4,41' b.5 U.früh. 
23{ v43,52' b.4Ü.(Vlitt. 
ijil von ö bis 6| ab. 
heiter 1 
fchön 1 
heiter 2 
verm* 1 
Regen 2 
Regen 2 
Regen 2 
Rögen 2 
Abends Regen 2 
Tags darauf heiter iu.2. 
Tags darauf allzeit heiter u* fchön* 
Früh darauf fchön i,zu Nachts Regen 2. 
Die Magnet-Abw* nahm um 2J zu. 
Die Magnet- Abw. nahm um i|ab. 
Die Magnet-Neigung nahm ijzu. 
Den 15. Nachts Blitze in W. 
Mit blaflen Bogenltreifen* 
Mit röthlich gefärbten Streifen. 
Ponsoeroth mit blafsen Streifen. 
Schön orang u. ausgebreitet. 
Jedesmal fchön orang* 
Hochroth zwifchen Wolkenftreifen* 
V* W.mit3 n&hen Donner zog nach OSO* 
Nahe v* W * u. S W. zog n* O. 
Fernin SW, zog nach N, 
Erfchien nur zur Hälfte. 
Nachrichten* D>n l. verheerte ein 1/4 Stunden lang anhaltendes Hageigewitter das Thal Sexten, und einen Theil von Vill- 
gratten, —Den 2. zwifchen l u. 2. U. Mittags wurden zwifchen Bergtheim und Bleichfeld 2 Postpferde durch einen Blitzstrahl getöd- 
tet. — Den 5. warf der Vefuv unaufhörlich Feuer, Steine und Afche durch eii^e kleine Mündung gegen Ottaiano aus. — Den 12. früh 
3 l 2 U. verfpürte man zu Laibach bey heiterem Himmel, wo das Barometer 27*', 9'" 1 und das Thermometer rf- 15° R. zeigte, ein be¬ 
deutendes Erdbeben. — Den 13. ab. 10 U. war zu Aleppo der erste nnd heftigste Erdstofs, wodurch taufende der Einwohner unter 
dem Schult der von Stein gebaulen Häufer und Pallaste begraben wurden. Darauf erfolgten mehrere und noch am 16. auch heftige 
Stösse* Die Anzahl der Verunglückten betrug 25000 bis 30000. Auch Tripoli, Antiochia und Laocadice wurden fehr verwüstet. Zwi¬ 
schen Alep und Diarbekir waren die Verheerungen am fchreckl ich sten. Der Stofs wurde bis Damas nnd auf der Infel Cypern verfpiirt. 
Zu Nachts erblickte man öfters in der Luft ein vulkanifches Feuer, dessen Leuchten dem des Vollmonds glich. Die Häufer auf den 
Bergen litten fo viel , als die in den Thälcrn und an dem Ufer der Flüsse. — Durch grofse Hitze herrfbhten in Barcellona epidemifchö 
Krankheiten , und in Egypten ist die Pest ausgebrochen. — Die grofse Hitze wirkte auf die Abnahme der Gletfcher in der Schweiz. — 
Durch die grofse Hitze verwandelte sich das Wasser im Seeteich zu St. Mazaire der östlichen Pyrenäen in das fchönste weifse Salz. — Den 24c 
früh stiefs der Vefuv fehr lebhafte Flammen aus. — Den 25. zwifchen 8 u. 9 U* ab. entstand in Oberndorf bey Donamvörth ein heftiges 
Donnerwetter mit Sturm und Regengüssen, und östlich ein herrlicher Regenbogen, welcher von dem westwärts am heileren Himmel 
ganz hell glänzenden Monde hervorgebracht wurde, dessen fchimmernde Farbenbogen sich längst des Lechflusses von Süd gegen Nord 
im gewöhnlichen Halbzirkul bis gegen dis Donauufer hin mit feinem zweyten fchwachern Kreifs prachtvoll darstellten. Die 7 Farben 
waren jedoch fch wach er, und dessen Licht war mehr dem Mond - oder Sternenfchimmer ähnlich. 
Aßrönomifche 
Beobachtungen 
$onnenJ!£ecfieii und Q^annen^acJcein* 
Den 1. erfchienen in der am 28. July fo fehr vergröfserten Oeffnung 2 grofse länglichte Untiefen mit einem hallen Zwifchenraum, 
e wrar 2', 35", und die andere 3', 14'' vom westlichen Sonnenrande entfernt, und ausserhalb diefer Oeffnung stand um 2', 4l" 
*, die 
eine wrar 2', 35", und die andere 3', 14''vom westlichen Sonnenrande entfernt, und ausserhalb diefer Oeffnung stand um 2', 4l" öst¬ 
licher noch ein Flecken von mittlerer Grofse. Den 2. war die grofse Oeffnung ganz nahe am westlichen Sonnenrande, und am 3. war 
sie ausgetretten, und man fahe nur 4 Sonnenfackeln. Den 8. 11. und 14. erfchienen auf der Oberfläche der Sonne mehrere helle Stel¬ 
len und Punkte 5 es war aber kein Flecken mehr zu fehen, auch keiner in den übrigen Tagen dies Monats. 
Forfetzung des von Hrn. Astronom Bouward zu Paris entdeckten Kometen. 
In der Nacht vom 9. fahe ich diefen Kometen nahe bey den Sternen 71 und S an der mittlern Krümmung des nördlichen Drachen; er 
nahm an Grofse zu; erfchien aber ohne Schweif, und fein bemerkbarer Ilern war in einen dichten Nebel eingehüllet. Vom g. bis 18 kam 
<£r voir der mittlern durch die erste Krümmung nahe am Kopfe diefes Drachens , und am 19. stand er beym Kopfe desselben, in der Nä¬ 
he des Stern wo diefer Komet von Hrn. y. Biela in Prag , und auch von Hrn. L. Mayer auf der k. k. Sternwarte zu Wien beobach¬ 
tet wurde; wegen zugenommener Lichtstärke konnte der Komet mit blofsen Augen gefehen werden* 
Beobachtung der in der Macht vom 2. bis 3. Auguft vorgefallenen partialen Mondsfinfternifs. 
Der von 7 Uhr Abends bis Nichts il Uhr anhaltende Hegen , dessen Höhe auf 1 Parifer Quadrat Fufs 6 3l/loo Parifer Linien betrug, 
jchlcn alle Beobachtungen zu vereiteln , bis sich der südliche Himmel um halb 12 Uhr aufzuheitern anfieng * worauf zwar der Anfang 
der Finsternis etwas unsicher, doch aber die Ein - und Austritte der folgenden Mondflecken in und aus dem Erdfchatten genauer 
konnten beobaihtet werden* 
Nach mittlerer Sonnenzeit* 
Anfang der Finfternifs den 2* Auguft Nachts 11 U. 3$' 35" etwas unficher. 
Eintritte der einzelnen Mondflecken. U. 
Austritte den 3. Auguft Nachts. 
Grimaldus — — — — 
Bullialdus — — —• — 
Grimaldus ganz ausgetretten 
Manilius — — — — 
Plato — — — — 
Plato ganz ausgetretten 
Ariftoteles — — — 
u Ende der Finflernifs •— , lw# ^ 
Das Barometer flieg während der Finfternis um 1 Linien, das Thermometer fiel 2 ^ Grad, und das Manometer 
zeigte um 1 franzöfiflhen Gran weniger Lockerheit der Luft an. 
(1822) 8 
Ariftarch — — — — 
Plato 
Kepler 
Copernicus 
Manilius 
Menelaus 
Bullialdus 
Langrenus 
11, 5 r, 14 
11, 56, 24 
*2, 3» 9 
12, 9, 17 
12, iR, 50 
12, 30, 39 
4*> 55 
12, 53, 20 
U. , „ 
I, 21, 20 
I, 24, 3 
1, 26, 16 darauf Wolken« 
2, i9> 3 
2* 20, 35 
2, 21, 27 
2, 31, 9 dann Wolken. 
2, 45, 30 etwas unficher.
	        
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