Volltext: Meteorologisches Jahrbuch von 1820 (1820)

C 33 ) 
Meteori- 
fche Beob¬ 
achtungen 
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1 
1 
Zeit und Dauer♦ 
Be/ch affe nhei U 
Witte¬ 
rung. 
Bemerkungen. 
Morgenr* 
3 
von 5 bis 5| U. 
Mit dunkelroth gefärbten Wolken. 
iverm* 1 
Mittags Hagel* 
— _ 
4 
_ —.. 
Mit blafsen Streifen. 
heiter 1 
Abends Hagel* 
— _ 
25 
von 5| bis 6 U* 
Hochroth unter Wolkendecke* 
verm* 1 
Abends Regen 2* 
Abendr. 
4 
von 6J bis 7 Uhr. 
PonFoe und fehr ausgebreitet* 
heiter 2 
Früh darauf heiter 2. 
_ 
13 
von 6J bis 7} U. 
Mit rofetifarbigen Strahlen* 
beiter 2 
Tags darauf fchön 2. 
— — 
14 
Mit rofenrothem Segmente* 
heiter 2 
Der ganze folgende Tag heiter 1 u. 2* 
Regenb. 
22 
v. 2| bis2Ü. 4g IV!. 
Schön, aber ohne Reflectierten. 
Regen 2 
Mittags 4* U* Hagel* 
— ■ — 
— 
v. 4 0*23'b. 27'M* 
Oben fch wacher, unten fehr fchön* 
— — 
Nach Mitternacht Regen 2* 
Nachrich t e n. 
gebrachtes und über 
Am i. nach il Uhr Nachts .fehlug der Blitz bey Iglo in der Zips in ein auf einer hohen Linde Minftlich an- 
50 Jahre lang verfchontcs Luft haus der Frau v. Grienblath, wodurch dasfelbe verbrannte; die in der Nahe 
befindlichen Gebäude wurden aber bey gänzlicher Windflille und heftigem Hegen vom Brande verfchont* — In der Provence 
verurfachte die aufserordcntliche Hitze bösartige Fieber und mehrere Todesfälle. — In Konftaniinopel und der Umgebung fieng 
die Peftfeuche wieder an. — Am 24. Fr. 3 U. flieg zu Leipitz in der Zips nach vorher 5 Tage lang anhaltendem Hegen und 
heftigen Sturmwinde das Waffer eines kleinen Baches ungewöhnlich hoch aus feinen Ufern, und verurfachte grofse Ueberfchwem- 
mungen , wodurch die Habfeligkeiten vom 3/4 Theile der Stadt von den reifsenden Fluthen dahin gerafft wurden., und erft Nach¬ 
mittag des folgenden^ Tags tratt das Waffer in ein neugebahntes Flufsbett zurück. — Am gelben Fieber ftarben vom 6. bis 12. 
in Xeres 22, am 14. in Cadix 12, und am 25. dort in Menfchen. — Am 29. wurden die Schilfe im Haven von St. Jago de 
Cuba durch einen heftigen Orkan ftark befchädigt. Eben fo im Haven bey Savannah. 
Aßronomifche II 
Beobachtungen II 
$cmnen£iec&e?i unci $onnen^acÄe^n. 
Am 3. war neben dein am 29. Auguft beobachteten Flecken noch ein Flecken von mittlerer, Grofse in einer Entfernung von 7',5/# 
vom nördlichen und 2', 27" vom weft licken Sonnenrande zu fehen, welche beyde Flecken am 4. ausgetreten find. Bis zum 15. er- 
fchien kein Sonnenflecken , an welchem Tage eine neu eingetretene Untiefe mit beynahe kreisrunden OeiFnung zu fehen war 5 welche 
4', 21" vom öftlichen und 4', 18" vom fiidl. Sonnenrande entfernt war. Aufserhalb diefer Oeffnimg ftand nahe öftlich noch ciu 
Flecken von mittlerer Grofse. Vom 19. bis zum 30. war die Witterung ungünftig. 
Beobachtungen der am 7. Septbr. höchfi merkwürdig fichtbaren ringförmigen und centralen Sonnenfinflerniß* 
Diefe Beobachtungen wurden mit einem 42zölligen Achromat von Dollond mit aftronomifchen Occularen von 77,8maligcn Ver¬ 
größerung im Durchmeffer angeflellt, wozu ein Scala Micrömeter von Hr. Brander angewandt wurde, wovon 51 Intervalla 3lh48" 
in Theilen des Sonnen - Durchmeffers betrugen. Der Anfang diefer Sonnen finfiernifs war um 1 ü. 25*, 31", 1 Mittags nach mitt¬ 
lerer Sonnenzeit ; diefer Anfang war aber wegen vorüberziehenden Wolken etwas zweifelhaft. Um 1 U. 42', 10" betrug die Sehne 
4", 9 Theile des Sonnendurchmeffers; um 2 U. 12', 10" betrug diefelbe 27', 26"; um 
des vor der Sonne getretenen Mondes 18', 
2 U. 15', 52" betrug fie 30', 5l", 85 um 2 Uhr iq', 26" betrug fic 31', 48"; um 2 U. 31', 0" betrug fie 29', 55" 7 folche Theile; zu¬ 
gleich erhielt der Mond von 2 U. 28" an eine dunkle Kupferfarbe, und die Berge am eingetretenen Mondrande waren fehr deutlich 
zu fehen. Um 2 U. 45', 33" bildeten fick vor dem Schluffe des Ringes auf dem kupferfarbigen Mond drey concentrifche Halbkreife, 
welche fich mit heller und etwas röthiiehter Farbe in Geftalt dreyer Binden darftellten, derer gemeinfchafllieher Mittelpunkt ein 
2 Minuten 29", 6 breiter und 5', 36", 7 langer und fehwärzer Flecken war, deffen Mittelpunkt vom füdweftl. Mondrande 3', 7" nach 
den Theilen des Sonnendurchmeffers entfernt war. Diefe bindenförmigen Halbkreife erfchienen gegen dem lüdöftl. und nordwefrl. 
Theil des Mondes viel fchmäler als gegen der Mitte, wo die Breite der gröften und nordnordöftlichen Binde 2', 11"; der miltlem 
l', 33", 5 und der kleinften als der füdfiidweftl. Binde l', 14", 8 betrug. Die Entfernung vom nordnordöftl. Rande des Mondes bis 
zur erften gröften Binde war 9', 16", 7; von diefer bis zur miltlern 6', 44; von diefer bis zur „kleinften 5', 36" 6 und von letzterer 
zur Mitte des fchwarzen Fleckens 4', 53", 3 in Theilen des Sonnendurchmeffers. Diefe fonderbare Erfcheinung dauerte bis 2U. 
47y, 26". Der Scblufs des Bin ge s gefchah um 2 U. 49', 23" mittl. Zeit, nachdem fich kaum eine Zeitfecunde zuvor die feine 
Binglinie der Sonne an zwey nahen Stellen durch Mondsberge unterbrochen darftellte, und dann in obigem Momente die fcbnelle Zufam- 
menfliefsung der unterbrochenen Lichttheile der Sonne den Schlufs des Ringes bewirkte* Die centrale Vcrfiiifterung war 
um 2 U. 51', 12", wo der Mittelpunkt des Mondes auf dem der Sonne ftand, und der Mondrand ringsum von dem Sonnenrande 
lh 35", 4 in Theilen des Sonnendurchmeffers entfernt war. Die Erdgegenflande erfchienen .in gelber und violetcr Farbe; das Reaumur- 
Thermomeler fiel um 3 1/2 Grad; das Manometer gab um 11/4 franzöf. Gran weniger Lockerheit an; und ein gi'ofses Brennglas 
zündete fehr langfam. Die Oeffnung des Ringes gefchah um 2 U. 55h 5Q", 6mittl. Zeit, da der entgegengefetzte Mondrand den 
Sonnenrand plötzlich mit an zwey Stellen zugleich getheilter feinen Binglinie des Sonnenrandes durchbrach, Vo der Mond wieder 
aus der Sonne auszutreten anfieng. Um 2 U. 57h 17" betrug die Sehne des vor der Sonne austretenden Mondes 24h 56", 4, in 
Theilen des Sonnendurchmeffers. Um 2 U. 57', 49" erfchienen die drey hellen concentrifdien und bindenförmigen Halbkreife nebft 
dem fchwarzen Flecken wieder auf den Mond in beynahe ganz gleicher Entfernung gegen einander, wie vor dem Schluffe des Ringes; 
die Richtung aber des grofsen fchwarzen Fleckens und der mit demfelben concentrifchen Halbkreifen war mit ihren in derer Miüe 
breitem Theilen von Südfiidoft gegen Nordnordweft, und waren bis 2 U. 58h 27" lichtbar, worauf man die hervorragenden Berge 
an dem vor der Sonne befindlichen Mondrande wieder eben fo deutlich, wie vor der Entftehung der bindenförmigen drey Halb¬ 
kreife feben konnte. Um 3 U. 35h 52" betrug die Sehne des vor der Sonne austretenden Mondes 2öh ll" 3 in Theilen des Sonnen- 
durchmeffers. Bald darauf tratt vollkommene Trübung ein, wodurch alle fernere Beobachtungen und leider auch die des Eudes 
diefer fo fehr intereffanten Finfternifs vereitelt wurden. , Die Sonne war an diefem Tage von Hecken ganz rein. 
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