Volltext: Meteorologisches Jahrbuch von 1821 (1821)

C 33 ) 
31'beteo? aHogiscÄe $>ea6acfibungen im $eptem$-er. 
Nleteori- 
[che Beob¬ 
achtungen 
3 
s 
1 
Zeit und Dauer, 
Bef chaffenheit. 
Witte¬ 
rung. 
Bemerkungen. 
Morgenr, 
9 
von 5 bis 51 U. 
Hocbroth zwilchen Wolken» 
verm, 1 
Abends Regen 2, 
— — 
22 
von 5J bis 5^ U. 
Dunkelroth mit blafsen Streifen. 
verm. 2 
Abends Regen 2, 
— — 
29 
von 5| bis 6 U, 
Ponsoeroth mit Strichwolken* 
trüb 2 
Abends vermifcht 2,* 
Abendr. 
3 
von 6| bis 7J U. 
Orang und ausgebreitet. 
heiter 2 
Tags darauf fchön 1. 
— — 
11 
von 6} bis 7^ U, 
Mit rofenfarbigen Strahlen» 
heiter 1 
Den 11. Früh Reife. 
— — 
26 
von g| bis U, 
Schön ponfoeroth. 
heiter x 
Tags darauf vermifcht r. 
— — 
27 
— — — 
Ponfoe mit blafsen Streifen, 
fchön 1 
Früh darauf heiter 1, dann trüb 1. 
— — 
28 
— — — 
Ponfoe zwifchen blafsen Wolken. 
fchön 1 
— — _ _ _ _ 
Sturm, 
18 
v, 9|b. il| Nachts. 
Von Weil des III, Grades. 
Regen 2 
Das Elkysmometer ofcillirte 2\ Grad 
füdweftlich. 
Na cHRicHTE.5. Den i. wüthete ein unerhört heftiger Orkan zu Guadalupe in Frankreich mit fehr grofsem Schaden. Zugleich 
richtete ein Erdbeben 88 Käufer total zu Grund, 220 wurden ftark befchadigt, viele Perfonen wurden verfchüttet, und 6 getöd- 
tet. — Am 4. Mittags betrug die Hitze in der Gegend von Odenfee 22 Gr. im Schatten, und in der Nacht auf den 5. war dort 
die Kälte fo ftark, dafs in der Früh das Kartoffelkraut welk darnieder lag. — Am 2. und 3. wütheten zu New-York, Philadelphia 
und auf der ganzen Küfte von Connecticut bis an den Delaware - Strom heftige Stürme mit grofsen Schaden 5 viele Menfchen kamen 
um , und in den Städten und Häven waren die Verwiiftungen fehr grofs. — Im Pufterthall rollte ein hoher fteilcr Mittelberg, 
auf deffen obern Tlieii fith kleine Seen befanden, in das Thal nach dem Wirthshaufe la Muda hinab. Larzoney, das Haus wurde 
fortgerückt, und fiel erfchüttert zufammen; Pferde und Rindvieh wurden erdrückt) der Lerchenwald fenkte fich hinab an den im 
Thale fliefsenden Bach. Bey der Bewegung der Oberfläche des ganzen Berges rannen die Seen aus, und ein betäubender Erd- 
geftanlt verbreitete fich: Alles wälzte fich von einer Höhe über 1000 Klafter im Thal la Muda, deffen Mauern tief im neu ent- 
ftandenen See liegen. Auch eine Mühle, nebft andern Gebäuden wurden verfenkt. — In und um Leipzig herrfchte üble Wit¬ 
terung, welche an den Früchten grofsen Schaden vereinfachte. — Den 9. Abends 9 U. entftand zu Kaiferslautern ein fchreck- 
liches Gewitter mit Platzregen, wodurch die Töj^el bis Nachts halb 1 U. aufserordentlich hoch ftieg, auf dem Markte wie ein 
reifsender Strom flofs , und Trümmer von Häutern und Brücken mit fich fortführte. In den Käufern und auf den Wiefen 
ftand das Waffer 10, auf dem Markte 8 Fufs hoch.* Viele Stege, Brücken und Häufer wurden zerriffen, Menfchen und Vieh er¬ 
tranken. Den alten Sprudel mit feinem Tempel, die Salzanftalt hat das Waffer völlig zerriffen, und alles weggefchwemmt. Der 
neue Sprudel hat nichts gelitten. In Karlsbad haben die Wolkenbrüche mit fchrecklichem Gewitter einen eben fo unzuberechnen- 
den Schaden angerichtet. — Vom 10. an ftarben in Barcelona täglich 200 Perfonen. und gegen 20 in Barccllonetta. — Am 13. 
in der Nacht verfpürte man zu Cantazaro ein fehr ftarkes Erdbeben , welchem nach einer halben Stunde ein eben fo ftarlies folgte. 
Die Gebäude wurden aufs neue befchadigt, ohne jedoch einzuftüczen. Ein gleiches gefchah in dem Gebiet von Nicaftro. — In der 
Nacht vom 15. auf den 16. wurden alle 3 Brücken der Stadt Steyer ein Raub der fürchterlichen Wafferfluthen, und viele Gebäude 
wurden Iiberfchwemmt. Früher entbanden in der Gegend von Moosboden durch unterirdifche Wafferflüffe, Erdklüfte fo beträcht¬ 
liche Erdfehübe auf der Oberfläche des Bodens, dafs mehrere Wald-, Wiefen - und Weidgründe ganz verheeret wurden* Die 
bis in den letzten Tagen angehaltnen Regengüffe fchwellten die FKiffe Enns und Steyer zur fürchterlichen Höhe an, welche die 
bekannte gröfste Höhe vom Jahre 1736 noch überfchritt. — Am 18. wurden zu Port au Plat in England 120 Häufer von einem 
heftigen Sturm niedergeweht und der gröfste Theilder Kaffee • Erndie vernichtet. 
jr\rwr 4 
Aßronomifche 
Beobachtungen 
* * #Nr\jrs 
$annenj^iec/len und $annenjdacJie£n. 
Am 24. waren in einer Entfernung von 7' 28" vom füdl. Sonnenrande zwey Flecken von mit tlerer GrÖfse zu fehen, von wel¬ 
chen der eine 4', 21", und der andere 3', 44" vom örtlichen Sonnenrande entfernt war. Am 27. hatte fich der zweyte Flecken in 
eine grofse Untiefe mit einer grofsen fchwarzen Oeffnung verändert, unterhalb welcher 3 kleine Flecken ftanden. 
AmERRUirG. Hr. Dr. Howard will Wärme in den Strahlen des Mondes entdeckt haben. Nachdem er die obere Kugel feines 
Schirm weggenommen war. Der nämliche Verfüch wurde oft an andern Orlen erneuert, und hatte immer ein gleiches Kefultat. 
(182O 
9
	        
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